Nachbarschaftliches Engagement in Hünxe, Dinslaken und Voerde
Niemanden im Stich lassen - auch FFF ist mit von der Partie

Volle Einkaufstaschen können den Menschen auf Bestellung vor die Haustür geliefert werden. Sicherzustellen ist, dass die Kühlketten nicht unterbrochen werden. 
Foto: Landgraf
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  • Volle Einkaufstaschen können den Menschen auf Bestellung vor die Haustür geliefert werden. Sicherzustellen ist, dass die Kühlketten nicht unterbrochen werden.
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Bei allem Leid kann das Corona-Virus zusammenschweißen. Das zeigt sich auch in den Dörfern Hünxe und Bruckhausen. Dort organisieren Bürger unter dem Motto „Miteinander Füreinander“ ehrenamtliche Nachbarschaftshilfen.

Hünxe

Freiwillige übernehmen Einkäufe, holen Medikamente ab und besorgen Tierfutter. Bei dringendem Bedarf soll es auch einen Hunde-Gassi-Service geben. Über Telefon und E-Mail können sich Betroffene an die Nachbarschaftshilfen in Hünxe und Bruckhausen wenden.
Für die Ortsteile Bruckhausen und Bucholtwelmen organisieren Freiwillige um Jan Scholte-Reh die Unterstützung. An der Koordination des Hilfsnetzwerks sind neben Mendina Scholte-Reh, Heike Teschner und Kathi Borutta auch der hiesige Nahversorger Edeka, die Siedlergemeinschaft Brömmenkamp , die Evangelische Kirchengemeinde , die Katholische Kirche, die hiesige Gaststätte und der Bürgerschützenverein Bruckhausen beteiligt.
Für die Ortsteile Hünxe, Gartrop-Bühl und Hünxerwald haben Freiwillige um Jacqueline Giese, Dominique Freitag und Benedikt Lechtenberg eine Nachbarschaftshilfe ins Leben gerufen. Mit weiteren Netzwerkpartnern sollen noch Gespräche geführt werden.
Montags bis samstags in der Zeit von 9 bis 12 Uhr können sich Betroffene per Telefon, WhatsApp oder E-Mail melden.
In Bruckhausen kann man sich unter Tel. 015116907852 oder per E-Mail an hilfe.bruckhausen@gmail.com wenden, und in Hünxe unter Tel. 015734241268 oder per E-Mail an hilfe.huenxe@gmail.com. Zur Vernetzung gibt es bereits eine Online-Plattform www.unser-huenxe.de.
Alle Hilfesuchenden erhalten eine Mitteilung darüber, welcher Helfer den Einkauf zu ihnen bringt und an ihrer Türe klingeln wird.

Betrugsmaschen müssen ausgeschlossen werden

Durch Sicherheitsabsprachen sollen Betrugsmaschen ausgeschlossen werden.
„Jeder, der uns aktiv unterstützen und als Helferin oder Helfer mitwirken möchte, ist herzlich willkommen. In diesen Zeiten stehen wir als Dorfgemeinschaften zusammen. Niemand wird im Stich gelassen“, erklären Jacqueline Giese und Jan Scholte-Reh.

Der Niederrheinanzeiger unterstützt die Nachbarschaftliche Hilfe als Multiplikator und berichtet regelmäßig darüber.

Dinslaken

Auch Messdiener der katholischen Kirche in Dinslaken bieten einen Einkaufsservice für Risikogruppen an. Nachdem auch das Gesundheitsamt grünes Licht gegeben hat, bieten sie seit letzter Woche Donnerstag an, Einkäufe und andere Erledigungen für Menschen der Risikogruppe aus Dinslaken zu übernehmen. Konfession und Glaubensrichtung spielen dabei selbstverständlich keine Rolle. Unter der Rufnummer 01631510884 ist täglich (auch Sonntags) von 11 bis 14 Uhr ein Messdienerleiter erreichbar, der Aufträge entgegennimmt. Hier werden auch alle weiteren Fragen, zum Beispiel zur genauen Vorgehensweise, beantwortet. Weitere Informationen gibt es auch auf Facebook (facebook.com/messdiener.stvincentius) und auf der Website der Gemeinde (www.katholische-kirche-dinslaken.de).
Die Messdiener wollen mit dieser Aktion ihre Solidarität kundtun und die Zeit, die sie jetzt bedingt durch die Einschränkung des öffentlichen Lebens haben, sinnvoll nutzen.

