Heimat ist kein Ort - Heimat ist ein Gefühl

Museum Voswinckelshof am Elmar Sierp-Platz in Dinslaken. Foto: Heinz Kunkel.
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  • Museum Voswinckelshof am Elmar Sierp-Platz in Dinslaken. Foto: Heinz Kunkel.
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Das sang Grönemeyer schon 1999 - in DIN bekommt das eine ganz neue Bedeutung in Sachen Voswickelshof:

Wenn „Heimat“ aber Geld kostet, dann können Gefühle schon mal empfindlich abkühlen. Besonders bei der CDU Dinslaken.

So wie auf deren letzter Klausurtagung, wo nun die gesamte Partei auf die Linie von Baudezernent Dr. Thomas Palotz (CDU) und der Jungen Union eingeschwenkt ist: Die gern aus finanziellen Gründen ganz auf das Dinslakener Heimatmuseum Voswinckelshof in seiner jetzigen Form verzichten würden!

Die CDU-Fraktion wird gegen den 300.000 Euro-Antrag stimmen, der für die Erneuerung der Dauerausstellung im Voswinckelshof nötig wäre. Eine Abstimmungsverschiebung im Rat hatte die CDU Ende Januar mit der Begründung erreicht, man müsse erst das Gutachten zum Stadthistorischen Zentrum (Archiv und Museum in einem Komplex) abwarten.

Nun überrascht CDU-Chef Heinz Wansing mit deutlichen Worten: „Das ist verbranntes Geld.“ Weil das Museum „mehr Angestellte als Besucher habe“, macht es seiner Ansicht nach auch „wenig Sinn“ die Dauerausstellung ohne interessante Exponate nur neu zu arrangieren. Im Gegenteil, die CDU möchte das schöne Museumsgebäude aufwerten und als attraktives Bürgerzentrum für alle öffnen. „Wir möchten den Voswinckelshof aus seinem Dornröschenschlaf erwecken und für das kulturelle Leben der Stadt öffnen und wir laden alle ein, mit uns gemeinsam Ideen für ein ganz neues Konzept zu entwickeln.“, so Heinz Wansing zum Niederrhein Anzeiger (kontakt@cdu-dinslaken.de) und weiter: „Vielleicht ist das ja auch eine gute Gelegenheit für alle, die bisher noch nicht im Voswinckelshof waren, sich das Museum darauf hin einmal anzusehen.“

SPD - Fraktion ist sauer

Der Kulturkreis Dinslaken, die SPD und auch Bürgermeister Dr. Michael Heidinger haben sich schon vehement für den Erhalt des Museums ausgesprochen.

Die SPD verübelt der CDU-Fraktion vor allem, dass sie unter dem Vorwand das Gutachten abzuwarten, die Abstimmung über die 300.000 Euro-Dauerausstellungs-Wiederherstellung verschoben hat. Jetzt aber „die Totalamputation des Museums fordert“, obwohl das angeführte Gutachten noch gar nicht vorliegt. SPD-Fraktionsvize Johannes Niggemeier: „Wenn das die neuen Umgangsformen sind, dann gute Nacht!“

Die SPD will eine kompakte, kostengünstige Wiederherstellung der Dauerausstellung mit Konzentration auf wichtige Abschnitte in der historischen Entwicklung Dinslakens. „Das historische Bewusstsein einer Stadt ist ein in langer Zeit gewachsenes Gut. Viele Menschen arbeiten daran, auch oft im Verborgenen, ohne im Scheinwerferlicht zu stehen,“, so Niggemeier. Die SPD sieht auch die ehrenamtliche Arbeit vieler Menschen im Umfeld des Museums mit dem CDU-Vorstoß abgewertet, aber auch die Möglichkeiten, Bürger noch stärker als bisher einzubinden. Zudem stehe der Förderverein Museum Voswinckelshof mit erheblichen finanziellen Mitteln in den Startlöchern, um die neue Dauerausstellung zu unterstützen. Viele potenzielle Besucher hätten wegen der Sanierungsarbeiten ja auch gar keine Gelegenheit gehabt, sich die Dauerausstellung anzusehen. Daher sei auch die CDU-Argumentation des schwachen Besuches falsch.

Das Museum Voswinckelshof hatte (laut einer Grafik des städt. Haushaltsplans 2012) seit 2006 bis 2011 immer um die 10.000 Besucher pro Jahr. Ausnahme 2009: Da wurde das Museum saniert.

Museum Voswinckelshof am Elmar Sierp-Platz in Dinslaken. Foto: Heinz Kunkel.
Quelle: Haushaltsplan 2012 der Stadt Dinslaken.
Autor:

Caro Dai aus Essen-Werden

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