Digitalisierung im Stillstand
Erneuter Ausfall des Digitalausschusses Dinslaken

Erneuter Ausfall des Digitalausschusses in Dinslaken: Ein unendlicher Stillstand in der Digitalisierung

Die Stadt Dinslaken steht erneut im Fokus der Kritik, da der Digitalausschuss abermals abgesagt wurde. Unter der Leitung der Unabhängigen Bürgervereinigung (UBV) und des Vorsitzenden Ingo Kramarek fällt der Ausschuss, dessen Aufgabe die digitale Modernisierung Dinslakens ist, bereits zum mindestens fünften Mal aus. Die wiederholte Absage dieses wichtigen Gremiums hat nicht nur für Kopfschütteln in den Reihen der SPD und FDP gesorgt, sondern auch eine hitzige Debatte darüber entfacht, warum die Digitalisierung in Dinslaken so stagniert.

Meldoo und Co.: Digitalisierung in Dinslaken bleibt auf der Strecke

Ein aktuelles Beispiel für die Notwendigkeit digitaler Fortschritte ist die Mängelmelde-App "Meldoo". Diese App, die den Bürger:innen ermöglichen soll, Schäden und Missstände in der Stadt direkt an die Verwaltung zu melden, weist technische Probleme auf. Gerade hier wäre der Ausschuss dringend gefragt gewesen, Lösungen und Optimierungen für die App sowie für die gesamte digitale Infrastruktur der Stadt zu diskutieren und voranzutreiben. Doch die Verantwortung für das Scheitern lässt sich nicht allein dem Vorsitzenden zuschieben. Die Verwaltung selbst steht ebenso in der Pflicht, eine effiziente Zuarbeit und die nötige Infrastruktur bereitzustellen – eine Anforderung, die laut Berichten unzureichend erfüllt wird.

Sparpotenzial durch Digitalisierung – eine ungenutzte Chance

In Zeiten einer angespannten Haushaltslage könnte eine effektive Digitalisierung erhebliche Einsparungen für die Stadtverwaltung generieren. Anfragen zur Prozessoptimierung, zur Beschleunigung von Verwaltungsabläufen, zur Digitalisierung von Ratssitzungen und sogar zur Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) bleiben jedoch unbearbeitet. Statt Innovation und Fortschritt dominieren Stillstand und Abwarten. Für die Bürger:innen und die politischen Vertreter, die sich für eine fortschrittliche Verwaltung einsetzen, wird der Zustand immer frustrierender. In fünf Jahren seit der Einführung des Digitalausschusses ist kaum etwas geschehen, was nicht auch ohne den Ausschuss erreicht worden wäre.

Fragwürdige Prioritäten: Sparmaßnahmen und gleichzeitig neue Ausgaben

Dinslaken steht nicht nur in der Digitalisierung, sondern auch in anderen Bereichen vor notwendigen Einsparungen. Bereits im Stadtrat wurde beschlossen, dass Sondersitzungen zukünftig nicht mehr in der kostenpflichtigen Kathrin-Türks-Halle, sondern im Ratssaal stattfinden sollen. Dennoch ist für den 20. November 2024 eine Sitzung in der Halle geplant, was nicht nur die vereinbarte Sparpolitik untergräbt, sondern für viele wie ein „Schlag ins Gesicht“ wirkt. Ebenso fraglich ist die Entscheidung, den 21. November nicht zu nutzen, an dem der NEEU-Ausschuss für Nachhaltigkeit und Energieentwicklung erneut ausfällt.

Währenddessen plant die Verwaltung eine Erweiterung des Personals im Bereich Einbürgerung – ein Schritt, der viele am Willen zur effektiven Strukturreform und Ressourcenoptimierung zweifeln lässt. Hier stellt sich die Frage, ob wirklich alles getan wird, um den städtischen Haushalt zu entlasten.

Ein Weckruf für die Politik und Verwaltung

Der wiederholte Ausfall des Digitalausschusses steht sinnbildlich für die Verweigerung von Innovation und Fortschritt in Dinslaken. Die Fraktionen und Ausschussmitglieder müssen endlich zeigen, dass sie die Stadt digitalisieren, Kosten sparen und Effizienz steigern wollen. Es ist längst überfällig, dass Verwaltung und Politik Verantwortung übernehmen und an die Bürger:innen ein klares Signal senden: Dinslaken kann mehr als bloß reden – es kann auch handeln.


Autor:

Dennis Jegelka (FDP) aus Dinslaken

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