Revitalisierung in Hiesfeld nicht möglich
Verwaltung steht hinter ihrem Entschluss: Nein zum Hiesfelder Freibad

"Es wird ein Freibad in Dinslaken geben. Die Frage ist nur: Wo?", so Bürgermeister Dr. Michael Heidinger beim Pressegespräch zur Stellungnahme zur Präsentation von Architekt Wolfgang Hein, der zu verstehen gegeben hat, man könne das Hiesfelder Freibad sanieren.

Sachlich, offen und konstruktiv war das Gespräch mit Wolfgang Hein, Architekt und Stadtplaner, der zudem verantwortlich für die Zertifizierung von Bädern ist. Er stellte am 11. Juni bei der Mitgliederversammlung des Freibadvereins einen in seinen Augen machbaren Entwurf für das Freibad vor.
Vor der Einladung ins Rathaus hatte die Verwaltung ihm einen Fragenkatalog zukommen lassen. "Einige Fakten in seinem Entwurf machten uns stutzig. Es machte den Anschein, als wüsste er nichts von den Gegebenheiten vor Ort", erläuterte Joseph Kremer, Geschäftsführer der Stadtwerke Dinslaken.
Wie Kremer weiter berichtet, wurde im Gespräch am 25. Juni klar, dass Hein weder von den Schäden des unteren, 50-Meter-Beckens wusste, noch dass durch die Risse Grundwasser ins Becken dringt und das innenliegende 33-Meter-Becken so massiven Kräften ausgeliefert sei. In seinem Entwurf geht Hein, aus seiner Erfahrung heraus, von einer Beruhigung des Bodens aus. Hier haben Messproben von 2012 bis 2016, also aus der aktiven Freibad-Zeit, ergeben, dass sich das Becken Jährlich um vier Zentimeter verschoben hat. 

Das von Hein vorgestellte Modell Maytha, bei dem man die Schwallwasserrinne mit Stellschrauben bis zu zehn Zentimetern variieren kann, würde also zweieinhalb Jahre funktionieren. "Auf Dauer ist das nicht vereinbar. Er hat in seinen Überlegungen die besondere Bodenbeschaffenheit in Hiesfeld nicht berücksichtigt", so Heidinger.

Im Gespräch betonte Hein gegenüber der Verwaltung, er habe viel pauschalisiert, seine Erfahrungen im Freibadbau einfließen lassen und sich nicht so tief in die Begebenheiten vor Ort eingelesen. Heidinger betonte, dass Wolfgang Hein ein Fachmann mit höchster Expertise sei, sich aber zu sehr auf seine Erfahrungen verlassen hätte, anstatt in die bestehenden Gutachten zu schauen.
In der Darstellung der Verwaltung heißt es: "Im Ergebnis ist die von Herrn Hein vorgeschlagene Lösung aufgrund der Ausgangssituation des Standortes in Hiesfeld nicht geeignet, einen dauerhaften Betrieb des Bades zu gewährleisten." Im Beschlussvorschlag für den Sportausschuss, Finanzausschuss und den Hauptausschuss sowie den Stadtrat am gestrigen Dienstag, heißt es unter anderem: "Die Sanierung des Freibad Hiesfeld wird nicht fortgeführt. Die Verwaltung wird beauftragt, ... die Errichtung eines Mehrzweckbeckens am Standort des DINamare-Bades zu prüfen."

Wie die Ausschüsse und der Rat der Stadt Dinslaken zum Bäderkonzept entscheiden, lesen Sie auf www.lokalkompass.de/na.

Autor:

Janutschka Perdighe aus Dinslaken

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

3 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.