KANDIDAT PRIVAT: Stefan Zimkeit (SPD)
Am 13. Mai ist Landtagswahl und Zimkeit tritt wieder im Wahlkreis Oberhausen-Sterkrade und Dinslaken an:
Ja, genau! Auch nach zwei Jahren im Landtag sieht Stefan Zimkeit noch immer wie Comedian Rüdiger „Ja, hallo erstmal...“ Hoffmann aus. Und er hat sich auch seinen Sinn für Humor bewahrt. In Sachen sozialer Gerechtigkeit versteht Stefan Zimkeit allerdings immer noch keinen Spaß.
Geboren wurde der kleine Stefan 1964 als jüngstes von drei Kindern in Oberhausen. Abi auf der Gesamtschule Osterfeld, anschließend Studium der Sozialwissenschaften mit Schwerpunkt europäische und internationale Politik an der Uni Duisburg. (Weil er „für Journalismus keinen Studienplatz bekam“).
Lebenswege
Zivildienst auf einem Oberhausener Bauspielplatz. Hier arbeitete er mit Kindern aus eher benachteiligten Stadtteilen und lernte viel über das Leben. Sah wie schüchterne Kinder an ihren Aufgaben wuchsen und auch, wie sich „Angeber“ doch der Gruppe bei einem gemeinsamen Ziel unterordneten. „Ich hab da manchmal schon geschwitzt, wenn ich gesehen habe, wie die Zwerge da mit Hammer und Nägeln ihre Baumhäuser zusammengekloppt haben. Aber es gab keine Unfälle, die haben das geschafft“.
Bildung heißt Zukunft
Mitgenommen hat er aus dieser Zeit, dass Politik immer auch durch die Praxis geerdet werden muss. Der Schlüssel zur Teilhabe in der Gesellschaft ist für ihn die Bildung.
Und kein Kind darf auf Grund seiner Herkunft benachteiligt werden. Dafür setzt der studierte Sozialwissenschaftler sich gerade heute engagiert ein. Und mit der auch in Dinslaken kommenden Sekundarschule (längerem gemeinsamen Lernen), ist seiner Meinung nach durch rot-grün ermöglicht auch ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung gemacht worden. „Da ist die CDU tatsächlich über ihren Schatten gesprungen, als sie diese Schule gemeinsam mit uns ermöglicht.“ Zu seinem Bildungskonzept gehört, der bereits beschlossene, kostenfreie Zugang zum Studium. „Das darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen. Wir können uns gar nicht mehr leisten, Talente nicht zu wecken und zu fördern. Wir sind traditionell ein Energieland und wer die Energiewende ernst nimmt, weiß, dass wir Ingenieure und gut ausgebildete Fachleute schon jetzt dringend brauchen, damit das auch so bleibt. Wir brauchen jeden Kopf. Denn unsere Gesellschaft wird immer älter und diese demografische Entwicklung ist auch in NRW nicht aufzuhalten“.
Vollblutdemokrat
Zwei Jahre rot-grüne Minderheitsregierung haben den Vollblutdemokraten in vielen Ausschusssitzungen und Debatten „gestählt“: „Wir mussten mit Argumenten überzeugen, meist im Vorfeld schon direkte Gespräche suchen. Das ist Demokratie pur. Nicht einfach, aber es geht.“ Trotzdem ist er nicht unglücklich über die Neuwahlen und kämpft für einen klaren Sieg der SPD. Denn er möchte die angestoßenen Projekte weiterführen. „Kein Kind zurück lassen, sagt man so leicht dahin. Aber das gesetzliche Recht auf einen Kindergartenplatz und damit Zugang zu frühkindlicher Bildung ist nicht umsonst zu haben.
Keine Studiengebühren
Wir wollen das möglich machen. Das geht nicht von heute auf morgen, aber man muss ja wenigstens damit anfangen. NRW unterstützt auch in Dinslaken mit zusätzlichen Millionenbeträgen, u. .a. um zusätzliche Kita-Plätze zu schaffen. Auch die Abschaffung der Studiengebühren kann sich Rot-Grün auf die Habenseite schreiben!“
Zimkeit ist seit 1983 in der SPD, einer Zeit, in der seine Partei viele Wähler und Mitglieder an die damals junge GRÜNE Partei verlor. (Heute haben die Grünen das gleiche Problem mit den Piraten...). Er dachte damals: „Jetzt können die mich gebrauchen bei der SPD.“ Als Arbeiterkind hat er sich auch eher an Willy Brandt und an der Friedensbewegung orientiert. Auch am Niederrhein gibt es rechtsextrmisten und ewig Gestrige, bezieht hier Zimkeit nach wie vor deutlich Stellung gegen Rechts. Seit die Morde des Zwickauer NSU-Trios aufgedeckt wurden, ist das Thema aktueller den je.
Im Wahlkampf und im direkten Kontakt mit den Menschen auf der Straße muss er seine Ziele jeden Tag neu begründen. „Das schärft die Sensibilität, die im „Düsseldorfer Landtags-Raumschiff“ manchmal im Ausschussalltag zwischen Antragspapierbergen ein bisschen leidet. Deswegen genießt er die Wahlkampfzeit, trotz zeitlicher Rundum-Belastung. Fit hält sich Zimkeit mit Basketball und besucht regelmäßig die Spiele von Borussia Mönchengladbach.
Und das Privatleben?
„Ja, ich habe natürlich auch ein Privatleben. Meine Lebensgefährtin ist verständnisvolles SPD-Mitglied und unterstützt meine erneute Kandidatur.“ Weitere Infos auch unter www.stefan-zimkeit.de
(Niederrhein Anzeiger KW 18/12 cd: Alle „KANDIDAT PRIVAT“-
Interviews auch auf Lokalkompass.de / Dinslaken).
Autor:Caro Dai aus Essen-Werden |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.