Kandidat privat 2013: Dicke Bretter bohren mit Ulrich Krüger
Wahlkreis 113 / Wesel I. Hünxe. Voerde. Uli Krüger kocht einen umwerfenden Kaffee. Schwarz, heiß und aromatisch. Milchkaffee-Typen wie ich bekommen vom Herrn Staatssekretär zuhause bei ihm (während er mitleidiges Lächeln unterdrückt) natürlich auch gern eine wohldosierte Idee Milch dazu. Das Ganze hat System: Falls man vorher irgendwie oberflächlich oder unkonzentriert gewesen sein sollte, ist man nach dem ersten Schluck hellwach geputscht. Und herzrasend mitten drin in einem rasanten Wechselbad an Informationen, Erlebnissen und Anekdoten aus der heimischen, der Landes- und der Bundespolitik.
Dr. Ulrich Krüger (SPD) kandidiert wieder für den Deutschen Bundestag. Wo er ab 2002 zwei Legislaturperioden in Berlin seinen Wahlkreis vertrat und z.B. das Amt als Finanzpolitischercher der SPD-Fraktion inne hatte. Er erinnert uns an den inzwischen historischen Auftritt von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und „ihrem Finanzminister“ Peer Steinbrück (SPD) auf allen Fernseh-Kanälen. Oder an den kompetenten Finanzminister Steinbrück und seine Kanzlerin an der Seite. Um dem höchst beunruhigten deutschen Volk noch vor der folgenden Banken-Woche gemeinsam zu versichern, dass alle Spareinlagen (bis 100.000 Euro garantiert) sicher sind. Der Zusammenbruch des US-Instituts Lehman-Brothers hatte Wellen geschlagen.
Und ab 2008 die schwerste Finanzkrise nach dem II. Weltkrieg ausgelöst, deren Ausläufer bis heute in alle Portemonnaies rollen. Ohne bislang groß abzuebben.
Nach der Wahl 2009, seit Sommer 2010 ist der promovierte Jurist (einst Staatsanwalt / Richter im Justizdienst des Landes Niedersachsen, später Richter auf Lebenszeit) nun Staatssekretär im Ministerium für Inneres und Kommunales seines Bundeslandes Nordrhein-Westfalen.
Der wichtigste Mann nach Minister Ralf Jäger, genannt „Jäger 90“, wohnt bei uns in Voerde. In Düsseldorf ist das eine schnelle Truppe mit vielen „happigen“ Baustellen: Neo-Nazis, NSU-Morde, Rocker-Banden-Kriege, systematische Einbruch-Serien in ganzen Wohnvierteln u.v.a. Wer dort arbeitet, dem bleibt nichts Menschliches fremd.
Was Ulrich Krüger sichtlich am Herzen liegt, ist die Verkehrserziehung für Kinder und Jugendliche: “Immer noch verunglücken viel zu viele - auch auf den Wegen zur Schule und nach Hause! Wir arbeiten derzeit mit einem neuen Ansatz: Wir lassen erfahrenene Seelsorger und Rettungs-Sanitäter in 10. und 11. Klassen gehen. Die berichten dort von ihren Erlebnissen bei Unfällen z.B. mit Motorradfahrern. Oder angetrunkenen Fahranfängern. Da werden die eigenen Fahrfähigkeiten gnadenlos überschätzt.“
Viele happige Baustellen
„Nach der Disco besoffen nach Hause fahren – das geht gar nicht! Oft werden völlig Unbeteiligte bei solchen Horrorfahrten ohne jede Schuld für ihr Leben gezeichnet: Rollstuhl, andere schlimme Behinderungen, oft der Tod sind die Folgen. Es sind harte schonungslose Veranstaltungen in den Schulen. Die gehen sichtlich an die Nieren.“. Eine andere Maßnahme, von der Ulrich Krüger mit viel Verve berichtet, nennt sich „Kurve kriegen“.
Auch im Kreis Wesel betrifft das sogenannte „kriminell auffällig gewordene“ - Kinder!. Hier greift die Polizei vor deren Strafmündigkeit ein. Übernimmt quasi Patenschaften: Nimmt sich Eltern und Kinder zur Brust, kontrolliert und zeigt die Folgen auf. Manchmal wird auch zur Abschreckung ein paar Tage Jugend-Knast verordnet. Nicht alle, aber viele verstehen diesen letzten „Warnschuss“ und „kriegen die Kurve“. In Voerde ist der Uli Krüger ja kein Unbekannter: 1991 wurde er hier zum Stadtdirektor gewählt und leitete gleichzeitig auch das Dezernat für Wirtschaftsförderung.1997 wurde er Hauptamtlicher Bürgermeister und 1999 im Amt bestätigt. Bei den Bundestagswahlen 2002 und 2006 holte er ein Direktmandat für die SPD und ging nach Berlin ins Parlament.
Aus dieser politisch bewegten Zeit ist er bestens bundesweit vernetzt. Und wird nicht nur vom Spitzenkandidaten der SPD, Wohnort: Bonn, auch auf Grund seiner fachlichen Qualifikationen mehr als geschätzt. Egal in welcher Funktion, es gelingt Uli Krüger immer wieder, Fördermittel und prominente politische Besucher, darunter auch Landesmutter Hannelore Kraft am 20. September in Kamp-Lintfort in seinen Niederrheinischen Wahlkreis zu lenken.
In seinem Wohnort Voerde ist Krüger auch mit großem Engagement als Vorsitzender des Fördervereins Wasserschloss „Haus Voerde“ aktiv. In Voerde wuchsen seine drei Töchter auf - hier in diesem Refugium lädt er seine Akkus. Das tut er gern in geselliger Runde bei Kaffee. Und sogar bei naheliegenden Fragen, die er charmant beantwortet: „Klar wird es schwer für die SPD. Aber wer hat denn gesagt, dass es leicht wird?“. Kann man so sagen.
Noch etwas Kaffee?
Nein, danke, Staatssekretär Krüger.
„Bei den Problemen, die wir derzeit auf allen Ebenen haben, braucht es auch ein paar Wetterfeste und Sturmerprobte, die ihr Handwerk verstehen. Und die auch auf die soziale Balance achten. Das will ich tun.“. Dafür kandidiert er wieder.
Autor:Caro Dai aus Essen-Werden |
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