Frauentreff International zu Besuch in Oberhausen
Einen Garten der ganz anderen Art besichtigten 30 Frauen des Frauentreffs International von Heilig Geist Hiesfeld: nach dem Genuss von Kaffee und Kuchen im Restaurant Schloss Oberhausen gab es zunächst ein Referat von Saniye Özkaya, Vorsitzende des Vereins Interkultureller Frauengarten.
Danach spazierten die Frauen in gespannter Erwartung durch den Kaiserpark in Richtung der ehemaligen Stadtgärtnerei: hinter einem hohen Tor tat sich auf einer Fläche von 2000 qm eine grüne Idylle auf: der interkulturelle Frauengarten Oberhausen: 2009 gegründet in der neuen Bewegung des „Urban Gardening“, jedoch mit weit mehr Ansprüchen als dem bloßen Urbarmachen der Stadtbrachen. Die Gründerinnen, u. a. Ellen Diederich vom Friedens -Frauenarchiv, wollten ein Stückchen Heimat in der Fremde schaffen. Das gemeinschaftliche Bepflanzen, Pflegen und Ernten bringt den Frauen- im Moment insgesamt 12 Frauen aus unterschiedlichen Kulturkreisen – nicht bloß Selbstversorgung, sondern auch Treffen, Gespräche und Verständigung.
So unterschiedlich wie die Frauen sind auch die ihnen zugewiesenen Parzellen: Mal ordentlich angelegte Gemüsebeete, mal eher ein wildes Durcheinander von Kartoffelpflanzen, Sellerie, Kürbis, Bohnen , Mais , Beerensträuchern und Kräutern. Es gibt neben dem „Chaos“ aber Regeln wie das biologische Gärtnern, und dass jede Frau 5 Stunden im Monat für die Gruppe arbeitet, ist selbstverständlich. Sitzplätze werden auch mal von den Männern angelegt, wegen der Kaninchenplage musste ein teurer Zaun her und zweimal musste der sehr belastetete Boden wegen der Nähe zur Industrie und zur ehemaligen Stadtgärtnerei ausgetauscht werden.
Die Emschergenossenschaft und VHS, evangelische Kirche und Caritas halfen dabei. Und die Idee wird weiter entwickelt: Eine Sommerschule für Kinder soll hier demnächst stattfinden und Kräuterseminare: zwei Frauen werden zur Zeit als Heilkräuterfachfrauen ausgebildet. Die Frauen aus Dinslaken schnupperten an vielen ihnen bekannten Kräutern, probierten die würzige Kapuzinerkresse und manche von ihnen wünscht sich jetzt, auch in Dinslaken gärtnern zu können: am liebsten gemeinsam und interkulturell!
Autor:Günter Hucks aus Dinslaken |
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