Kommunale Strategien gegen Kinderarmut schaffen
Jedes fünfte Kind ist arm
„Jedes fünfte Kind in NRW ist arm“ – das sind Ergebnisse mehrerer Studien aus den letzten Jahren und Erkenntnisse der Bundesregierung. In manchen Regionen sind es demnach sogar noch deutlich mehr, vor allem im Ruhrgebiet. Doch auch in ländlichen Kreisen gibt es viele Kinder, deren Familien von staatlicher Unterstützung leben. Mehr dazu beim Vortrag von Regina von Görtz (siehe unten).
Gleichzeitig hat sich in den letzten Jahren eine starke Ungleichheit unter den Kommunen hinsichtlich ihrer Finanzausstattung und Handlungsspielräume entwickelt. Die Kommunalfinanzen waren schon vor Corona in der Krise, zumindest in Regionen, die von der wirtschaftlichen Entwicklung und dem Strukturwandel der vergangenen Jahrzehnte stark negativ betroffen gewesen sind. Die Corona-Krise hat, wie vorher schon die Flüchtlingskrise, die Kommunen zusätzlich belastet, ohne dass sie dafür voll entschädigt worden wären bzw. würden.
Hohe Altschuldenlast belastet
Hinzukommen für viele Kommunen eine hohe Altschuldenlast. Dabei werden in den Kommunen die großen Herausforderungen besonders sichtbar und spürbar: Armut und prekäre Lebenslagen, Demokratie und Partizipation, Daseinsvorsorge und Infrastruktur, Gesundheit und Bildung, Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, Gesellschaftlicher Zusammenhalt der Generationen, Integration von Geflüchteten und Asylsuchenden, Nachhaltigkeit, intakte Umwelt und Klimafolgenanpassung.
Präventionsketten aufbauen
Kommunen brauchen zwingend Handlungsspielräume, eine solide Finanzausstattung und realitätserprobte Strategien und Konzepte. Die Initiative „Kein Kind zurücklassen“, jetzt kinderstark, unterstützt 40 Kommunen in Nordrhein-Westfalen beim Aufbau kommunaler Präventionsketten. Es geht darum, die Auswirkungen von Kinderarmut zu bekämpfen und Unterstützung vom Kind her zu denken und zu organisieren. Welche praktischen Konsequenzen können auf kommunaler Ebene umgesetzt werden, wo sind Entscheidungen auf Landes- und Bundesebene notwendig, um Kinderarmut zurückzudrängen?
Infoabend mit Regina von Görtz
Der Infoabend findet am 18. Mai von 18.30 bis 20 Uhr bei der Evangelische Kirchengemeinde Hiesfeld, Gemeindehaus Kirchstraße 7 in Dinslaken, statt. Referentin ist Dr. Regina von Görtz, Projekt- und Studienleiterin der Bertelsmann Stiftung, Projektleitung „Kein Kind zurücklassen! Kommunen schaffen Chancen“. Für die Teilnahme gelten die jeweils aktuell gültigen Regeln der Corona Schutzverordnung NRW. Eine Anmeldung ist erforderlich. Die Teilnahme ist kostenfrei. Information und Anmeldung bei Dieter Zisenis unter Tel. 0179/7587289 und per Mail: kda@kirche-duisburg.de. Es handelt sich um eine Kooperationsveranstaltung der Diakonie Dinslaken, dem Laboratorium und der der Evangelischen Akademie im Rheinland.
Autor:Lokalkompass Dinslaken-Voerde-Hünxe aus Dinslaken |
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