Kommunale Flüchtlingshilfe: Abgeordnete zu Besuch
Am vergangenen Mittwoch besuchte die Landtagsabgeordnete der Partei Bündnis 90/Die Grünen Sigrid Beer das Übergangswohnheim für Flüchtlinge An der Fliehburg in Dinslaken. Die Einladung erfolgte durch die Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen Liselotte Wallerich.
Im Fokus des Besuches stand insbesondere die besondere Funktion der Fliehburg in der kommunalen Flüchtlingshilfe bei der individuellen Integration in die Dinslakener Mehrheitsgesellschaft.
Ausbaustand in der Fliehburg: Aktuell leben 918 Bewohner (295 Kinder und Jugendliche) an sechs unterschiedlichen Standorten in dem Übergangswohnheim. 295 Bewohner sind noch unter 18 Jahren alt. Auch nach jetzigem Stand ist damit zu rechnen, dass auch im laufenden Frühjahr wieder neue Flüchtling zur Unterbringung in Dinslaken zugewiesen werden und mit neuem Wohnraum versorgt werden müssen.
Caritasdirektor Michael van Meerbeck stellte im Rahmen eines Rundganges die einzelnen Funktionsgebäude der Landtagesabgeordneten vor. Besonders die aktuell im Bau befindlichen neuen Wohneinheiten stießen auf größeres Interesse. Diese Holzgebäude sind modular aufgebaut und können sich durch kleinere bauliche Veränderungen den wechselnden Belegungsanforderungen schnell anpassen. So können bei Zuweisung von Familien schnell einzelne in sich abgeschlossene Mehrraumkomponenten umgesetzt werden. So wie vieles in der Fliehburg wurde dieser Wohnkörper speziell für die Dinslakener Anforderungen entwickelt und umgesetzt.
"Wir sollten Bildung schenken"
Das Übergangswohnheim An der Fliehburg hat eine besondere Aufgabe bei der Integration von Flüchtlingen. Nach den Strapazen im Heimatland, auf der Balkanroute und in der provisorischem Notunterbringung gibt die Fliehburg den ankommenden Flüchtlingen in den ersten Tagen erst einmal Schutz und Ruhe. Schnell greifen die ersten sozialpädagogischen Maßnahmen der Caritas. Von der Vermittlung der schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen in die Dinslakener Grund- und weiterführenden Schulen bis hin zur Vermittlung in Arbeit und Beschäftigung. Das soziale Netzwerk der Caritas greift die individuellen und familiären Bedarfe auf. Das primäre Ziel ist immer die zeitnahe Integration in die Gesamtgesellschaft. Hierauf bereitet das Wohnheim individuell vor.
"Im Mittelunkt dieses Prozesses steht das Erlernen der deutschen Sprache sowie der kulturspezifischen Wertvorstellungen der bundesrepublikanischen Gesellschaft. Nur auf dieser Basis kann Integration gelingen", sagt Lilo Wallerich von den Grünen. "Auch Menschen, die wieder in ihre Heimatländer zurückmüssen, sollte dieses Bildungsangebot gemacht werden. Nicht nur bei uns ist Bildung oftmals der Schlüssel für eine perspektivische Zukunft."
Gemeinsam war man sich einig, dass auch oder gerade in den Herkunftsländern Bildung das individuelle und familiär Schicksal entscheidend mitbestimmt - und dieser Prozess sollte hier in Deutschland initiiert werden.
Sigrid Beer: „Hier ist eine konzeptionell überzeugende Arbeit mit professionellen Unterstützungsstrukturen und enormem ehrenamtlichen Engagement gewachsen. Vom ersten Tag an wird an einer gelingenden Integration gearbeitet. Die Investitionen in den Standort sind gut durchdacht und haben sich gelohnt. Die Früchte einer solch konsequenten Arbeit sind beispielgebend. Wir sind uns als Landespolitikerinnen bewusst, dass wir auf solches Engagement aus dem Ehrenamt heraus und in den Kommunen mit angewiesen sind. Ich sage von Herzen: Danke!“
Autor:Annette Schröder aus Bochum |
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