Interview
Emelie Gummel erzählt von ihrem bevorstehenden Schüleraustausch in die USA

Die 15-jährige Emelie Gummel freut sich auf zehn Monate in den Vereinigten Staaten. | Foto: Laura Otten
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Die 15-jährige Emelie Gummel aus Dinslaken kann sich freuen - Sie wurde vom Bundestagsabgeordneten Dirk Vöpel für das Parlamentarische Patenschafts-Programm als Stipendiatin ausgewählt. Ganze zehn Monate wird sie vorraussichtlich ab dem 7. August in den Vereinigten Staaten verbringen. In einem Interview mit dem Niederrhein Anzeiger erzählt sie von ihrer Vorfreude, aber auch ihren Ängsten.

NA: Wie bist du dazu gekommen, dich zu bewerben?
Emelie: Ich habe eine Freundin, die ins Ausland gegangen ist, über die ich davon erfahren habe. Sie ist dieses Jahr weg.

NA: Und wie lief die Bewerbung ab?
Emelie: Beworben habe ich mich Ende Juni. Da musste ich dann viele Unterlagen, zum Beispiel Zeugnisse, einreichen. Dann habe ich Bescheid bekommen, dass ich eine Runde weitergekommen bin und dass man mich persönlich kennenlernen wollte. Das Gespräch war auf Englisch und es wurden Fragen gestellt wie "Warum möchtest du nach Amerika"? Mit den Fragen hatte ich echt Glück, ein paar andere hatten viel schwierigere Fragen. Es ging auch ein bisschen um Allgemeinwissen. Dann hieß es wieder warten. Habe dann aber wieder den Bescheid bekommen, dass ich noch eine Runde weiter bin, und musste wieder warten. Am Ende habe ich es dann geschafft und wurde ausgewählt. Darauf musste ich aber bis Anfang März warten.

NA: Und wohin genau geht es in den USA?
Emelie: Das weiß ich leider noch nicht, aber ich finde es auch nicht schlecht, mich überraschen zu lassen.

NA: Also hast du auch noch keine Gastfamilie?
Emelie: Nein, noch nicht. Die Familien können sich dort zur Verfügung stellen und werden dann durchgecheckt, ob sie zum Beispiel die finanziellen Möglichkeiten haben, jemanden bei sich aufzunehmen. Die Familien kriegen dann meine Bewerbung und können entscheiden. Aber ich mache zum Beispiel viel Sport, achte auf meine Ernährung und bin viel draußen unterwegs. Deshalb kann ich es mir nicht vorstellen, zu einer Familie zu kommen, der Sport nicht auch wichtig ist.

NA: Und worauf freust du dich am meisten?
Emelie: Ich würde schon fast sagen, dass ich mich am meisten auf die Schule freue. Man kennt zwar fast keinen, und das ist schon nervenaufreibend, aber die haben dort so ein riesiges Fächer- und Sportangebot. Generell verbringt man viel mehr Zeit in der Schule als hier, ich glaube das Gemeinschaftsgefühl ist auch ganz anders. Was ich auch interessant fänd, wenn ich in eine Familie aus einem anderen Land als den USA kommen würde, weil wir hier nicht so multikulti sind. Das fänd ich ganz spannend.

NA: Gibt es auch Dinge, vor denen du etwas Angst hast?
Emelie: Alles wird komplett neu sein, und zehn Monate sind eine lange Zeit. Was wäre, wenn ich keine nette Gastfamilie bekommen würde? Angst habe ich aber auch vor dem Zurückkommen. Ich kenne viele Leute, die da hinterher Probleme hatten, und zum Beispiel die Schule wechseln und eine Stufe zurück mussten. Ich hoffe, dass ich wenn ich zurück komme, den Anschluss nicht verliere.

NA: Hast du abschließend noch ein paar Worte an andere, die auch mit dem Gedanken spielen ins Ausland zu gehen, sich aber noch unsicher sind?
Emelie: Ich denke, auch wenn man sich noch nicht sicher ist, sollte man es machen. Ich war zwischendurch auch kurz davor wieder abzusagen. Aber ich denke, dass ich es am Ende mehr bereut hätte, wenn ich nicht gegangen wäre. Man lern so viel dazu und wird selbstbewusster, und das kann man nicht immer wieder so leicht.

Autor:

Laura Otten aus Voerde (Niederrhein)

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