Energie und Mobilität
Stadtgespräch zum Quartier Trabrennbahn will Menschen mitnehmen.
Noch bis zum 13. Juni können sich Interessierte unter: www.zukunft-trabrennbahn.de für das Online-Stadtgespräch anmelden, bei dem am 16. Juni (18-21 Uhr) Ideen für das geplante Wohnquartier auf dem 150.000 Quadratmeter großen Areal der 1954 eröffneten Trabrennbahn gesammelt werden, Diese Ideen sollen unmittelbar in die Bauplanung einfließen. Wie berichtet wird sich ein Workshop des Stadtgesprächs mit dem Thema des klimaangepassten Bauens und Wohnens befassen. Zwei weitere Workshops sollen die Energieversorgung und die mobilitätstechnische Anbindung des neuen Quartiers thematisieren.
Diese Workshops stellten jetzt die Geschäftsführer Klaus Kottsieper von der Essener Gertec-Planungs-Ingenieurgesellschaft und Christian Bexen von der Dortmunder Stadt- und Verkehrs-Planersocietät Dr.-Ing. Frehn, Steinberg & Partner bei einem Pressegespräch vor, zu dem die Stadt und die Projektentwicklungsgesellschaft DIN FLEG eingeladen hatten.
Es muss nicht immer das Auto sein
Christian Bexen entwirft mit Blick auf das neue Quartier die Vision einer "bewussten und mit der Region vernetzten Mobilität, die dem Wunsch vieler Dinslakener entgegenkommen soll, mehr Wege zu Fuß, mit dem Fahrrad und mit dem Öffentlichen Nahverkehr zurücklegen zu wollen."
Wenn die Autostellplätze am Rand des Wohnquartiers konzentriert würden, würde das nach Bexens Ansicht mehr Freiraum und Lebensqualität für die Bewohner schaffen und es Kindern wieder ermöglichen, vor der Haustür auf der Straße zu spielen. Dinslaken, so betont der Stadt- und Verkehrsplaner, bringe schon jetzt die Vorteile einer Stadt der kurzen Wege mit sich. Der Weg zum Bahnhof könne schnell überbrückt und so ein attraktiver Anschluss an die nahen Ruhrstädte und Verkehrsdrehscheiben Oberhausen und Duisburg geschaffen werden. Auch für das zunächst nur in Großstädten genutzte Car-Sharing sieht Bexen in Dinslaken ein Zukunftspotenzial, wenn es um die energie- und klimafreundliche Mobilität der Bürger gehe.
Global denken, lokal handeln
Klaus Kottsieper machte deutlich: "Wir müssen die Menschen, die in diesem Quartier wohnen werden und alle Menschen in der Stadt mitnehmen. Denn sie müssen am Ende des Tages unsere Planungen für eine klimafreundliche, effiziente und kostenoptimierte Energieversorgung umsetzen und mit Leben erfüllen." Auch Energieversorgung via Geothermie sowie Ab- und Grubenwasserwärme müsse man ernsthaft prüfen, auch wenn dies keine leichten Wege zur umweltfreundlichen Energieversorgung seien. Kottsieper stellte das lokale Dinslakener Bekenntnis zur klimaangepassten Stadtplanung in einen globalen Kontext.
Deutschland und die Europäische Union könnten die im Pariser Klimaabkommen vereinbarten Ziele zur CO2-Reduzierung und damit zur Minderung des weltweiten Temperaturanstiegs auf maximal 2 Grad Celsius nur mit einer konzertierten Energie- und Mobilitätswende erreichen. Der Erfolg dieses Unterfangens, so Kottsiper, "wird darüber entscheiden, ob wir auch in Zukunft noch in wohltemperierten oder überhitzten Stadtquartieren wohnen werden." Dabei seien Klimaanlagen als Stromfresser keine Alternative zur Schaffung von grünen Freiflächen, deren Vegetation im Rahmen der Photosynthese einen spürbaren Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen und zur Sauerstoffgewinnung und damit zur Abkühlung des urbanen Lebensraums leisten könne.
Autor:Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr |
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