Bislang keine Coronavirus-Verdachtsfälle im Kreis Wesel, aber alle sorgen vor
Update! Test für Coronavirus ist jetzt Kassenleistung
Große Panikmache oder vernünftige Prävention? Bei der Nachfrage bei zwei Drogerie-Filialisten in der Dinslakener Innenstadt wird bestätigt: Mundschutz ausverkauft! Offensichtlich sorgen sich die Bürger stärker als angenommen. Außerdem ist der Test für den Corona-Virus jetzt Kassenleistung.
Stichwort Mundschutz: "Sind auch nicht lieferbar", sagte eine Mitarbeiterin. "Schauen Sie mal online, wo eventuell noch etwas zu bekommen ist." Die Angst vor dem Coronavirus ist völlig übertrieben. Dafür sprechen die Fakten:
Bisher liegen im Kreis Wesel keine Verdachtsfälle von Infektionen mit dem Coronavirus vor. Das bestätigt die Pressestelle des Kreises Wesel nach Anfrage. Allerdings würden sich die Nachfragen von Hausärzten beim Fachdienst Gesundheitswesen des Kreises häufen, wie sie bei Verdachtsfällen vorgehen sollen, teilt Pressesprecherin Anja Schulte mit. Bei solchen Anrufen würde immer auf die Ratschläge des Robert-Koch-Instituts verwiesen.
Wachsam wegen Corona-Virus
Folglich ist man seitens Gesundheitsamt wachsam, aber besonnen. Doch klammheimlich scheinen sich zahlreiche Bürger schon mit jenem Mundschutz ausgerüstet zu haben, den jeder täglich in den Fernsehbildern sehen kann.
Dabei ist das Risiko, das wissen alle Mediziner, sich momentan eine Grippe einzufangen, wesentlich höher. Die Influenza-Viren sind allüberall und jährlich sterben de facto Menschen daran. Auch im Kreis Wesel.
Fünf Todesfälle wegen Grippe 2019 im Kreis Wesel
886 Ansteckungsfälle hatten wir im Jahr 2018, darunter zwölf Todesfälle. Im Jahr 2019 steckten sich im Kreis 672 an und fünf Todesfälle waren zu verzeichnen.
Insgesamt rät Schulte den Menschen dazu, sich über die Seiten des Robert-Koch-Instituts zu informieren. Dort sind Infos für Ärzte zu finden, aber auch eine Liste mit häufig gestellten Fragen, die ausführlich beantwortet werden.
Test für Coronavirus wird von Krankenkassen bezahlt
Seit kurzem werden die Kosten für die Tests zum Nachweis des Coronavirus auch von den Krankenkassen übernommen, das meldet beispielsweise der Focus. Verschiedene Laboratorien, die PCR-Tests für den Nachweis von Grippeviren durchführen, können nun auch die Kosten für den Coronavirus-Nachweis geltend machen, allerdings nur bei jenen Patienten, die nach der Definition des Robert Koch-Instituts zur Risikogruppe gehören, also sich unter anderem kürzlich in China aufgehalten haben und Symptome einer Lungenerkrankung vorliegen.
Stimmen ...
Hektor Gerbszt, Apotheke Am Berliner Tor (Wesel): "Mundschutz ist ausverkauft, es gab einen regelrechten Ansturm. Desinfektionsmittel wird auch deutlich mehr gekauft. Die üblichen Hygienemaßnahmen, die vor Erkältungen und Grippevieren schützen, helfen am besten gegen eine Ansteckung: regelmäßiges Händewaschen und desinfektieren, Husten und Niesen in die Armbeuge oder Taschentuch. Masken helfen gut wenn sie regelmäßig gewechselt werden und bündig an der Haut liegen, mit den Händen nicht ins Gesicht fassen, da bestimmt Viren über die Schleimhäute aufgenommen werden (Augen).
Als Medikament wird Ribavirin (ein Mittel gegen Hepatitis) eingesetzt, jedoch nicht so wirksam da das Virus mutiert, gegen die „Lungenentzündung“ werden verschiedene Antibiotika und Fiebersenkende Mittel eingesetzt bzw. In ganz schweren Fällen auch Sauerstofftherapie und künstliche Beatmung.
Da das Virus in recht kurzer Zeit in Deutschland angekommen ist, könnte es dieses Mal zu einer Pandemie kommen. Die Information aus China kommen nur nach der Salamitaktik und sind wahrscheinlich durch die dortigen offiziellen Stellen geschönt. Was mich wundert ist, dass mehre Tausend Ärzte in die Provinz Hubei geschickt worden sind bei vor ein Paar Tagen etwa 4000 Infezierten (ein Arzt auf 3 Patienten, kann ich mir nicht vorstellen, wahrscheinlich gibt es mehr Infizerte).
Ob Corona gefährlich ist, kann ich nicht beurteilen da mir die Statistik fehlt, es kommt meistens zu Todesfällen bei Patienten, die ein geschwächtes Immunsystem haben, man darf auch nicht vergessen, dass wir jedes Jahr in Deutschland im Schnitt mehrere Tausend Tote aufgrund einer Grippeerkrankung haben, es wird nur nicht medial so aufgepuscht.
Sollte es zu einer Pandemie kommen sind zunächst alle Städte mit internationalen Flughäfen am ehesten betroffen dann geht's über die Großstädte in die Provinz, da Wesel relativ nahe am Ruhrgebiet und Düsseldorf liegt, sollte es tatsächlich ausbrechen, wird Wesel davon auch nicht verschont bleiben.
Ich möchte Ihnen keine Angst machen, aber aufgrund der „schlechten“ Informationslage ist es gut möglich, dass wir in naher Zukunft damit direkt konfrontiert werden."
Michael Jilek, Apotheker in Büderich: "Still ruht der See. Alle absolut unaufgeregt.
Viel gefährlicher ist die Virus-Grippe, an der z.B. 2017/2018 in Deutschland 25000 !! Menschen gestorben sind."
Gaby Gatz (evangelisches Krankenhaus Wesel): "Die Angst vor dem Coronavirus grassiert weltweit. Das Virus 2019-nCoV verbreitet sich seit Ende Dezember rasant. Auch in Deutschland sind mittlerweile mehrere Infektionsfälle bestätigt. Im Kreis Wesel gibt es bislang keinerlei Verdachtsfälle, jedoch sind in vielen Apotheken und Drogeriemärkten die Mundschutzmasken bereits ausverkauft. „Eine gute Händehygiene, insbesondere regelmäßiges Händewaschen sowie die Meidung großer Menschenmengen zur Vorbeugung sind ausreichend“ so Gaby Gatz. Diese Präventionsmaßnahmen gelten laut der Hygienebeauftragen des Evangelischen Krankenhauses Wesel auch bei Influenzaviren, die momentan ihre Hochphase haben."
Gerd Heiming (Pressebüro Marien-Hospital Wesel) für die Geschäftsführung pro homine: "Um auf den Umgang mit Verdachtsfällen vorbereitet zu sein, wurde für die Krankenhäuser der pro homine (Marien-Hospital Wesel und St. Willibrord-Spital Emmerich) eine Verfahrensanweisung erstellt, die auf Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts beruht. Darin ist u.a. geregelt, dass Patienten mit akuten Symptomen und positiver Reiseanamnese bzw. Kontakt zu einem bestätigten Fall in einem separaten Raum untergebracht und mit einem Mund-Nase-Schutz versorgt werden. Außerdem würden Verdachtsfälle unverzüglich an das zuständige Gesundheitsamt gemeldet."
Autor:Harald Landgraf aus Dinslaken |
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