Der Niederrhein-Anzeiger sammelte ein paar Eindrücke
Corona-Virus und der Ausverkauf der Dinge

Dieses Bild hatten am Wochenende viele Menschen in Drogerien vor Augen: Gähnende Leere.  | Foto: Laura Otten
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Wer sich am Wochenende in Voerde oder Dinslaken zum Großeinkauf aufgemacht hat, hat spätestens beim Blick in leere Supermarktregale gemerkt: Die Angst der Bürger vor dem Coronavirus ist spürbar. Und sie sorgen offensichtlich für den Fall vor, dass sie das Haus nicht mehr verlassen dürfen.

Voerde. Mehl, Zucker, Nudeln und stilles Mineralwasser – Fehlanzeige. Vor allem der Verkauf von haltbaren Lebensmitteln und Hygieneartikeln wie Konserven, Toilettenpapier und Desinfektionsmittel scheint momentan die Umsätze der Supermärkte und Discounter zu steigern. Jetzt heißt es „einen kühlen Kopf bewahren“ und auf Hygiene, wie das gründliche Händewaschen, achten. Sinnvoll ist es vor allem an Orten, an denen man sich regelrecht „die Türklinke in die Hand gibt“.

Handwaschpasten in den Klassen

Am Gymnasium Voerde wurden beispielsweise für alle Klassenräume desinfizierende Handwaschpasten angeschafft und den Schülern empfohlen, sich mehrmals täglich die Hände zu waschen. Darüber hinaus wurden an allen Eingangstüren Desinfektionsspender aufgestellt. Und: Wen es beruhigt, der sollte sich einen kleinen Notvorrat anlegen. Nur keine Panik.
Doch auch dies scheint leichter gesagt als getan: Ein Blick in die Regale der Drogeriemärkte zeigt, dass auch bei Desinfektionsmitteln Engpässe bestehen.

Reaktion auf Instagram

Eine Leserin äußerte sich dazu auf der Instagram-Seite des Niederrhein-Anzeigers folgendermaßen: "Ich handele wie sonst in der Erkältungswelle. Händewaschen gehört sowieso zum Alltag". Eine weitere Nutzerin schrieb: "Zum Glück noch Vorrat da. Bei Lebensmitteln sieht es derzeit leider nicht besser aus".

"Es gibt wieder Nudeln!"

Da ist was dran - am Samstag waren vor allem die Nudelregale in einem Supermarkt in Voerde wie leer gefegt. Noch schnell die letzte Packung geschnappt, da erscheint auch schon eine Mitarbeiterin mit Nachschub und der frohen Botschaft: "Es gibt wieder Nudeln!"

Hamsterkäufe in Dinslaken nur bedingt

Dinslaken. In einem Drogeriemarkt haben die Verkäuferinnen gar nicht erst auf die Fragen der Kunden gewartet und gleich gesagt: "Keine Desinfektionsmittel mehr und Lieferschwierigkeiten für die nächsten Wochen." In den Regalen bei den Seifen und Reinigungstüchern sah es auch ziemlich geräubert aus.
Bei einem Discounter am Freitag sagte eine Verkäuferin zum Thema Hamsterkäufe: "So etwas gibt es bei uns nicht." Tatsächlich war ein Mangel nicht festzustellen, nur das supergünstige Mehl war ausverkauft.
Am Samstag fiel in einigen, anderen Supermärkten auf, dass es kaum noch Nudeln, Reis, Milch und andere Milchprodukte im Kühlregal gab.

Supermärkte dürfen sonntags auffüllen

Ab demnächst sollen die Regale auch sonntags aufgefüllt werden dürfen, war am Montag verkündet worden. 

Coronavirus Thema der Politik im Kreis Wesel

Die CDU-Kreistagsfraktion will das Thema aktuell am Mittwoch, 4. März, auf die Tagesordnung in der Sitzung des Ausschusses für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz holen: Auf Antrag der Christdemokraten soll dort das Gesundheitsamt einen Sachstandsbericht zur aktuellen Situation rund um das Coronavirus im Kreis Wesel geben.

Dazu hat die CDU eine Reihe von Fragen formuliert, die letztendlich aber auch schon von Medienseite her an die Pressestelle des Kreises Wesel gegangen waren.
Der Vollständigkeit halber: Die CDU will erfahren, "wie viele Infektionen mit dem Coronavirus es derzeit im Kreis Wesel gibt und was über die weitere Ausbreitung des Virus bekannt ist. Ob sich Kreisverwaltung bzw. Gesundheitsamt für die Bekämpfung des Virus gut aufgestellt fühlen. Wie die Zusammenarbeit mit den Landesbehörden, dem Robert Koch-Institut, den kreisangehörigen Städten und Gemeinden sowie den Nachbarkommunen läuft. Welche Pläne die Kreisverwaltung hat, um die weitere Ausbreitung des Virus zu bekämpfen. Ob in diesem Zusammenhang derzeit besondere Maßnahmen des Kreises Wesel bzw. der Kreisverwaltung geplant sind – beispielsweise die Schließung der Verwaltung, von Schulen oder anderen Einrichtungen. Schlussendlich auch, ob – wie in anderen Kommunen und Kreisen – die Notwendigkeit gesehen wird, sogenannte Fieberambulanzen einzurichten."

Dieses Bild hatten am Wochenende viele Menschen in Drogerien vor Augen: Gähnende Leere.  | Foto: Laura Otten
Auch mit Getränken deckten sich die Leute reichlich ein. | Foto: Dunja Vogel
Autor:

Lokalkompass Dinslaken-Voerde-Hünxe aus Dinslaken

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