Fortbildungsangebote des Jungenarbeitskreises Dinslaken
Der Jungenarbeitskreis veranstaltete zusammen mit der Gleichstellungsbeauftragten eine Fortbildungsoffensive für Pädagogen und Pädagoginnen.
Gestartet wurde mit der Einführung in die Arbeit mit dem sexualpädagogischen Methodenkoffer „Junge Liebe“ der Landesarbeitsgemeinschaft Jungenarbeit NRW.
Vorgestellt wurde ein abwechslungsreiches Material- und Methodenset „junge liebe – mehr als sechs mal sex“ zur geschlechterbezogenen Arbeit mit Jungen zum Thema Sexualität. Sexualität wird hierbei nicht auf den Geschlechtsverkehr, Geschlechts-krankheiten und/oder Verhütungswissen reduziert. Vielmehr sind auch Fragen und Aspekte von Identität, Beziehung, Fruchtbarkeit, Lust, die sogenannten Sinnaspekte der Sexualität, wie auch die Gesamtheit der Verhaltensweisen, Lebensäußerungen, Empfindungen und Interaktionen der Menschen, mit beinhaltet. Der Referent Sandro Dell`Anna, Referent der LAG Jungenarbeit, führte in die konkrete Arbeit mit dem Methodenset ein. Es wurden Fragestellungen angesprochen, die sowohl Jungen als auch pädagogische Fachkräfte im Kontext sexualpädagogischer Arbeit interessieren.
Der Methodenkoffer steht den Workshop-Teilnehmenden vor Ort kostenlos zur Verfügung und ist bereits bis Ende November gebucht.
Die zweite Fortbildung „Listen to intersexes! „ – Intergeschlechtlichkeit als Querschnittsthema im pädagogischen Alltag Haltungen, Möglichkeiten, Materialien“ richtete sich an Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendarbeit. In der Fortbildung mit der ReferentIn Şefik_a Mai, von inter*trans*view NRW, näherten sich die Teilnehmenden dem Thema Intersexualität. Vielen Pädagog_innen sind innerhalb ihrer Arbeit bewusst oder unbewusst schon inter*, trans* und genderfluide Kinder und Jugendliche begegnet. Diese Heranwachsenden werden durch unser, meist unhinterfragtes, zweigeschlechtliches Denken gänzlich oder in bestimmten Lebensphasen ausgeschlossen.
Bei der Erweiterung unseres Blickes geht es nicht um eine besondere Behandlung von inter*, trans* und genderfluiden Personen. Vielmehr tragen wir mit der aktiven Erweiterung unseres Denkens zu einem unaufgeregtem Einschließen bei und setzen so das wichtige Signal: Du gehörst zu uns! Selbstverständlich!
Die ReferentIn Şefik_a Mai war positiv überrascht, dass das Thema Intersexualität in der Jugendarbeit sowohl von den Arbeitskreisen Jungen- und Mädchenarbeit als auch der Gleichstellungsbeauftragten mitgetragen wird und einen so offiziellen Rahmen im Rathaus bekommt. „Das ist in einer Stadt in der Größe wie Dinslaken noch lange nicht selbstverständlich und sendet ein positives Signal.“
Autor:Karin Budahn-Diallo aus Dinslaken |
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