Biologischer Pflanzenschutz: die Zukunft

Im letzten Jahrhundert als der konventionelle Landbau immer mehr Menschen mit immer weniger Arbeit ernähren konnte, spielte neben dem technischen Fortschritt der Maschinen der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmittel eine erhebliche Rolle. Als reiner Segen wurden diese Mittel empfunden, schützten sie doch die empfindlichen Nutzpflanzen vor Fraßfeinden, Schimmel und anderen unerwünschten Gästen. Erst durch den vermehrten Einsatz dieser Pflanzenschutzmittel wurde der großflächige Anbau von Monokulturen, wie wir sie heute kennen, möglich. Denn diese sind von Natur aus wesentlich anfälliger für Pflanzenschädlinge und benötigen deshalb umso mehr den chemischen Schutzschild.

In den letzten Jahrzehnten mehrten sich die Hinweise auf unschöne Nebenwirkungen von chemischen Insektiziden. Auch wurden die chemischen Insektizide nicht nur in den Agrarprodukten selber, sondern auch in den verarbeiteten Produkten wie beispielsweise im Brot nachgewiesen. Bei vielen eingesetzten Stoffen sind die Wirkungen auf Mensch und Tier noch garnicht vollständig aufgeklärt. Der Gesundheit und der Umwelt zuliebe gebietet sich also eine Reduzierung des Einsatzes von chemischen Pflanzenschutzmitteln, wenn nicht sogar der vollständige Verzicht.

Und dies ist mit dem heutigen Wissen und Technik immer besser möglich. So weiss man heute von den schädlichen Auswirkungen von Monokulturen, es stehen besonders resistente gezüchtete Pflanzensorten zur Verfügung und zur Bodenaufbereitung gibt es auch neue Methoden. Präventiver Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln zeigen im biologischen Landbau große Erfolge, so dass man hier in Zukunft auf ähnlich große Ernten wie im konventionellen Landbau hoffen kann. Die Aufbereitung von Biosubstraten zu nährstoffreicher Blumenerde macht den Einsatz von chemisch hergestellten Flüssigdünger weitesgehend obsolet. Der Einsatz von Nützlingen wie Nematoden oder Raubmilben wird erst seit der Jahrtausendwende richtig kommerziell betrieben und bereitet große Hoffnung für Gewächshauskulturen. Bleibt nur zu hoffen, dass der Trend der letzten Jahre weiter Einzug hält und unsere Gesellschaft immer weiter auf die Chemie in der Landwirtschaft verzichten kann.

Autor:

Gertraud Bünchen aus Dinslaken

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