Zukunft der Trabrennbahn
Das neue Wohnquartier soll sich dem Klimawandel anpassen
Klimaschutz ist in aller Munde. Aber wie schützt man das Klima ganz praktisch? Galt früher bei der Stadt- und Bauplanung die Verdichtung als das Maß aller Dinge, so hat sich der Stadtrat 2018 zum Prinzip der Klimaanpassung bekannt.
Das hat auch Auswirkungen auf die Bauplanung für das neue Wohnquartier auf dem Areal der Trabrennbahn. Deshalb wird sich beim diesbezüglichen Stadtgespräch am 16. Juni (Beginn: 18 Uhr) ein Workshop mit dem Thema klimagerechtes Bauen beschäftigen.
Externe Expertise
Dieser Fachworkshop wird von Dominik Erbelding und Anja Graumann von der Projektentwicklungsgesellschaft DIN FLEG sowie von Dr. Jan Benden und Bich-Hien Nguyen von der MUST Städtebau GmbH, von Dr. Holger Hoppe (Dr. Pecher AG) und von Katja Mendzigall und Dr. Björn Büter von der GEO-NET Umweltconsulting GmbH begleitet und moderiert. "Wir können mit unseren Maßnahmen den Klimawandel nicht aufhalten, aber dessen Folgen abfedern und damit erträglicher machen", sagt Dr. Jan Benden. Seine Beratungsgesellschaft nimmt dabei die städtebaulichen Aspekte in den Blick. Kann das neue Wohnquartier autofrei und mit vielen Grün- und Freiflächen oder mit Grün- und Fotovoltaik-Dächern oder sogar mit begrünten Fassaden gestaltet werden? Wo und wie soll im neuen Stadtquartier wie viel Wohnraum und zu welchem Preis entstehen.
Das Team der Dr. Pecher AG bringt seiner Expertise in der Frage ein, wie man durch Regenrückhalte Flächen die Kanalisation entlasten und so die Folgen von Starkregenereignissen besser bewältigen kann. Komplettiert wird die fachliche Begleitung der Planung des Trabrennbahnquartiers durch die Mitarbeiter der GEO-NET Umweltconsulting GmbH. Mit ihnen kommt die Mathematik ins Spiel. Denn mit ihrer Hilfe werden Luftströmungsmodelle errechnet. Sie können den Bau- und Stadtplanern anzeigen, wo und wie gebaut werden muss, um Kaltlufträume zu erhalten und neu zu schaffen.
Extreme Wetterlagen
Hintergrund: Mit dem Klimawandel geht die Zunahme extremer Wetterlagen, wie das Entstehen von urbanen Hitzeinseln, Trockenheit und Starkregen einher, die von der städtischen Bauplanung konterkariert werden müssen, um die Lebensqualität in Wohnquartieren zu erhalten. Damit entsteht allerdings ein neuer Zielkonflikt. Denn je aufwendiger das Planen und Bauen neuer Wohnquartiere wird, desto stärker stellt sich die Frage, wie die damit entstehenden Kosten durch Verlaufs- oder Mieterlöse sozialverträglich refinanziert werden können. Allerdings sieht Jan Benden auch Einsparungspotenziale des klimaangepassten Bauens. "In einem autofreien Wohnquartier kann ich den Garagenbau einsparen. In jedem Fall überwiegt der Nutzen des klimaangepassten Bauens bei weitem dessen Kosten", betont Benden.
Autor:Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr |
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