Heul doch!

Alexandra Popp | Foto: autorisiert durch die DFB-Pressestelle
  • Alexandra Popp
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Jetzt spielen sich ein Ex-Capitano und ein geckiger Bundestrainer in den
Vordergrund. Mann ist beleidigt, weil mann keinen angemessenen Abgang bekommt? Steffi Jones kann fußballwerbend noch so oft nach (Sensation!) Nord-Korea fliegen, im eigenen Land hört man so unglaublich unterirdische wie unkomische Kommentare à la: „Frauen-Fußball? Ach, schießt man da mit Frauen aufs Tor?“. Harr, harr! Sogar der letzte Tatort schoss sich so ein: Das Mordopfer, die kurz vor ihrer Weltkarriere stehende, hübsche Fußballerin Fadime bediente alle Klischees: Türkischer Migrationshintergrund, tiefreligiöse Eltern, dummer deutscher Ex-Freund, böse Fotos für die Yellow-Press und ein Elementar-Konflikt in Sachen polizeiliche Ermittlung contra muslimische Beerdigung (innerhalb von 24 Stunden). Welche muslimische Familie sollte danach einer talentierten Tochter noch erlauben, in einer Mädchen-Fußball-Mannschaft zu spielen? (Das Wort „Mannschaft“ führt oft schon zu Missverständnissen). Und die deutschen Kameradinnen? Die waren nur neidisch auf die türkische Star-Fußballerin und ihre Werbegigs. (Das TV-Movie mit Fußball-Promi-Auftritten von Jogi, Steffi und Theo sollte ja eigentlich für die Damen-WM werben!)

Im wahren Leben haben unsere WM-Frauen gar keine Zeit beleidigt zu sein, sondern wollen nur zum dritten Mal (!) Weltmeister werden.
(Erschienen im Niederrhein Anzeiger KW 25/11)

Autor:

Caro Dai aus Essen-Werden

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