DINamare - ein Planschbecken für Schulklassen und Nichtschwimmer

DINamare im Dezember als Baustelle
  • DINamare im Dezember als Baustelle
  • hochgeladen von Jess Geiger

Letztens war ich mit einem Bekannten im neuen DINamare schwimmen. Will heißen: wir WOLLTEN schwimmen gehen. Schwimmen kann man dort nämlich leider nicht mehr, wie sich herausstellte. Das Becken misst 25 m, wovon 20 m für die Schwimmer bereitstehen, allerdings nur auf zwei Bahnen. Der gesamte Rest ist täglich (!) für lärmende Schulklassen reserviert. Wir versuchten es trotzdem. Allerdings stieß ich nach 15 Armlängen Rückenkraul gegen die „Trennleine Schwimmer/ Nichtschwimmer“ und musste ständig höllisch auf die zwei Rentner aufpassen, die sich zeitgleich in den schmalen, „für die Öffentlichkeit zugelassenen Bahnen“ befanden. Schwimmen funktioniert anders. Als ich in einer Ecke den Aufsteller mit der Aufschrift „Für den sportlichen Bereich“ sah, hielt ich es für eine gelungene kabarettistische Einlage. Als ich die drei Bademeister bat, die Trennleine kurz zu entfernen, bekam ich zu hören, dass das unmöglich sei, denn sie „müssen die Anordnungen befolgen, weil sie Angst haben, sonst ihren Job zu verlieren.“ Ich finde es traurig, dass drei ausgebildeten Kräften nicht zugetraut wird, auf vier Personen aufzupassen, die insgesamt über mehr als 150 Jahre Schwimmerfahrung verfügen. Ohne die störende Trennlinie würden die doch glatt noch Spaß am Schwimmen entwickeln! Ich erfuhr auch noch, dass das Bad zwar nicht aus Steuergeldern finanziert wurde, allerdings „für die Bürger“ errichtet sei und dass die Regelung in Zukunft so bleiben soll. Man könne ja am Wochenende oder zwischen 6.30 – 8.00 Uhr „sportliche Bahnen“ ziehen. Doch wer hat da schon Zeit oder Elan?
Positiv zu erwähnen bleibt die angenehme Wassertemperatur, die Rutsche, Haarföne, mit denen man auch wieder mit einer Frisur die Einrichtung verlassen kann und vor allem, dass in Dinslaken wahnsinnig viel Schulsport angeboten wird. Zum Schwimmen allerdings muss man leider wieder Richtung Duisburg fahren. Dort verlässt man das Bad zwar platt gefönt oder strubbelig (Hauptsache trockene Haare), aber mit dem Gefühl, etwas „für den sportlichen Aspekt“ unternommen zu haben.

Autor:

Jess Geiger aus Dinslaken

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