Heiße Telefondrähte bei SCD
"Bei mir brach am Donnerstag um 12:23 Uhr das Chaos aus". Mit diesen klaren Worten brachte Carsten Pillenkamp, Leiter des technischen Teams des Schwimmclub Dinslaken, den Verlauf der letzten Tage aus seiner Sicht auf den Punkt. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Pressemitteilung der Stadtwerke Dinslaken zur Schließung des DINamare für mindestens die nächsten 2 Monate verbreitet. "Die Eltern wollten natürlich wissen, ob - und wenn ja - wann welche Gruppe wie wo Training hat, wenn das DINamare geschlossen hat. Aber wo soll ich die Antworten her holen? Der SC Dinslaken ist zwar, wie in der Pressemitteilung der Stadtwerke erwähnt, vorab über die Schließung informiert worden. Leider hat man die Vorlaufzeit für uns Vereine recht knapp bemessen. Unser Vorsitzender erhielt die Vorab-Information vom DINamare genau um 12:11 Uhr. Die 12 Minuten bis zur Verbreitung der Pressemitteilung waren für eine Trainingsplanung und das Organisieren von Ausweichmöglichkeiten etwas knapp".
Dabei sah man sich beim SCD eigentlich gut gerüstet; die Pläne für die ursprünglich geplanten 2 Wochen Schließzeit waren fertig und sollten dieses Wochenende an die Mitglieder verteilt werden. "Jetzt müssen wir komplett neu anfangen", so Pillenkamp.
Seitdem laufen im Planungsteam die Drähte heiß. "Es nützt nichts, wenn wir in einem anderen Bad Bahnzeiten haben; wir müssen für diese Zeit auch entsprechende Übungsleiter zu Verfügung haben. Gleichzeitig müssen wir sehen, daß wir möglichst vielen Gruppen Trainingsmöglichkeiten eröffnen. Das erfordert eine umfangreiche Koordinationsarbeit, schließlich müssen wir auch aufs Geld gucken."
Für die Finanzen beim SCD zeichnet Doris van Bracht verantwortlich. "Für den Übungsbetrieb im DINamare gibt es Zuschüsse der Stadt Dinslaken, die wir leider beim Training in anderen Bädern nicht bekommen. Jede Übungsstunde kostet uns somit deutlich mehr. Außerdem haben wir weiter unsere Fixkosten, die Miete für unsere Vereinsräume im DINamare läuft z.B. weiter, obwohl wir die Räume während der Reparaturarbeiten kaum für Vereinsarbeit nutzen können. Die ein oder andere Gruppe kann hier vielleicht mal ein paar Trockenübungen machen. Das ist aber nichts im Vergleich zum normalen Übungsbetrieb. Der SCD erleidet durch diese Baumaßnahme nicht nur einen sportlichen sondern auch einen erheblichen finanziellen Schaden. Und hier erwarten wir von unserem Vertragspartner (die DINbad GmbH, Betreiberin des DINamare, die Red.) eigentlich ein Entgegenkommen".
Während Doris van Bracht über die Finanzen spricht, hat Carsten Pillenkamp bereits wieder zwei SMS gelesen und mit dem Trainer der ersten Mannschaft über das mögliche Zeitfenster für die Nutzung eines Nachbarbades gesprochen.
Pillenkamp ist zuversichtlich , daß der Krisenplan bald steht: "Wir hoffen, bis Mitte der Woche einen Trainingsplan an die Mitglieder verteilen zu können. Fest steht, daß wir den üblichen Trainingsbetrieb nicht annähernd aufrecht erhalten können. Es wird ein Notbetrieb - nicht mehr aber auch nicht weniger."
Autor:Norbert Bruckermann aus Dinslaken |
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