Keglerin Laura Panneck mit Weltrekord



Mehr Kegeln geht nicht! Patchwork Familie Springer – Panneck lebt kegeln. Mutter Tanja Springer, Stiefvater Patrick Springer, Sohn Marvin und Tochter Laura Panneck haben Kegelblut in ihren Adern.

Die vier sind erst zu Beginn dieses Jahres aus Mülheim nach Dinslaken gezogen. „Wir wollten uns ein Haus mit Garten zur Entspannung gönnen. Und das haben wir hier gefunden.“ erzählt Tanja Springer. Alle vier fühlen sich mittlerweile sehr wohl in Dinslaken und alle vier frönen der Kegelleidenschaft. Aber nicht in der Kneipe nebenan als Gesellschaftskegeln. Für die Kegelfamilie ist es harter Sport mit vielen Entbehrungen, enormen Zeitaufwand und etlichen finanziellen Aufwendungen. Mutter Tanja musste vor einigen Jahren das aktive kegeln aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Stiefvater und Sohn spielen gemeinsam im Verein in einer Mannschaft. Immerhin in der Landesliga, die dritthöchste Spielklasse im Keglerverband. Es ist, man mag es kaum glauben, die „Keglervereinigung Gütersloh-Rheda von 65/67“! Zwischen Dinslaken und Gütersloh liegen immerhin 120 Kilometer. „Das wissen wir alles, aber es ist nun mal unser gemeinsames Hobby und Leidenschaft.“ gibt Patrick Springer zu erkennen, dass sie keinem Cent und keiner Minute nachtrauern. Und all das scheint sich mittlerweile auch zu lohnen. Der unermüdliche Einsatz ist zwischenzeitlich vergoldet worden.

Weltrekord

So gut wie Mutter Tanja, Stiefvater Patrick und Sohn Marvin auch sein mögen, Laura überragt alle! Die 15jährige Realschülerin hat im zarten Alter von neun Jahren ihre ersten Kontakte mit Kugeln und Kegeln gehabt. Das war anno 2012. Ein Jahr später ist sie, so wie die Eltern, Mitglied im Verein geworden. Von nun an gab’s für die Keglerin kein Halten mehr. Immer besser wurde sie, immer öfter holte sie „alle Neune“ oder triumphierte beim Bilderkegeln. Ganz klar, dass da die übergeordneten Verbände auf Laura aufmerksam wurden. Im Jahr 2017 fanden in Oberthal im Saarland die Deutschen Meisterschaften der Altersklasse U14 statt. Laura wurde in drei Disziplinen Vizemeisterin. In der Mannschaft, im Paarkampf mit Eileen Turck (KV Westfalen) und im Paarkampf-Mixed mit Marlon Cord (KV Westfalen). Aufgrund ihrer Leistungen wurde sie dann für den deutschen Nationalkader (D/C-Kader) nominiert. Sie hat sich dann bei mehreren Ausscheidungslehrgängen mit zu Beginn 24 Teilnehmern durchgesetzt. Das hatte Bundes-Jugendtrainerin Heike Steinmüller so imponiert, dass sie Laura gefragt hatte, ob sie mit zur Weltmeisterschaft fahren möchte. Kurz, knapp und bündig und mit Tränen in den Augen, sowie Tränen erstickter Stimme, kam nur noch ein „Ja!“ heraus. Also war sie vom 21. Juli bis zum 28. Juli 2018 in Eygelshoven in den Niederlanden bei der Weltmeisterschaft am Start. Drei Goldmedaillen und ein Silbermedaille waren die fantastische und famose Ausbeute. Im Paarkampf mit Helen Jahnke (Saarland), sowie im Team-Doppel Paarkampf ebenfalls mit Helen Jahnke wurde Laura Weltmeisterin. Mit Justin Ehling (Hessen) holte sie im Team-Doppel Mixed die Silbermedaille und im Sprint schaffte sie die Sensation! Mit unglaublichen 161 Holz von 180 möglichen, stellte sie einen neuen Weltrekord auf und wurde Weltmeisterin!!! Dabei ging es in vier Durchgängen mit je 20 Wurf in die Vollen.
Das alles kommt natürlich nicht von ungefähr. Je nach Saison trainiert Laura bis zu fünf Mal in der Woche. Entweder am Leistungstützpunkt in Langenfeld, beim Verein Gütersloh oder auch auf ihrer Hausbahn in Dinslaken (Eissporthalle).

Titel verteidigen

Im Jahr 2020 finden die nächsten Weltmeisterschaften statt. Bei ihrem Verein Gütersloh. „Da möchte ich ganz gerne wieder mit dabei sein und nach Möglichkeit meine Titel verteidigen.“ hegt sie sportliche Träume. Als berufliches Ziel hat sie sich für Kinderkrankenschwester entschieden. Nach der Schule geht es aufs Berufskolleg und dann fängt die Suche nach einem Ausbildungsplatz an.