Der Bahnhof Dinslaken muss warten?
Im Bundestag kümmert man sich um das große Ganze, die Weltpolitik. Man ringt um Gesetze und auch um deren Einhaltung. Doch den Blick für die „kleinen“ Dinge in seinem Wahlkreis hat Michael (Mike) Groschek nie aus den Augen verloren. Da wo es hakt, hakt er auch nach: Seit Jahren setzt er sich so auch für den Fahrstuhl am Dinslakener Bahnhof ein. Zuletzt konkret Mitte Juni mit einer Anfrage der SPD-Fraktion an die Deutsche Bahn AG zu geplanten Baumaßnahmen für eine Barrierefreiheit von Bahnhöfen. Die Antwort der Bahn kam nicht unerwartet, war aber dennoch sehr ernüchternd. Dem Niederrhein Anzeiger erklärte Groschek dazu seinen Standpunkt: „Der Hauptbahnhof in Dinslaken ist eine Zumutung für Seh- und Gehbehinderte, für ältere Menschen und für Eltern mit Kinderwagen. Den Bahnhof in Dinslaken entsprechend umzubauen, ist laut eines Maßnahmenkataloges der DB AG nicht geplant. Damit verschließt sich die Deutsche Bahn gegenüber der UN-Behindertenrechts-konvention. Dieser Konvention hatte sich die DB AG angeschlossen und sich verpflichtet, „Bahnhöfe und Haltepunkte (…) im Zuge von Neu- und umfassenden Umbaumaßnahmen nach und nach barrierefrei“ zu gestalten [Zitat aus dem Programm der Deutschen Bahn AG]. Nun ist die Bundesregierung und die Deutsche Bahn gefordert, eine diskriminierungsfreie Beförderung für die Menschen in Dinslaken zu gewährleisten. Dazu müssen jedoch ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden. Zukünftig wird durch den demografischen Wandel der Bedarf an barrierefreien Verkehrsmitteln ungebremst steigen. Sowohl die Bundesregierung als auch die Deutsche Bahn sollten diesen Anforderungen gerecht werden und ihren bisherigen Kurs schnellstmöglich korrigieren.“ Dass er am Ball bleibt ist Ehrensache. (Erschienen im Niederrhein Anzeiger KW 31/11 cd)
Autor:Caro Dai aus Essen-Werden |
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