One Billion Rising - Protest-Tanz zur Beendung der Gewalt an Frauen - Weltweit
"Ich tanze, weil ich genug habe"

Weniger als in den vergangenen Jahren, dennoch genug um ein klares Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen. Die One Billion Rising Teilnehmer/innen am vergangenen Freitag auf dem Neutorplatz in Dinslaken. | Foto: jp
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  • Weniger als in den vergangenen Jahren, dennoch genug um ein klares Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen. Die One Billion Rising Teilnehmer/innen am vergangenen Freitag auf dem Neutorplatz in Dinslaken.
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Im Jahr 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert, tanzten auch 2020 hundert Menschen auf dem Dinslakener Neutorplatz zum Beenden von Gewalt gegen Frauen. Weltweit fanden zur gleichen Zeit tausende Events in bis zu 190 Ländern statt.

Die Zahlen sind nach wie vor erschreckend wie traurig: Jede dritte Frau in Deutschland hat körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren, jede fünfte Frau in einer Partnerschaft oder der Familie. Fast siebzig Prozent schwerwiegender Gewaltvorfälle werden nicht gemeldet. Jede zwanzigste Frau ist ein Vergewaltigungsopfer. "Diese erschreckenden Zahlen dürfen uns weder kalt noch stumm lassen. Die Opfer müssen raus an die Öffentlichkeit. Heute tanzen mehr als eine Milliarde Menschen weltweit den Tanz der Ketten bricht - "Break the Chain!", begrüßte Bürgermeister Heidinger die Anwesenden auf dem Neutorplatz.

Dem Protest tanzend Ausdruck verleihen
Zum dritten Mal fand der One Billion Rising Tanzflashmob in Dinslaken statt. "Wir protestieren in Form eines Tanzes", erklärte Karin Budahn-Diallo, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Dinslaken. Sie, Astrid Liebenau (Körpertherapie), Kurdula Völker (Theater Halbe Treppe), Angelika Supper vom Jugendzentrum P-Dorf, Antje Peter von der AWO Anlaufstelle gegen sexuelle Gewalt und Lina Schroller (Funks Dancepoint) sind schon von Beginn an Unterstützerinnen und in diesem Jahr Veranstalterinnen von One Billion Rising in Dinslaken. Etwa hundert Frauen, Männer und Kids sind gekommen um ihren Protest gegen Gewalt an Frauen tanzend Ausdruck zu verleihen.

"Trotz der jahrzehntelangen Frauenbewegung bleiben die Zahlen der Gewalttaten unverändert. Das ist ein Problem", so Karin Budahn-Diallo im Gespräch. "In der Praxis merken wir das in den Beratungsstellen und den vollen Frauenhäusern. Der Bedarf ist nach wie vor sehr groß." Finanziert werden die Einrichtungen für Frauen und deren Kinder über Lands- und Kommunalebene und zahlreiche Benefizveranstaltungen im ganzen Land. Die Altfeministin, wie sich sich selbst bezeichnet, glaubt, dass unser System die verschiedenen Formen der Gewalt erst möglich machen.

Aufklärung muss an Schulen beginnen
"Wir müssen aufhören, unseren Kindern die Geschichte vom bösen Mann im Dunklen zu erzählen und schauen, was die Kinder in ihren Zimmern, im Internet machen. Denn viele Gewalttaten beginnen zum Beispiel in Chatrooms", so Frau Budahn-Diallo. "Gerade junge Mädchen sind der Gewalt im Netz oft schutzlos ausgeliefert." Dafür sei es unabdinglich, die Medienkompetenz in den Schulen zu stärken. "Da wir nach wie vor so wenig dagegen zu setzten haben." In den Arbeitskreisen Mädchen- und Jugendarbeit Dinslaken finden zum Beispiel regelmäßig Workshops zum Thema Cyberstreß in den Schulen statt. Ein Angebot, dass gerne angenommen wird.

Unterstützt von den Trommlerinnen der Mamaliye begannen sich die Teilnehmer/Innen zu bewegen. Dann tönte die One Billion Rising-Hymne "Break the Chain" über den Neutorplatz und der Flashmob begann. Dinslaken beteiligte sich somit ein weiteres Mal mit kollektiver Stärke und globaler Solidarität. "Wir fordern das Ende der Gewalt an Frauen und ein Ende der Geduld und des Schweigens."

"Ich tanze, weil ich genug habe", ist eine Textzeile aus der deutschen Übersetzung des Liedes "Break the Chain". 

hier der Refrain:
Ich tanze, weil ich liebe
Tanze, weil ich träume
Tanze, weil ich genug habe
Tanze, damit die Schreie aufhören
Tanze, um die Regeln zu brechen
Tanze, damit der Schmerz aufhört
Tanze, um alles auf den Kopf zu stellen
Es ist an der Zeit, die Kette zu brechen, oh ja
Die Kette brechen, oh ja
Die Kette brechen
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Autor:

Janutschka Perdighe aus Dinslaken

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