Eine „Schule der Zukunft“ schließen?

Schulleiterin Dorothee Mörsfelder hatte gemeinsam mit ihrem Team, Eltern- und Stadtteilvertretern zum Pressegespräch in die Moltkeschule geladen.
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Die Moltkeschule gehört zu den 50 besten Schulen in Nordrheinwestfalen:

Eine gewisse Enttäuschung merkte man den „Kämpfern“ für den Erhalt der Moltkeschule schon an: Sie hatten letzte Woche zu einem Pressegespräch mit Vertretern der Stadt Dinslaken und Oberhausen geladen, um gute Argumente für den Erhalt ihrer Schule vorzustellen.

Aber nur Ulrich Hinz, Schulentwicklungsplaner aus Oberhausen war gekommen. Dinslakens Schuldezernentin Christa Jahnke-Horstmann und Bürgermeister Dr. Michael Heindinger hatten abgesagt.

Sie haben was verpasst: Denn nach der inhaltlichen Vorstellung ihrer mehrfach preisbelohnten pädagogischen Arbeit (u. a. 2010 und 2012 „Schule der Zukunft“ oder 2011 „Kinderwelten Award“, 2012 „Klasse 2000“) stellte Ralf Dedek, Vater eines Kindes an der Moltkeschule seine Analyse des berühmten Blauen Ordners vor.

In diesem hatte die Verwaltung auf rund 300 Seiten Empfehlungen zur Schulentwicklung in Dinslaken präsentiert und begründet, warum von den 10 Dinslakener Grundschulen mindestens eine geschlossen werden sollte. Und das sei nach Prüfung aller Möglichkeiten am besten die Moltkeschule. Hauptsächlich wegen mangelnder Schülerzahlen.

Schule im „geteilten“ Stadtteil Barmingholten

Die Schule hat das Pech im „geteilten“ Stadtteil Barmingholten zu liegen und wird deswegen auch von Schülern aus Oberhausen besucht (zur Zeit sind 75 Kinder von 163 aus OB-Barmingholten). Oberhausen zahlt am Ende jedes Schuljahres für seine Schüler an die Dinslakener Stadtkasse und ist sehr am Erhalt der Grundschule interessiert.

Alle anderen Grundschulen sind weiter weg und zu Fuß schlecht erreichbar. Da einige Wege durch Wald oder an Straßen entlangführen, an denen nicht mal ein Bürgersteig existiert.

Ralf Dedek hat, sehr benutzerfreundlich, übersichtlich und in Tabellen gegliedert, die einzelnen Dinslakener Schulen miteinander verglichen. Sowie nach Betriebskosten, Sanierungsbedarf und Schülerzahlen sortiert und kommt zu dem Schluss, dass eigentlich gar keine Schule geschlossen werden müsste.

Kompliment an frühere Schulplaner

Er machte den Vorgängern der heutigen städtischen Verantwortlichen ein großes Kompliment: „Da waren kluge Köpfe am Werk, die genau geplant haben, was und wo ein sinnvoller Schulstandort ist. Mit Schulwegen, die Grundschüler bewältigen können.“ Sein Fazit nach dieser für ihn ürigens ergebnisoffen begonnenen Prüfung:

Die Moltkeschule gehört zu den günstigen Schulen im ganzen Stadtgebiet. Als Betriebsleiter ist es Ralf Dedek gewohnt, Unternehmen auf Rentabilät hin zu prüfen und war selbst überrascht, über die Ergebnisse bei der Moltkeschule. Wie Schulleiterin Dorothee Mörsfelder bestätigte, hatte er sie vor der Prüfung gewarnt, dass auch die Stadt mit ihren Empfehlungen Recht haben könnte.

Gestern hatten Ralf Dedek und seine Mitstreiter auch Gelenheit ihre Analyse bei Bürgermeister Dr. Heidinger und Schuldezernentin Jahnke-Horstmann vorzustellen. Und sie haben zugesichert,die Unterlagen an den Rat der Stadt weiter zuleiten.

Autor:

Caro Dai aus Essen-Werden

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