Schule mit Café oder noch lieber in die Schule gehen

(v.l.) Yaren Beden und Saskia Klein bei der Übergabe ihrer Ideen an Christa Jahnke-Horstmann (mitte), die als Erste Beigeordnete der Stadt Dinslaken auch für alle Schulen zuständig ist. Foto: cd
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Dinslaken: Die 14 bis 17-jährigen Schüler und Schülerinnen wünschen sich einen eigenen Ort:

Im Auftrag des Niederrhein Anzeigers fragten Saskia und Yaren ihre Schulfreunde nach Wünschen und Ideen zur Verbesserung des Schulalltags.

von Saskia Klein

Denn für das Jahr 2012 sind in Dinslaken einige Veränderungen geplant, die vor allem die jugendlichen Einwohner betreffen. Beispielsweise sollen Schulen auch baulich verbessert werden. Da liegt der Gedanke ja nahe auch mal mit den Hauptbetroffenen, den Schülern über ihre Vorstellungen und Wünsche zu sprechen. Gerade unter G8-Bedingungen (Abitur schon nach 12 Jahren statt wie früher nach 13 Schuljahren) ist es für Jugendliche ab 14 Jahren sehr schwer die knappe Freizeit zu genießen. In anderen Ländern ist die Schule nicht nur Lernanstalt, sondern auch Freizeit und Lebensmittelpunkt. Sport- und musische Neigungs-AGs (Theater, Literatur, Musik) sind im Schulalltag integriert und auch Schul-Cafés zum Abhängen und Lernen mit Bibliotheksbenutzung auch abends sind selbstverständlich und werden gern genutzt.

Hier einige Stimmen:
Alicia (15) und Nico (16) verfügen bereits über eine schuleigene Mensa (Otto-Hahn-Gymnasium). Und obwohl sie im Großen und Ganzen mit der frischrenovierten Schule zufrieden sind, gibt es ein paar Dinge, die ihnen nicht gefallen: „Die Mensa sollte am Nachmittag länger geöffnet sein, damit während der ganzen Schulzeit die Möglichkeit besteht, sich dort aufzuhalten. Zum Beispiel bei Unterrichtsausfällen, was keine Seltenheit ist.“, so Alicia. Auch die Atmosphäre sollte ihrer Meinung nach gelockert werden: „Es sollte erlaubt sein, Musik zu hören. Mit Kopfhörern wird dabei auch niemand gestört.“

Außerdem hatten die beiden Schüler Ideen, wie die Schule dabei helfen könnte, ihre Freizeit besser zu gestalten. Während Alicia eine Spanisch-AG für alle Klassen der Unter- und Mittelstufe vorschlug, wäre Nico an einer handwerklichen AG interessiert, da diese Richtung an der Schule bisher überhaupt nicht angeboten wird. Auch der 16-jährige Andre (Er nst-Barlach-Gsamtschule) hatte einen Verbesserungsvorschlag. Seiner Meinung nach sollten die Klassenzimmer ansprechender gestaltet werden: Ein bisschen Farbe an den Wänden wäre ansprechender als die identischen „weißen Räume mit den braunen Tischen“.
Seine Wünsche für weitere AGs gingen mit Fußball und Basketball eher in die sportliche Richtung.
Ann-Christin (14/Theodor-Heuss-Gymnasium) wäre vor allem eine Möglichkeit wichtig, sich während der Pausen im Gebäude aufhalten zu können - auch mehr Sitzplätze wären gut. Außerdem sprach sie sich für eine Erneuerung der Sporthalle und vor allem der Toiletten aus.
Auch außerhalb der Schule gibt es einigen Verbesserungsbedarf.

Das Hauptproblem hierbei sind die fehlenden Aufenthaltsorte für Jugendliche unter 16 Jahren!

