Der linke und der rechte Haken
Schon jeder für sich ist immer wieder ein Erlebnis: Die beiden ehemaligen Bürgermeister-Kandidaten für verschiedene politische Klein-„Fraktionen“. Lothar Verschitz (Ratsherr, 2009 noch für die Linken gewählt, heute stv. Vorsitzender „Offensive Dinslaken“) und Heinrich Mühmert (Ratsherr, 1.Vorsitzender der Offensive) saßen uns einträchtig im NA-Talk Rede und Antwort. Als „neues Dream-Team der Offensive“ wollen die beiden nun gemeinsam den Rat der Stadt aufmischen. Ein Problem: Die Berührungsängste der anderen Parteien. Lothar Verschitz: „Manche Ratskollegen geben unter vier Augen offen zu, dass sie zustimmen würden, käme der Antrag nicht von uns!“.
Doch das hält die Beiden nicht davon ab, weiterhin „ohne Partei-Doktrin für Dinslakens Bürger in Einzelprojekten zu kämpfen“. Auch die oft von den anderen Parteien unterstellte Ausländerfeindlichkeit bestreiten der Ex-Linke Verschitz und der eher bislang auf anderem Flügel popularisierende Mühmert vehement. Verschitz: „Ich war 30 Jahre Betriebsrat bei ThyssenKrupp, da ist es egal, woher man kommt. Da hält man zusammen!“. Mühmert hat als Box-Ringrichter viele internationale Kämpfe hinter sich. Und sogar vor Jahren den ersten türkischen Fussballverein hier auf den Weg gebracht: „Was ist daran bitte ausländerfeindlich?“.
Weiterhin setzen sich die beiden Offensiv-Champions u. a. für eine neue Sorte Pflastersteine ein, die CO2 absorbieren sollen und „in Holland und Italien schon mit Erfolg verbaut wurden. Diese könnten die Umweltzonen auch in Dinslaken unnötig werden lassen: “Denn viele kleine Transportunternehmen haben kein Geld für eine teure Umrüstung.“
Auch sind sie gegen die Öffnung der Schulhöfe nachmittags für ältere Jugendliche bis 16 Jahre. Grund: Da sie die jüngeren Kinder vor Übergriffen durch die älteren schützen möchten, bisher ist die Altersgrenze zwölf. Gegen das Grillen und Picknicken im Stadtpark sind sie ebenfalls - u.a. wegen der standesamtlichen Trauungen im Rathaus! „Da wird die Festlichkeit eines solchen Anlasses empfindlich gestört!“, finden die Zwei.
Man sieht: Der politische Herbst hat begonnen, die Flügel-Kämpfer Lothar und Heini laufen sich schon warm, auch wenn die Gewichtsklasse noch nicht ganz feststeht. Jedenfalls: „Ring frei!“ und Gong. (Erschienen im Niederrhein Anzeiger KW 41/11).
Autor:Caro Dai aus Essen-Werden |
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