Niederrhein Anzeiger und Lokalkompass-Leserservice: Das ändert sich 2011
Auch im kommenden Jahr werden sich wieder einige Dinge ändern:
Geldautomaten:
Wer in Zukunft Bargeld an Automaten fremder Geldinstitute abholt, bekommt ab dem 15. Januar, noch vor der Auszahlung mitgeteilt, wie viel die Bank oder Sparkasse für die jeweilige Transaktion kassiert. Dadurch bekommt der Kunde die Wahl auf günstigere Geldautomaten auszuweichen.
Einlagensicherung:
Ab dem 31. Dezember 2010 sind in Deutschland Einlagen bis zur Höhe von 100.000 Euro gesetzlich abgesichert.
Bei einer Insolvenz des Instituts erhalten die Kunden innerhalb von 30 Arbeitstagen ohne Zahlung einer Eigenbeteilung die Entschädigung bis zu dieser Höchstgrenze. Vorraussetzung dafür ist die Einzahlung der Gelder in Euro oder einer anderen EU-Währung auf Konten, die als Einlage gelten.
Außerdem geschützt sind 90 Prozent der Verbindlichkeiten bis zu einer Höhe von 20.000 Euro, auch zusätzlich zu der Absicherung der anderen Einlagen.
Lohnsteuerkarten:
Eine weitere Änderung: Die Lohnsteuerkarte. Papier wird durch ein elektronisches Verfahren ersetzt: ELStAM „Elektronische LohnSteuerAbzugsMerkmale“. Alle Daten auf der Steuerkarte 2010 werden automatisch in ELStAM übernommen, jedoch wird ELStAM stufenweise eingeführt, das heißt: Auch im Jahr 2011 gilt weiterhin die Steuerkarte des Jahres 2010. Arbeitgeber dürfen diese nicht vernichten. Wer 2011 einen neuen Job antritt, der nimmt die alte Karte mit.
Hartz-IV:
Auch Hartz-IV verändert sich. Empfänger erhalten ab 2011 364 Euro, das heißt 5 Euro mehr. Kinder sollen zukünftig extra gefördert werden. Der Beitragssatz zur Arbeitslosenversicherung steigt auf 3 Prozent.
(Derzeit verhandelt Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen noch mit der Opposition in Berlin über das Gesetz, das nur mit den Stimmen der Opposition verabschiedet werden kann. Diese fordert zu Gunsten der Hartz-IV-Empfänger und ihrer Kinder entscheidende Nachbesserungen.)
Elterngeld:
Ehepaare mit einem monatlichen Nettoeinkommen über 1.240 Euro erhalten Elterngeld nur noch in Höhe von 65 Prozent (vorher: 67 Prozent) ihres letzten Nettoverdienstes. Den Empfängern von Arbeitslosengeld II und Spitzenverdienern mit einem Jahreseinkommen von über 250.000 Euro wird das Elterngeld gestrichen.
Wohngeld:
Wohngeldempfänger bekommen ab Januar 2011 keinen Heizkostenzuschuss mehr.
Energie und Umwelt:
Auch im Bereich Energie und Umwelt tut sich einiges: Strom wird teurer. Als Grund geben die Energieversorger die Umlage-Erhöhung nach dem Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) von 2,047 Cent auf 3,53 Cent pro Kilowattstunde an.
Mit dem Geld wird die Gewinnung regenerativer Energien wie Solarstrom gefördert. Derart stark erhöht sich die EEG-Umlage, weil erheblich mehr Photovoltaik-Anlagen Strom liefern.
In Photovoltaik-Anlagen erzeugter Photovoltaik-Strom wird nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) über 20 Jahre vergütet. Die Kosten werden mittels der EEG-Umlage auf die Stromverbraucher umgelegt. In den zurückliegenden Jahren ist die Gesamtleistung der neu installierten Anlagen erheblich angewachsen. Das EEG sieht für diesem Fall vor, die Vergütung zu senken.
Strom:
Seit dem 30. Dezember diesen Jahres müssen alle Stromversorger neben ihren üblichen Tarifen auch eine neue Alternative anbieten. Dieser spezielle Tarif soll zum Energiesparen anregen oder dazu beitragen, den Stromverbrauch von verbrauchsstarken in verbrauchsschwächere Zeiten (die so genannte Lastverschiebung) zu verlagern. Stromversorger warten bereits jetzt mit zahlreichen Angeboten auf.
Glühbirnen:
Der Abschied von der Glühbirne geht weiter. Zum 1. September 2011 fällt auch die 60-Watt-Glühlampe unter die so genannte Ökodesignrichtlinie der Europäischen Union und darf nicht mehr produziert werden.
Symbole:
Zum 1. Dezember haben sich die Symbole, die auf Wasch- und Reinigungsmitteln, sowie bei Insektiziden und Pestiziden, die auf Gefahren hinweisen, geändert. Zusätzlich haben neue Gefahrenpiktogramme das gewohnte Andreaskreuz abgelöst:
Künftig warnt das Ausrufungszeichen vor Hautreizung, das Ätzsymbol vor starker Augenreizung und das neue Symbol „Gesundheitsgefahr“ vor Folgen des Verschluckens. Alle bisherigen schwarzen Symbole auf orangefarbenem Grund verschwinden langsam von den Produkten.
Ethanol/E 5:
Bisher werden Benzin bis zu fünf Prozent (Bio-)Ethanol(„E5“) beigemischt. Zum Jahresende 2010 wird der Anteil im „Super“-Sprit auf maximal zehn Prozent angehoben. „E10“ wird zusätzlich zum „E5“ aus den Zapfsäulen fließen. Um die Nachrüstung von Diesel-PKW mit Partikelfiltern anzukurbeln, gab es bislang 330 Euro vom Staat. Dieser Zuschuss entfällt Ende 2010.
(Erschienen im Niederrhein Anzeiger KW 01/11)
Autor:Caro Dai aus Essen-Werden |
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