Atmung, Haltung und Co.
Taiwan-Do - Eine Sportart mit Wurzeln in Dinslaken

Fußtritte, Fauststöße, und vieles mehr - Die Kids zeigten, was sie drauf haben. | Foto: Ulrike Henkemeyer
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Eine kleine Gruppe von Kindern in schwarzen Kampfkunstanzügen findet sich jeden Freitag Nachmittag im Gymnastikraum der EBGS in Dinslaken zusammen. Sie atmen tief in ihre Bäuche und zischen beim Ausatmen so laut sie können. Trainer Oliver Stübner, Abteilungsleiter Taiwan Do beim Samurai Dinslaken, unterrichtet die Kinder im Grundschulalter 90 Minuten in Selbstverteidigung. Aber nicht nur.

Taiwan-Do wurde 1981 von Mario Frerker gegründet, der als zehnjähriger Junge beim Samurai-Dinslaken mit Judo begann. Der Diplom Sportfachlehrer erlernte im Laufe der Jahre weitere asiatische Kampfsportarten und setzte sich kritisch mit ihnen auseinander. Er kombinierte Elemente taiwanesischer und westlicher Sportkultur zu einem Stil, den er Taiwan-Do, den taiwanesischen Weg, nannte.Beim Taiwan-Do geht es nicht um reinen Kampfsport wie bei anderen asiatischen Trainingsmethoden. Wettkämpfe zwischen den Trainierenden werden abgelehnt. Vielmehr steht die Entwicklung der Persönlichkeit und der sozialen Kompetenz im Vordergrund. Selbstschutz und Selbstverteidigung sind dabei nur ein Teil des Ganzen. Eine ganzheitliche Gesundheitsförderung und Erziehung zu Frieden und Respekt bilden die weiteren Schwerpunkte von Taiwan Do. Atmung, Haltung, Konzentration, Bewegung und Praktische Lebensphilosophie lauten die fünf Säulen des Taiwan Do.

Wichtigkeit der Atmung 

Die laut zischende „Drachenatmung“ beherrschen die Kinder offensichtlich sehr gut und ebenso die dazugehörigen Körperhaltungen."Das Training ist klar strukturiert. Der immer ähnliche Ablauf stärkt die Kinder in Selbstdisziplin", so Stübner. Besonders unruhige und konzentrationsschwache Kinder profitieren am meisten vom Taiwan-Do. Fußtritte, Fauststöße, Knie- und Ellenbogenstöße, Verteidigungskombinationen, Blockaden aber auch kurze Meditationseinlagen gehören ebenso zum Programm. "Die Kampfkunstübungen entstammen dem Kung-Fu Wu-Shu, andere Elemente dem Tai-Chi-Chuan" ergänzt Stübner. Natürlich wird das Training bei den Kindern auch durch Spieleinlagen aufgelockert, so kann sich jeder nach seinen Bedürfnissen beim Training auspowern. Stübner ist gelernter Erzieher und arbeitet im Kindergarten. In seiner Schulzeit hat er selbst durch Taiwan-Do zu seiner inneren Mitte gefunden. "Nach dem Training gebe ich den Kindern immer ein persönliches Feedback über ihre Leistung und ihr Verhalten, damit die Kinder sich über ihren Fortschritt und Erfolg und auf das nächste Training freuen." Natürlich ist Taiwan Do nicht nur für Kinder geeignet, Jugendliche und Erwachsene finden hier einen prima Ausgleich zu Schule und Beruf.

Die Sportart kennenlernen

Eine Gelegenheit sich diese Sportart einmal näher anzusehen ist freitags in der Gymnastikhalle der EBGS um 17 Uhr beim Kindertraining. Für Erwachsene startet das Training um 18.30 Uhr. Interessierte sind herzlich eingeladen, am Training teilzunehmen.

Großlehrgang

Eine weitere Möglichkeit, alle Facetten von Taiwan-Do zu erleben, bot der vom Samurai-Dinslaken und der Taiwan Do Akademie ausgerichtete Großlehrgang am 3. November in der Dinslakener Hans-Efing-Halle. Ab 10 Uhr fand der Teil der chinesischen Gesundheitslehre Tai-Chi-Chuan statt, weiter ging es mit Vorführungen der Judo Abteilung des Samurai-Dinslaken und Stübners Taiwan Do Kindergruppe, danach folgte der Kampfkunstteil. Auch Bürgermeister Michael Heidinger war zu Gast.

Weitere Infos gibt es auf der Website www.samurai-dinslaken.de .

Autor:

Lokalkompass Dinslaken-Voerde-Hünxe aus Dinslaken

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