Brücke in den Arbeitsmarkt
Teilhabechancengesetz verspricht neue Fördermöglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt

- (V.l.) Michael Müller (Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Wesel) Heike Eickmeier (Stellvertretende Pflegedienstleitung des Seniorenparks), Ewa Krüssmann, Ralf Berensmeier (Kreisdirektor des Kreises Wesel) und Damian Janik (Stellvertretender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Wesel) stellen die Änderungen des Teilhabechancengesetzes vor.
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Seit dem 1. April ist Ewa Krüssmann bei dem Senioren-Park „Carpe Diem“ in Dinslaken angestellt. Zuvor war die 53-Jährige viele Jahre arbeitslos, trotz großer Bemühungen um verschiedene Stellen und stetigen Besuchen beim Jobcenter.
Als Krüssmanns Sachbearbeiterin ihr dann im März diesen Jahres die Nachricht vermittelte, eine vermeindlich passende Stelle gefunden zu haben, war die Freude groß. Bereits bei einem ersten Probearbeiten im hauswirtschaftlichen Bereich von „Carpe Diem“, war klar: „Es passt einfach alles“. Nicht nur Krüssmann ist damit geholfen – Auch Heike Eickmeier, Stellvertretende Pflegedienstleitung im Standort Dinslaken, ist von der empathischen und freundlichen Frau Krüssmann angetan. „Ewa ist Schlichtweg ein Glücksfall, mit ihrer positiven Einstellung“.
Brücke in den Arbeitsmarkt
Ihrer momentan zu 100 Prozent vom Jobcenter finanzierten Halbtagsstelle liegt ein befristeter Arbeitsvertrag zugrunde. Grund für diese Entwicklung ist die seit Anfang diesen Jahres gültige Ergänzung des Teilhabechancengesetzes. Hintergrund der Änderung ist offenkundig der Bestand der Langzeitarbeitslosen im Kreis Wesel – Das sind etwa 5.400 Menschen, von insgesamt circa 10.300 Arbeitslosen im Kreis. „Das Gesetz soll eine Brücke in den Arbeitsmarkt bauen“, sagt Ralf Berensmeier, Kreisdirektor des Kreises Wesel. Es enthält somit zwei neue Fördermöglichkeiten.
Zwei Fördermöglichkeiten
Die erste Möglichkeit betrifft Menschen, die bereits mehr als sechs Jahre Arbeitslosengeld II bezogen haben und über 25 Jahre alt sind. Diese Förderung währt maximal fünf Jahre und wird in den ersten zwei Jahren zu 100 Prozent übernommen. Danach wird der Zuschuss jährlich um zehn Prozent vermindert. Die zweite Möglichkeit betrifft eine seit über zwei Jahren arbeitlose Zielgruppe, und ist somit für Menschen gedacht, die noch etwas näher am Arbeitsmarkt sind. Hier werden im ersten Jahr 75 Prozent, und im zweiten Jahr 50 Prozent gefördert. Nennenswert ist außerdem, dass die an die Arbeitgeber vermittelten Menschen auf stetige, individuelle Betreuung zurückgreifen können. So sind Spezialisten immer im direkten Kontakt mit den Arbeitgebern und –nehmern, um ihnen über den gesamten Zeitraum zur Seite zu stehen.
Lage im Kreis Wesel
Im vollen Umfang sind im Kreis Wesel, für beide Fördermöglichkeiten zusammen, 340 bis 390 Plätze in Planung. Im längeren Programm sind schon 150 feste Plätze vergeben, bis Mitte des Jahres sollen dann alle besetzt werden. Trotzdem können sich auch weiterhin interessierte Arbeitgeber beim Jobcenter melden – Eickmeier vom Senioren-Park Carpe Diem ist bisher zumindest überzeugt und äußert ihr Interesse an weiteren derartigen Kooperationen. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die Lage für die Arbeitnehmer nach der Förderung entwickeln wird, und ob die Brücke in den Arbeitsmarkt erfolgreich erbaut wurde. Ewa Krüssmann ist ihrerseits überzeugt, die perfekte Stelle gefunden zu haben.
Ansprechpartner für Arbeitgeber
Linksrheinisch:
Ulrich Klein, erreichbar unter Tel. 020842/ 962739 600, oder per E-Mail an ulrich.klein@jobcenter-ge.de
Rechtsrheinisch:
Karla Heuer, erreichbar unter Tel. 0281/ 9620 561, oder per E-Mail an karla.heuer@jobcenter-ge.de
Autor:Laura Otten aus Voerde (Niederrhein) |
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