Daumen runter: Befragung am Bahnhof - Vor allem problematisch: Parkplatzsituation
„Ich lasse mich bringen, weil ich keinen Stellplatz finde.“ „Die Parkplatzsituation am Bahnhof ist katastrophal.“ „Ich komme extra 40 Minuten früher.“ „Die Verkehrsführung ist sogar richtig gefährlich.“ Das sind nur einige der Aussagen, die Mitarbeiter der Dinslakener Stadtverwaltung bei einer Pendlerbefragung am Bahnhof zu hören bekamen.
Dinslaken. Insgesamt gab es für die jetzige Parkplatzsituation mehrheitlich einen „Daumen runter“. Autofahrer, die Probleme bei der Parkplatzsuche hatten. Aber auch Fußgänger, die sich vom Verkehr bedrängt fühlten. Brenzlige Situationen zwischen Fahrrädern und motorisierten Fahrzeugen konnten direkt vor Ort beobachtet werden.
90 Minuten lang – von 6.15 bis 7.45 Uhr – kam am vergangenen Montagmorgen ein Verwaltungsteam unter Führung von Bürgermeister Dr. Michael Heidinger vor dem Bahnhof mit Pendlern ins Gespräch, darunter vor allem Autofahrer beziehungsweise Beifahrer und Radfahrer, aber auch Fußgänger. Insgesamt konnte das Verwaltungsteam in den anderthalb Stunden fast 600 Pendler zählen. Mit über 200 davon konnte jeweils eine kurze Befragung zur Zufriedenheit durchgeführt werden. Dabei zeigte sich, dass sehr viele Menschen unzufrieden und unglücklich mit der bestehenden Verkehrsführung und der aktuellen Parkplatzsituation am Dinslakener Bahnhof sind. 120 interviewte Autofahrer beziehungsweise Personen, die mit dem Auto gebracht wurden, vergaben Schulnoten für die Stellplatzsituation: In 55 Prozent der Fälle war das Ergebnis die Note fünf oder sechs.
Überrascht waren einige Menschen, dass die Stadtverwaltung – entgegen anders lautender Gerüchte und Behauptungen – die Zahl der Parkplätze nicht reduzieren, sondern sogar erweitern will. Bis zu 100 Stellplätze sollen es in Zukunft mehr werden.
Für das Vorhaben der Verwaltung, das Bahnhofsumfeld insgesamt attraktiver zu gestalten, gab es in der Pendlerbefragung enormen Zuspruch. Gerade der Plan einer funktionalen Verbesserung für alle Verkehrsteilnehmer – Autofahrer, Fahrradfahrer, Fußgänger und auch die große Menge an Nutzern von Bus und Straßenbahn – stieß auf Zustimmung. Dadurch fühlt sich die Stadtverwaltung erneut darin bestärkt, sich nach wie vor für eine Weiterentwicklung des Bahnhofsumfeldes zu engagieren.
Dieses Vorhaben sieht die Stadtverwaltung allerdings durch die Initiierung eines Bürgerbegehrens gefährdet. Denn die Initiatoren des Bürgerbegehrens wollen durchsetzen, dass die jetzige Verkehrsführung und die jetzige Parkplatzsituation beibehalten werden. Sollte dies gelingen, wäre eine Verbesserung von Verkehrsführung und Parkplatzsituation nicht mehr möglich: Denn der Verwaltung wären diesbezüglich die Hände gebunden. müssten sich vor Ort auch in Zukunft ärgern.
Darum will die Stadt weiterhin auf Informationen setzen. Auf www.dinslaken.de/de/inhalt/umgestaltung-des-bahnhofsbereichs hat sie im Bereich Downloads jetzt ein fast 40 Seiten langes Dokument online gestellt, in dem sie unter anderem in Bildern und Zeichnungen die bestehenden Probleme am Bahnhof aufzeigt. Auch zeigt dieses Dokument noch einmal deutlich, dass die Planungen für die Neugestaltung des Bahnhofsbereiches – entgegen anders lautender Gerüchte und Behauptungen – noch gar nicht bis ins Detail in Stein gemeißelt sind. In den nächsten Monaten will die Stadt die Pläne im Sinne der Dinslakener weiterentwickeln. Für die kommenden Monate und Jahre sind unter anderem auch noch Bürgerforen geplant. Doch all das käme nicht zur Realisierung, falls sich die Initiatoren des Bürgerbegehrens durchsetzen sollten.
Autor:Lokalkompass Dinslaken-Voerde-Hünxe aus Dinslaken |
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