Da die U-16-Jährigen für einige Clubs in der Umgebung noch zu jung sind, ist es schwierig einen Ort zu finden, an dem sie unter sich sein können. Eine Lösung wären entsprechende Jugendcafés. (Egal ob in der Schule oder außerhalb).
„Das wichtigste wäre einfach, dass es einen zentralen Ort gibt, an dem man sich aufhalten kann.“, findet Alicia. „Hauptsache ist, dass er gut erreichbar ist.“ Deshalb schlägt Ann-Christin vor, dieses Café (in der Schule) wenn möglich einfach mit Schulbeginn zu öffnen. Ein Frühstücksbuffet wäre auch toll. (Vielleicht sogar von einer Bäckerei unterstützt oder teil gesponsert). Auf jeden Fall sollte das Café im Anschluß an den Unterricht geöffnet sein. Mit Hausaufgabenecke, wo man sich auch gegenseitig helfen kann. Jedenfalls gemütlich und stressfrei.
Bei der Frage nach der Altersbegrenzung waren sich alle einig, dass niemand unter 14 Jahren sein sollte, damit die betreffenden Jugendlichen auch wirklich einmal unter sich sein könnten. Gegen dezente Aufsicht hatte niemand etwas.

Alles Wünsche, die nicht unerfüllbar klingen und mit ein bisschen Kreativität und Einsatz ermöglicht werden könnten.

Hier die Ergebnisse der Befragung am Gymnasium des Gustav-Heinemann-Schulzentrums:

Von Yaren Beden

Der größte Wunsch hier war überraschenderweise: Mehr Lehrer! Denn es fallen einfach zu viele Stunden aus. Was den Schülern, die sowieso ein Jahr weniger Zeit haben - wegen des G8 Systems zussätzlichen Stress bringt.
Außerdem wünschen sich die Schüler endlich eine Bibliothek, um in der Schule auch für Hausaufgaben und was sonst so anfällt zu recherchieren und vielleicht auch den einen oder anderen Klassiker-Roman lesen zu können. Die Bibliothek sollte idealerweise von morgens bis abends offen sein. Eine Auswahl an AGs wäre auch schön: Zum Beispiel eine Kunst AG eine Foto AG, eine Theater AG oder auch verschiedene Sport AGs. Ganz besonders gefallen hat den Schülern die Idee eines Jugendcafes in der Schule. Ein Ort an dem sich die Schüler auch nachmittags oder abends nach der Schule treffen können, wo sie Musik hören und gemütlich einen Kaffee oder ein Kakao trinken oder einfach chillen können. Die Idee hat deshalb eine solche Begeisterung ausgelöst, weil es in Dinslaken kaum Möglichkeiten für Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren gibt, wo man sich unkompliziert mit Freunden treffen kann. Die Schüler waren sich einig, dass auch nur Jugendliche im Alter von 14-17 das Café besuchen können sollten. Vormittags könnte dieser Ort als Schulkantine dienen, in der man sich auch in den Freistunden aufhalten kann.

Was den Schülern außerdem am Herzen liegt, ist die Sanierung der Toiletten! (Von Toilettenpapier und Seife ganz zu schweigen. die sind schon lange gestrichen - aber wenigstens neue Toiletten...)
Ein weiterer großer Wunsch war auch ein funktionierender Computerraum, in dem mehr als eine Person arbeiten kann. Im derzeitigen ist immer soviel kaputt, dass die Benutzung nur sehr eingeschränkt möglich ist. Auch die Reparatur der beschädigten Fenster in einigen Räumen wäre toll. Und ein größerer Oberstufenraum mit gemütlichen Sesseln und Sofas zum Entspannen ist vielen auch ein Bedürfnis.

Alle waren sich einig, dass mit diesen kleinen Verbesserungen viele in Zukunft noch lieber in ihre Schule gehen würden und freuen sich, dass wir gemeinsam mit dem Niederrhein Anzeiger die Wünsche an Christa Jahnke-Horstmann als zuständiger Dezernentin weiter gegeben haben.

Der NA, Saskia und Yaden bleiben natürlich am Ball.

(Erschienen im Niederrhein Anzeiger Kw 06/12)

(v.l.) Yaren Beden und Saskia Klein bei der Übergabe ihrer Ideen an Christa Jahnke-Horstmann (mitte), die als Erste Beigeordnete der Stadt Dinslaken auch für alle Schulen zuständig ist. Foto: cd
Nach knallharter Recherche zurück in der NA-Redaktion: SchülerreporterinnenYaren und Saskia. Foto: cd
Autor:

Saskia Klein aus Dinslaken

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