Ganz schön smart: Gesamtschule Hünxe ist vollständig mit interaktiven Tafeln ausgestattet
Kreidezeit adé

Foto: Vogel
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Die Zukunft der Gesamtschule Hünxe hat eine Bildschirmdiagonale von 2,20 Meter, kann mit einem Stift, den Fingern oder mit dem Tablet als Endgerät bedient werden.

Von Dunja Vogel
Schier grenzenlose Möglichkeiten für den Unterricht bieten die 40 neue interaktiven Tafeln, sogenannte „Smartboards“, die zu Beginn des Jahres an die Stelle der grünen Kreidetafeln getreten sind. „Hünxe liegt damit weit vorn und ist am Niederrhein eine der ersten Kommunen, die ihre Schule vollständig mit den interaktiven Displays ausgestattet hat“, sagt der zuständige Mitarbeiter der Gemeinde für den Bereich IT, Sven Linda. Das Schulkonzept dazu wurde vor einem Jahr vorgelegt. „Die Politik teilte einhellig die Auffassung, dass eine gute Ausstattung für die Schulen notwendig ist. Da wurde gar nicht lange diskutiert“, erzählt Bürgermeister Dirk Buschmann. 300.000 Euro steckte die Gemeinde Hünxe in das Vorhaben. Weitere Finanzmittel wurden aus dem Landesprogramm „Gute Schule 2020“ (400.000 Euro) zur Verfügung gestellt. Aus dem Bundesprogramm „Digitalpakt Schule 2.0“ stehen der Gemeinde Hünxe weitere 429.000 Euro zu, die, da ist man zuversichtlich, in die Digitalisierung der Hünxer Schulen fließen werden. Insgesamt 1,1 Millionen Euro wird die Gemeinde dann in die Digitalisierung ihrer vier Schulen, inklusive der dafür notwendigen Infrastruktur, investiert haben, denn die Verwendung der digitalen Technik wird künftig nicht auf die weiterführende Schule beschränkt sein. Bis Ende des Jahres sollen auch die drei Hünxer Grundschulen mit insgesamt 25 neuen Multimediawänden ausgestattet werden. „Das ist für mich Digitalisierung und Zukunft des Lernens“, sagt Buschmann und ist sich sicher, dass „mithilfe der Boards gute schulische Leistungen generiert werden können.“ Die Gemeinde setze damit ein starkes Zeichen nach Außen und sei davon überzeugt, dass „eine gut funktionierende Schullandschaft ein Zuzugsfaktor ist.“

Anschaffung "Gewinn für die Schule"

Als „Gewinn für die Schule“ bezeichnet Schulleiter Klaus Ginter die Anschaffung der neuen Smartboards, die, wie er sagt, „die Whiteboard Technik in den Schatten stellt.“ „Unsere Erwartungen sind aufgegangen. Die digitalen Tafeln werden vom Kollegium und den Schülern hervorragend angenommen“, so der Schulleiter. Schulungen für die Lehrer werden ab Anfang Februar stattfinden.
Verblüffend, was diese Multimediawände alles können. Lehrer Christian Woike präsentiert die Technik, von der er überzeugt ist. Sie steigere die Motivation und biete einen enormen Mehrwert für den Unterricht. Vor allem könne man viel besser auf die Schüler eingehen. Die Möglichkeiten für den Unterricht stellt der Pädagoge exemplarisch dar, in dem er eine Mind-Map (Grafische Darstellung einer Ideen-/Gedankensammlung) öffnet und Geschriebenes mit dem Finger auf dem Display bewegt. „Die Entwicklung dynamischer Tafelbilder ist jetzt ganz anders möglich“, erklärt er. Änderungen müssten nicht mehr „weggewischt“ werden, ein Finger genüge. Elemente können hervorgehoben, verschoben oder gelöscht werden. Das Ganze direkt an der interaktiven Tafel oder vom Tablet gesteuert, so kann sich der Lehrer frei im Klassenraum bewegen – sich auch mal neben Schüler setzen, die etwas mehr Aufmerksamkeit benötigen. „Pädagogisch bieten sich hier ganz andere Möglichkeiten“, so Woike.
Und: Sämtliche Bücher der Schule sind im System hinterlegt. Woike ruft eine digitale Atlaskarte auf, wischt über das Tablet, entfernt Darstellungen und fügt nach und nach wieder welche hinzu. „Das ist nur mit dem digitalen Medium möglich“, erklärt der Geografielehrer. So könne man sich im Unterricht auf das Wesentliche konzentrieren, denn „im Printmedium sind die Karten oftmals mit Informationen überfrachtet.“ Das könne den einen oder anderen Schüler schon mal überfordern. Mit einem Fingertipp haben die Lehrer Zugriff auf sämtliche Lerninhalte. Diese können in jedem Klassenraum aufgerufen werden. Beispielsweise Audiodateien für den Musikunterricht (in den Displays sind vier Boxen eingebaut) mit den dazu passend Noten auf dem Display, die Organe des Menschen im Biolo-gieunterricht oder Winkelberechnungen mit dem Geodreieck.

So wird jeder Raum zum Multifunktionsraum.

Wie alle Computersysteme bedürfen interaktive Tafeln und die angeschlossenen Netzwerke der Wartung. Die Gemeinde hat dabei an vieles gedacht, beispielsweise eine Garantieerweiterung bis 2028 eingekauft. Während bei einer herkömmlichen Tafel nur für Kreide und Schwamm gesorgt werden muss, sind nun Software-Aktualisierungen aufzuspielen, Benutzer und Rechte zu verwalten und Netzstrukturen zu pflegen. Für den Schulträger ist es mit der Anschaffung der digitalen Boards nicht getan. Um den laufenden Betrieb der Geräte zu gewährleisten, wurde bei der Anschaffung der Support durch das „Kommunale Rechenzentrum Niederrhein“ mit einkalkuliert. 42.000 Euro jährlich, für eine halbe Stelle durch den IT-Dienstleister mit eigenem Büro in der Schule, lässt sich das die Gemeinde Hünxe kosten. Immerhin muss auch garantiert werden, dass die schönen Tafeln funktionieren und nicht ungenutzt an der Wand hängen.

Autor:

Lokalkompass Dinslaken-Voerde-Hünxe aus Dinslaken

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