Im Gedenken an die Fluss-Opfer
Voerde. Auf dem Rheindeich in Götterswickerhamm - in Sichtweite zum Storchennest - standen bis vor zwei Jahren die Reste eines Leichenhäuschens.
Durch die starken Krümmungen, die der Rhein in diesem Bereich aufweist, und durch die weit in den Fluss reichenden Uferbefestigungen der Kribben wurden mit dem Treibgut auch immer wieder Ertrunkene ans Ufer geschwemmt.
Da es die heutigen Leichenhäuser noch nicht gab, wurden sie bis zu ihrer Identifizierung in dem Leichenhäuschen auf dem Deich untergebracht. Dieses Gebäude war nach dem Deichbau von 1930 bis 1933 wasserseitig auf dem Deich neu errichtet worden.
Zum Ende des 2. Weltkrieges wurde es im März 1945 schwer beschädigt und 1947 wieder aufgebaut. Nachdem ausreichend Unterbringungsmöglichkeiten in den neuen Leichenhäusern auf den Friedhöfen vorhanden waren, wurde das Gebäude auf dem Deich entbehrlich und 1971 bis auf die Grundmauern abgerissen.
Die Reste gestaltete man zu einer Aussichtsplattform, die – wie der heutige Rastplatz – einen schönen Blick über den Rhein und den Orsoyer Rheinbogen bot. Aufgrund der Sanierung und Erhöhung des Deiches im Jahre 2010 mussten die Reste des ehemaligen Leichenhäuschens entfernt werden.
Nachdem nun die Baumaßnahmen am neuen Deich beendet sind, hat nun der Deichverband in der Nähe des ehemaligen Standortes ein kleines Natursteindenkmal aufgestellt. Der Heimatverein Voerde hat dazu eine Legendentafel mit der Geschichte des Leichenhäuschens anbringen lassen.
Diese Einrichtung wurde nun von dem Voerder Bürgermeister Leonard Spitzer, dem Deichgrafen Dieter Langenfurth und dem 1. Vorsitzenden des Heimatvereins, Heinz Boß, der Öffentlichkeit übergeben. (Text und Fotos: kn)
Autor:Caro Dai aus Essen-Werden |
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