Hockeyspielerin aus Hiesfeld in der Corona-Krise
Rasen aus Hiesfeld in Maike`s Garten

Maike Schaunig im Einsatz für "ihren" HTC Uhlenhorst.
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Sie ist eine der erfolgreichsten Dinslakener Sportlerinnen. Aber auch eine der Unbekanntesten. Das wollen wir ändern. Der Niederrhein-Anzeiger bringt Ihnen die Sportlerin näher.

Woran mag es liegen, dass Maike Schaunig eher im Hintergrund geblieben ist? Zum einen sicherlich, dass sie kein „Lautsprecher“ ist. Aber auch, dass sie ihren Sport nicht mehr in Dinslaken betreibt. Und dazu auch noch im Hockey tätig ist. Diese Sportart genießt in Deutschland einfach nicht die Anerkennung, die ihr auf Grund der internationalen Erfolge eigentlich gebühren müsste!
Maike Schaunig ist 24 Jahre jung. Und nur 156 cm groß. Aber ein absolutes Energiebündel. Die Studentin für Sozialarbeit spielt seit ihrem siebten Lebensjahr Hockey. „Ich habe Hockey beim TV Jahn Hiesfeld gelernt. Nachdem meine Schwester mit dem Hockeyspielen angefangen hatte, musste ich das als kleine Schwester natürlich auch machen; denn unser Vater hat 44 Jahre lang in Hiesfeld Hockey gespielt.“ lacht Maike.Über die Station Club Raffelberg ist sie im zarten Alter von 17 Jahren (2013) zum HTC Uhlenhorst Mülheim gewechselt.

Maike Schaunig im Nationalmannschafts-Trikot vor dem Wahrzeichen des HTC Uhlenhorst.
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50 Länderspiele

Gab es als Jugendliche bereits die ersten Erfolge beim Club Raffelberg zu verzeichnen, so ging es nach dem Wechsel nach Mülheim Schlag auf Schlag. Vizemeister in der Halle 2015. 2016 Aufstieg in die 1. Bundesliga mit den Damen des HTC Uhlenhorst und 2018 erreichte das Team um Spielführerin Maike Schaunig das Halbfinale in der Halle. Da wundert es natürlich nicht, dass auch die höheren Weihen folgten. Als Jugendliche durchlief sie alle Jahrgangsmannschaften des Deutschen Hockey Bundes. 2016 absolvierte Maike dann ihr erstes A-Länderspiel in der Halle. „Seit 2018 bin ich ein Teil der deutschen Hockey Damennationalmannschaft. Ich habe bis zum jetzigen Stand 51 Jugendländerspiele und 50 A-Kader Länderspiele bestritten.“ berichtet die freundliche und sympathische Maike nicht ganz ohne Stolz. Und natürlich war sie auch mit dem deutschen Team erfolgreich: 2018 Europameisterin in der Halle und 5. Platz bei der WM auf dem Feld.

Corona auch im Hockey

Im März dieses Jahres wurde dann alles anders. Corona hat auch nicht vor Maike Halt gemacht. „Ich habe die Pause soweit gut überstanden! Es war und ist eine bedrückende Situation, die man so nicht kannte, aber man hat sich der Regeln angenommen und alles getan, was man konnte. Natürlich waren in dieser Zeit Ups und Downs vertreten, doch habe ich die Zeit mit meiner Familie gut überstanden.“ berichtet Maike. Zwangsläufig kam Maike natürlich auch auf andere Gedanken. Nach etwas Abstand vom Hockeysport, widmete sie sich anderen Zielen. „Ich bin viel und lange laufen gegangen und habe mir ein Corona Zwischenziel, wie einen Halbmarathon, gesetzt. Vom TV Jahn Hiesfeld habe ich mir zwei kleine Kunstrasenstücke geholt, die ich mir für ein bisschen Techniktraining in den Garten gelegt habe.“ erzählt sie.
Mittlerweile sind aber einige Lockerungen der Corona-Krise in Kraft getreten und das Training kann etwas lockerer gestaltet werden. „Wir durften dann auch wieder Einzelathletiktraining mit unserem Stützpunkttrainer machen. Da bin ich dann zwei Mal in der Woche nach Düsseldorf gefahren. Am Ende hat sich vieles eingependelt und Hockey, Athletik, sowie Krafttraining waren wieder möglich, natürlich nach Auflagen der Bundesregierung!“ freut sich Maike, das ein Stück weit wieder Normalität eingekehrt ist.

Geschickter Umgang von Maike Schaunig mit Hockeyschläger und Hockeykugel.
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Die Bundesliga startet Anfang August wieder. Da fiebert Maike drauf hin und dafür ist kein Schweißtropfen zu viel. Denn sie hat Ziele mit ihrer Truppe: „Wir möchten natürlich auf einen der Playoff Plätze zu gelangen.“
Daniel Kamphaus, ihr Vereinstrainer, schätzt genau diese Fähigkeiten. Er meint: „Maike ist die Art Kapitänin, die nicht unbedingt durch Lautstärke führt, sondern als Vorbild an Einsatz und Durchsetzungskraft voran geht. Sie treibt so die Mädels um sich herum an, an die jeweilige Leistungsgrenze zu gehen.“ Doch nicht nur ihr Auftreten und ihr soziales Wesen imponieren dem Trainer. Natürlich hat Maike auch sportlich einiges zu bieten. Dazu Kamphaus: „Sportlich gesehen zeichnet sie eine extreme Schnelligkeit und Wendigkeit aus, die sie zu einer unangenehmen und ganz starken Verteidigerin im 1 gegen 1 macht. Hinzu sorgt sie mit starken Läufen aus der Verteidigung heraus immer wieder für Gefahr nach vorne. Ich kenne Maike schon aus der Zeit bevor sie zu uns kam aus den Jugendnationalteams. Die Entwicklung, die sie seitdem genommen hat, ist bemerkenswert. Sie war damals nicht die Spielerin, der alles in den Schoß gefallen ist, sondern hat stets hart gearbeitet. Jetzt darf sie sich zurecht Chancen auf Tokio ausrechnen und wir wollen am Club alles tun, um sie bei diesem Traum zu unterstützen.“

Autor:

Heinz Haas aus Mülheim an der Ruhr

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