Kreativ-Quartier Lohberg in Brüssel vorgestellt
Viel Aufmerksamkeit und Lob haben die Oberbürgermeister und Landräte der Metropole Ruhr sowie die Regionaldirektorin des Regionalverbandes Ruhr (RVR) bekommen, die am 2. und 3. März gemeinsam die Visitenkarte der grünen Metropole Ruhr in Brüssel abgegeben haben.
Um die Stärken der Region auf den Gebieten von grüner Infrastruktur zu zeigen, hat die Delegation in zwei Tagen zahlreiche Fachgespräche mit ranghohen Beamten und Experten der Generaldirektionen für Umwelt und den Ressorts für Klimapolitik, Regionalpolitik, Forschung und Innovation sowie Mobilität und Verkehr geführt. Zudem gab es eine Präsentation vor EU-Abgeordneten, bei der Landrat Dr. Müller als beispielhaftes Projekt eines klimaverträglichen Strukturwandels das Kreativ.Quartier Lohberg vorstellte.
Besondere Aufmerksamkeit und Anerkennung fand dabei die innovative Ausrichtung: Das neue Stadtviertel ist klimaneutral, der benötigte Strom wird aus Grubengas, Biomasse, Sonne und Wind vor Ort produziert, der Ortsteil Lohberg mit seiner Gartenstadt wird einbezogen und die Lohberger Bevölkerung hat sich vielfältig in die Planungen eingebracht.
Die Gespräche, an denen zum ersten Mal auch der neue Vorsitzende der Emschergenossenschaft, teilgenommen hat, zeigen: Das Thema Grüne Infrastruktur besitzt auf der europäischen Ebene eine hohe politische und sachliche Aktualität. Die Metropole Ruhr gilt, auch im europäischen Maßstab, als Modellregion.
Das Alleinstellungsmerkmal des Ruhrgebiets gegenüber anderen Ballungsräumen in Europa liegt in der langjährigen und den anhaltenden Investitionstätigkeit in den Handlungsfeldern der Grünen Infrastruktur – ausgelöst unter anderem durch die IBA Emscher Park. Was Europa in anderen Ballungsräumen erreichen möchte, kann die Metropole Ruhr oftmals schon vorweisen, lautet ein weiteres Ergebnis der Gespräche.
Infos zum Kreativ-Quartier Lohberg
In Dinslaken-Lohberg entsteht das bundesweit größte CO2-neutrale Wohnquartier. Mit der im neu geschaffenen Kreativ.Quartier Lohberg (KQL) erzeugten regenerativen Energie soll künftig auch der angrenzende Stadtteil mitversorgt werden. Konkretisiert wird das Ganze in Abstimmung mit Vivawest, dem größten Grundstückseigentümer im Stadtteil, und den Stadtwerken. Kooperationspartner ist InnovationsCity Management. Auch die Anwohner werden in den Gesamtprozess einbezogen.
Klimawandel und die Knappheit an Ressourcen seien zentrale Herausforderungen, hieß es im Technischen Rathaus. Die Bundesrepublik setze auf Energie aus erneuerbaren Quellen, um von fossilen Energieträgern wie der Kohle wegzukommen. „Das Ruhrgebiet nimmt dabei eine besondere Rolle ein“, sagt Bürgermeister Michael Heidinger. Besonders anschaulich werde das dort, wo ehemalige Zechen in ihrer Nachnutzung zu Vorreiten für nachhaltiges Wirtschaften würden.
Musterbeispiel für den Übergang
Was auf dem ehemaligen Zechengelände in Lohberg geschehe, meint der Bürgermeister, werde sich als Musterbeispiel für den Übergang von einer fossilen zu einer regenerativen Energiewirtschaft entwickeln. Weiterer Baustein dabei ist das energetische Modernisieren bestehender Gebäude.
Planungsdezernent Thomas Palotz hofft, mit dem erfolgreich in Bottrop entwickelten Konzept in den nächsten Jahren auch in Lohberg eine überdurchschnittliche Sanierungsrate für den Altbestand an Wohngebäuden von bis zu zehn Prozent zu erreichen. Die Stadt sieht die Möglichkeit, die Bewohner der Gartenstadt in das Umsetzen des Konzepts einzubinden und die Energiewende quasi von unten zu realisieren.
Autor:Annette Schröder aus Bochum |
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