Stadtverwaltung favorisiert neue Gemeinschaftsschule

Über 100 Bildungsfachleute und Betroffene trafen sich beim Schulgipfel in Dinslaken.    Foto: cd
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Dass man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen kann, darüber sind sich alle Betroffenen einig. Der Geburtenrückgang in ganz Deutschland macht sich auch in Dinslaken bemerkbar. Um allen Kindern in unserer Stadt die bestmögliche Schulausbildung zu ermöglichen, und die Weichen für die nächsten 10 Jahr zu stellen, hat die Stadtverwaltung viele Daten und Fakten gesammelt und diese zu anschaulichen Szenarien mit unterschiedlichen Schulformen- und Möglichkeiten zusammen gefasst.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) schätzt die Lage ebenso ein: In wenigen Jahren wird es nur noch ca. 500 Kinder pro Jahrgang geben, (vor 20 Jahren waren es noch ca. 1000 Kinder) für die man passende Schulformen anbieten können muss. Der Anteil der Hauptschule ab Klasse 5 ist in Dinslaken in den letzten 10 Jahren von 56 % auf 8,1 % zurück gegangen. (Landesweit auf 12 %). Der Anteil der Realschulen in DIN ist auf 22 % zurückgegangen (Landesdurchschnitt 28%). Sie hat nach Einschätzung der GEW längst die Hauptschule bei der Basiswissensvermittlung abgelöst. Das Landesschulgesetz erlaubt erst ab einer bestimmten Schülerzahl die Bildung von Klassen. Gibt es zu wenige Anmeldungen in der Sekundarstufe I (ab Klasse 5) in den einzelnen Schulen, dann wird die Schule geschlossen.

Die Volksparkschule und die Jeanette-Wolff-Realschule sind da in Dinslaken die Sorgenkinder. Mit aktuell 50 Anmeldungen an der Jeanette-Wolff-Schule können zukünftig keine zweizügigen Klassen mehr angeboten werden. Die gesetzliche Vorraussetzung für eine weiterführende Schule. Und die Prognosen sehen für die nächsten Jahre noch schlechter aus.

Dinslakener Schulgipfel: Betont sachlicher informationsaustausch mit GEW, Schulen und Elternvertretern in der Kathrin-Türks-Halle.

Damit Dinslaken nicht vom Düsseldorfer Regierungspräsidium mit Schul-Schließungen überrascht wird, haben Bürgermeister Dr. Michael Heidinger und seine 1. Beigeordnete Christa Jahnke-Horstmann gemeinsam mit der Stadtverwaltung, den Schulen, Lehrern und Eltern-Verbänden in vielen Einzelgesprächen und unter Einbeziehung aller schulgesetzlichen Vorgaben mehrere Lösungs-Szenarien erarbeitet. Alle haben ihre Vorteile und Nachteile und müssen daher genau geprüft werden.

Auch sollen die Eltern (mit einem Fragebogen) zur Schulwahl für ihre Kinder befragt werden. Denn der Elternwille ist ja wieder ausschlaggebend.
Dennoch zeichnet sich wohl auch politisch eine Mehrheit für die, von der Stadtverwaltung favorisierte, Neugründung einer Gemeinschaftsschule mit ganztägigem Hauptschul- und Realschul-Angebot ab.

Diese soll eng mit den Gymnasien und dem Berufskolleg kooperieren, um allen geeigneten Schülern anschließend auch das Fachabitur oder Abitur zu ermöglichen. Als Standorte sind u.a. Hiesfeld oder auch die Volksparkschule im Gespräch. Kinder, so wie es aussieht, wird es noch richtig spannend.

(Erschienen im Niederrhein Anzeiger KW 22/11 cd)

Autor:

Caro Dai aus Essen-Werden

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