Sind Sie auch für „Oben Ohne“?

Teilnehmer der Pressekonferenz mit "Oben Ohne"-Plakaten
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Von Jil Hameta, Philip Weibels, Daria Kordes

Am Donnerstag, den 6. Februar, fand gegen 12 Uhr eine Pressekonferenz in der „Alten Apotheke“ (das Weinlokal) in der Duisburgerstraße statt. Dabei ging es um das Projekt „Oben Ohne“ und wie es die Masse erreichen kann. Das Ziel ist es, ein Gesetz durchzusetzen, das den Terrassengeschäften erlaubt, bis mindestens 24 Uhr geöffnet zu bleiben. Gerade an einem „lauen Sommerabend“ möchten die Gäste nämlich länger draußen sitzen bleiben und ihr Essen und Trinken genießen. Da die Gäste nicht nur Mineralwasser trinken, kann es oft lauter werden, und hier kommen wir zu dem eigentlichen Problem: Solange es der Gastronomie nicht erlaubt ist, bis 24 Uhr geöffnet zu haben, kann sich jeder Bürger auf das Emissionsschutzgesetz berufen und die Polizei rufen. Diese wird dem Wirt dann auftragen, seine Gäste ruhig zu stellen- aber erinnern Sie sich noch an ihren letzten gemütlichen Sommerabend mit ihren Freunden, wo viel gelacht und getrunken wurde? Was, wenn ein Wirt an Ihren Tisch gekommen wäre und ihnen befohlen hätte, leiser zu sein? Tja, dann wäre der Abend wohl nur halb so lustig geworden, und das nur wegen dem Emissionsschutzgesetz und ein paar Bürgern, die es unbedingt anwenden wollen.

Gesellschaftliche Diskussion gefordert!

Die Befürchtung der Wirte ist, dass sich die Bürger ihren schönen, lauen Sommerabend nicht verderben lassen wollen und deshalb in andere Städte gehen, in denen es erlaubt ist, bis zur Sperrstunde draußen zu sitzen, ohne sich im Flüsterton unterhalten zu müssen. Auf der einen Seite, gibt es die 1000 Bürger, die z.B. in der Stadthalle feiern wollen. Auf der anderen Seite stehen einzelne Bürger, die sich wegen dem Lärm belästigt fühlen und deswegen die Polizei verständigen. Doch um ein friedlicheres Miteinander zu erreichen, wäre es hilfreicher, wenn sich die Nachbarn, die den Lärm nicht ertragen, mit dem Wirt auseinander setzen um ihre Probleme verbal zu beseitigen. Die Mehrheit der Bürger, die auch mal am späten Abend etwas unternehmen wollen, sind für eine lebendige Innenstadt, die jedoch nur mit einer laufenden Gastronomie intakt bleiben kann.

Anwesend waren viele Gastronomie-Vertreter und Journalisten und der Geschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA).

Bei der Aktion für die nächsten 14 Tage werden mehrere Buttons und Plakate verteilt und aufgehängt und Facebookseiten erstellt, damit so viele Bürger wie möglich informiert sind. Denn im Endeffekt ist diese Streiterei nur eine weitere Zwickmühle, die weder Nachbarn noch Wirte weiterbringt.

Teilnehmer der Pressekonferenz mit "Oben Ohne"-Plakaten
Niederrhein Anzeiger-Reporter im Einsatz!!!:)
Autor:

Daria Kordes aus Dinslaken

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4 Kommentare

Daria Kordes aus Dinslaken
am 07.02.2014 um 11:47

Liebe Silvia Hagedorn aus Dinslaken!

Uns ist bewusst, dass nicht jeder dieselbe Meinung teilt. Mit verbal einigen meinen wir jedoch, einen Kompromiss vorzuschlagen, der alle glücklich macht- wenn sich jemand zum Beispiel über den Lärm von herumgeschobenen Stühlen beschwert, klebt der Wirt Filznöppel unter die Stuhlbeine und alle sind glücklich. Wenn man eben in friedlicher Stille leben will, dann sollte man besser auf das Land ziehen und nicht in eine belebte Altstadt! Denn eine intakte Innenstadt ist nur mit einer laufenden Gastronomie möglich.

Mit freundlichen Grüßen

Daria Kordes, Philip Weibels, Jil Hameta <3

Silvia Hagedorn aus Dinslaken
am 08.02.2014 um 14:23

Liebe Daria, Philip und Jil,
ein ebenso oft gehörter wie platter Vorschlag: wers ruhig haben will, soll aufs Land ziehen. Wer sagt denn, das die Altstadtbewohner es nur ruhig haben wollen? Ich jedenfalls nicht. Dennoch müssen die Wohnungen bewohnbar bleiben, und das sind sie nicht mehr, wenn täglich Lärm bis in die Puppen in die Wohnungen dringt. Man kann im Sommer nicht mehr bei offenem Fenster schlafen und selbst bei geschlossenen Fenstern dringt der Lärm ununterbrochen herein. Lärm gern, jedoch muss ab einer bestimmten Uhrzeit die Möglichkeit gegeben sein, dass auch die Altstadtbewohner und ihre Kinder ganz normalen Tätigkeiten nachgehen können. Sollen in der Altstadt nur Kinder- und Gehörlose wohnen oder Leute, die das Geld und die Freizeit haben, jeden Tag mitfeiern zu können?

Silvia Hagedorn aus Dinslaken
am 11.02.2014 um 13:06

Lieber Ben Perdighe, natürlich antworte ich gern und i m m e r fair. Wer hier nicht fair ist, das sind leider Sie. Das das Victor Hugo so gern heute noch in der Presse erwähnt wird, liegt wohl auch an Ihren besten Beziehungen zur örtlichen Presse mit Anutschka Perdighe. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Fair ist auch nicht, die Lärmbelästigung durch das Hugo so herunterzuspielen. Es sind allein 7! Parteien, die ich kenne, deswegen dort ausgezogen, zwei mit Kindern, deren Zimmer auf die Straße gingen. Es ist ebenfalls nicht fair, das Scheitern Ihres zweifellos interessanten und bereichernden Konzeptes allein z w e i Anwohnern unterjubeln zu wollen. Das ist einfach eine unwahre Behauptung. Sehr sehr viele Anwohner haben gelitten und die Polizei um Hilfe gerufen. Viele haben einfach nur gelitten und mit ihren Nachbarn gesprochen, sich aber selbst nicht gewagt, etwas zu unternehmen. Sie selbst waren vor Ort, Sie hätten mit Sicherheit hier nicht wohnen wollen, aber Sie selbst wohnen ja auch schön ruhig an der Rheinaue.
Eine interessante Frage ist auch, wieviel Anteil die horrende Miete von über 1000 Euro/Monat am Scheitern des Hugo hatte.
Übrigens habe ich das Wort „frivol” in meinem Beitrag nicht erwähnt, lesen Sie nochmal nach. Und wenn Sie meine Unternehmungen in Dinslaken schon verfolgen (gegen den Einsatz für alte Bäume in der Stadt haben Sie doch nichts einzuwenden, oder?), dann haben Sie doch bestimmt auch meinen NRZ-Beitrag gelesen, wo ich mich für eine Kompromisslösung einsetzte.
Lieber Ben Perdighe, es ist doch unter Ihrer Würde, sich auf einen Sündenbock einzuschießen. Sie schießen jedenfalls auf die Falsche(n), sorry!