Erhöhte Waldbrandgefahr in unseren Wäldern
Waldbrände: Greenpeace macht neben Klimakrise unter anderem Monokulturen verantwortlich

Nur einzelne Nadelbaumbestände gibt es noch im Staatsforst Dinslaken. Das trockene Reisig zwischen den Bäumen erhöht die Waldbrandgefahr beträchtlich
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Im Bereich des Forstbezirks Dinslaken noch keine Brände in diesem Jahr

Trockene und heiße Sommer seit drei Jahren und mit ihnen wächst die Waldbrandgefahr auch am Niederrhein. Doch mittlerweile besteht das Risiko bundesweit nicht erst im Sommer. „Die hohe Waldbrandgefahr bereits im April ist alarmierend“, so Christoph Thies von Greenpeace. Eine Ursache hierfür sieht der Waldexperte neben der Klimakrise in der falschen Bewirtschaftung vieler Wälder durch die Forstbetriebe. „Wir brauchen natürliche vielfältige Mischwälder statt Monokulturen“, so sein Resümee, denn diese speicherten mehr Wasser, seien dadurch weniger brennbar und überständen Dürren besser. Aber auch der Ausstieg aus der Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen müsse schneller vorangetrieben werden.

Schon längst auf Mischwald umgestellt

Noch keine Brände gab es in diesem Jahr im Bereich des Staatsforstes Dinslaken. Hier hat man schon lange begonnen, von Monokultur auf Mischwald umzustellen. „Es gibt zwar auch noch vereinzelt Kiefernbestände, aber die werden nach und nach ausgedünnt und durch Buchen, Eichen Erlen und andere Laubbäume ersetzt“, versichert Michael Herbrecht vom Forstamt Niederrhein des Forstbetriebbezirks. Nach seiner Aussage ist die Waldbrandgefahr im Frühjahr sowieso höher als im Sommer. „Die Brände sind im Sommer zwar schlimmer, aber die Häufigkeit im Frühjahr höher“, sagt Herbrecht und erklärt dies damit, dass die Bäume noch nicht ausreichend belaubt seien und auf dem Boden noch viele vertrocknete Zweige sowie Blätter vom letzten Jahr lägen. Der Wind könne durch das fehlende Laub ungehindert durch den Wald wehen und so dem Boden weitere Feuchtigkeit entziehen. Später bildeten die Baumkronen mit ihrem Laub ein natürliches Wind- Hindernis und das Laub am Boden speichere die vorhandene Feuchtigkeit. „Der Wind ist unser schlimmster Feind“, versichert der Förster. Kommt dann noch die Trockenheit dazu, steige die Brandgefahr auch bei Mischwäldern.

Waldrand für Förster fast heilig

Weitere Maßnahmen gegen diese Gefahr stelle die entsprechende Gestaltung der Waldränder dar. Dort werde die Bepflanzung so gestaltet, dass sie wie eine natürliche Rampe zum Wald hin ansteige und den Wind so möglichst über die Bäume hinweg leite. „Der Waldrand ist deshalb für den Förster fast heilig“, erklärt er.
Für den Fall der Fälle sei aber Vorsorge getroffen, denn die Absprache mit den Feuerwehren bezeichnet er als hervorragend.
Die gute Zusammenarbeit schätzt auch der Leiter der Feuerwehr Dinslaken, Udo Walbrodt. „Wir haben Schlüssel für die Poller der Zugangswege und stehen ständig mit dem Forstamt in Kontakt“.

Mehr als 90 % Brandstiftung

Mit mehr als 90 % sei Brandstiftung die Hauptursache für Waldbrände, schlussfolgert Herbrecht. Dabei gehe er hauptsächlich von Fahrlässigkeit aus, und appelliere an die Bürgerinnen und Bürger, „Ihre Sucht nach Natur dürfen Sie im Wald stillen, die nach Nikotin ausschließlich außerhalb“.

Randolf Vastmans

Autor:

Randolf Vastmans aus Xanten

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