Auch die

Friday's for Future-Aktivisten

möchten ihren Beitrag dazu leisten, den Menschen zu helfen, die sich tunlichst nicht selbst in Supermärkte begeben sollten.
Dazu erreichte die Redaktion ein Schreiben von Martin Fortkort, der sich noch mehr Resonanz wünscht. "In der Fridays-for-Future-Gruppe, in der ich mich engagiere, haben wir bisher erst einen Anrufer verzeichnen können", sagt er.
"Ich glaube, dass die meisten in dieser Phase noch davor zurückschrecken, Hilfe in Anspruch zu nehmen, weil es ihnen gut geht, sie alltägliche Dinge noch selbst erledigen können und niemandem zur Last fallen wollen."
Daher will er, dass der Appell „Wenn Sie Hilfe brauchen, bitte melden Sie sich“ ausgesendet wird.
Damit ließen sich die sozialen Kontakte auf ein Minimum begrenzen, im besten Fall würde das dazu führen, dass die Intensivstationen der Krankenhäuser in einer schlimmeren Phase nicht überlastet und italienische Zustände verhindert werden könnten.
"Ich sehe enormes Potenzial im Engagement der Menschen und in der Solidarität in Zeiten der Krise", meint Fortkort, "und bin fest davon überzeugt, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt dadurch gestärkt werden kann und wir vielleicht auch etwas Positives aus dieser Situation mitnehmen können."
Nummern der verschiedenen Gruppen:
Fridays for Future: 02064 465760 (immer erreichbar)
Messdiener Dinslaken: 01631510884 (täglich, auch sonntags, von 11-14 Uhr)
Caritas Dinslaken: 0180-5-999-313 (08:30-16:30 Uhr)
DRK: 0151-173-749-54 (08:30-16:30 Uhr)
Für Helfer:
Freiwilligenzentrale Düppelpunkt (Caritas): 02064 4650670
DRK: 02064 446817

Hiesfeld

Martin Pieper, einer von drei Pfarrern der Gemeinde in Hiesfeld wirbt ebenfalls für die Aktion in seiner Gemeinde. Dabei genüge ein Anruf und die Helfer träten in Erscheinung. „Ein Einkaufszettel mit Geld vor der Tür und sie besorgen, soweit möglich, die benötigten Waren, die sie dann ebenfalls vor die Tür oder einen anderen vereinbarten Ort stellen und das Wechselgeld dazu“. Natürlich könne man das mit dem Geld im Einzelfall auch anders regeln und zur Not ginge man auch in Vorkasse.
Für Hilfe bezüglich des Einkaufs sowie alle anderen Notfälle oder einfach ein persönliches Gespräch steht jederzeit die Nummer 0151/14802133 oder 02064 47760 zur Verfügung.

Voerde

Doch auch privat hört man gemeinschaftliche Geschichten aus dem Corona-Alltag. So etwa aus einem Mehrfamilienhaus in Voerde - dort bieten die Bewohner den älteren und somit besonders gefährdeten Nachbarn an, ihre Einkaufswünsche ganz einfach auf einen Zettel zu schreiben und an die Wohnungstür zu hängen. Die Einkäufe werden dann erledigt und im Anschluss vor der Haustür abgestellt - so kann sich jeder nützlich machen und zeigen, wie einfach gesellschaftliches Engagement sein kann.

Diakonisches Werk

Wer direkt sagt: Hilfe nur von der Diakonie, der bekommt hier die Ansprechpartner genannt:

Jan Zechel für Dinslaken (02064 / 8266568),
Sven Hesse für Hiesfeld (02064 / 97711 - Mobil: 151 14802133)
Für Hünxe: Mirko Lipski-Reinhardt (02064 / 4569497)
Für Spellen-Friedrichsfeld: Gisbert Meier (02855 / 6683) und Susanne Jantsch (0281 / 41622)

Autor:

Lokalkompass Dinslaken-Voerde-Hünxe aus Dinslaken

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