CDU Dinslaken: Das Klima im Rat ist so gut wie selten
Exklusiv: NA-Sommer-Talk mit CDU-Fraktionschef Heinz Wansing.
Entspannt, aber voller Tatendrang treffen wir den Dinslakener CDU-Fraktionschef Heinz Wansing zum NA-Sommer-Interview.
Die Landtagswahlkampfwunden sind verheilt. Wansing, der auch schon im Vorfeld des Wahlkampfes nie einen Hehl aus seiner Einschätzung in Sachen CDU-Spitzenkandidat gemacht hatte, lächelt abgeklärt: „Natürlich haben uns Wulff, Röttgen und Guttenberg geschadet. Das zu leugnen wäre dumm. Wir am Niederrhein sind ja bekannt dafür, dass wir eine klare Sprache sprechen. Das liegt an unserer Bodenständigkeit, für die wir manchmal auch belächelt werden. Wir freuen uns aber, dass sich die CDU insgesamt auf ihre Grundtugenden besinnt. Und sich geschlossen den anstehenden Sachthemen zuwendet. Da gibt es viele Baustellen, die auf Landesebene beackert werden müssen und die uns auch hier vor Ort betreffen.
Flexibler Kita-Ausbau
Das Recht auf einen Kita-Platz für unter Dreijährige muss umgesetzt werden. Gerade wenn die Mittel knapp sind, muss man genau planen und immer wieder überprüfen, ob ein Projekt Sinn macht. Wir brauchen gesichertes Zahlenmaterial zur demografischen Entwicklung. Wie viele Kinder werden in den nächsten Jahren einen Platz brauchen? Macht es nicht Sinn, die Gebäude von vornherein flexibler zu gestalten, so dass sie auch bei zurückgehenden Kinderzahlen ohne großen Umbauaufwand anders zu nutzen sind? Als Senioren-Einrichtung oder zur Schulkinderbetreuung? Unsere Nachbarn in Holland machen uns das ja beispielhaft vor. Unser Ziel im Rat ist es dafür zu sorgen, dass solche weitreichenden Entscheidungen der Stadtverwaltung transparent bleiben und im Konsens mit dem Rat getroffen werden. Das gilt auch für die Umsetzung der Sekundarschule oder das neue Grundschulkonzept. Auch eherne Regeln wie „Kurze Beine - kurze Wege“ müssen angesichts der rückläufigen Kinderzahlen überprüft werden. Man muss auch fragen dürfen: Kurze Wege wohin? Wenn es ein bisschen weiter deutlich bessere schulische Möglichkeiten gibt, dann lohnt sich auch ein etwas
weiterer Weg.
Niederrhein Anzeiger: Das hört sich nach grundsätzlichen Auseinandersetzungen an.
Wie ist denn so das Arbeits-
klima im Rat?
Heinz Wansing: Unter den Fraktionen gut! Vor allem in der letzten Zeit. Wir haben einige Dauerbaustellen konstruktiv beseitigen können. Dazu gehört auch die neue Lösung für das Museum Voswinckelshof. Nun zeigt sich, dass es richtig war, nicht in das Projekt Johannahaus einzusteigen. Wir haben immer gesagt,dass es günstigere Lösungen geben wird. So konnte die CDU verhindern, dass der Bürgermeister und die SPD eine Million Euro Steuergelder zu viel ausgegeben hätten. Die Kombination mit dem Stadtarchiv als stadthistorisches Zentrum ist eine gute nachhaltige Lösung für zwei Dauerbaustellen. Aber auch da gilt unsere Zustimmung nur, wenn die Stadt endlich einmal sicherstellt, dass es nicht wieder mal hinterher viel teurer wird als vorher versprochen. So funktioniert Demokratie live.
Und da wir ja erst nächstes Jahr wieder Wahlkampf haben, hoffen wir, dass die konstruktive Phase im Rat noch lange anhält. Diese Phase gefällt wohl auch dem Bürgermeister, der sich für die gute Zusammenarbeit im Rat bei allen vor der Sommerpause bedankt hat und davon sprach, dass es ihm große Freude macht. Wenn Teile der Verwaltung allerdings versuchen (wie jüngst wieder in Sachen Schule geschehen) Politik ohne, oder gar gegen den Rat zu machen, wird die Freude nicht mehr von langer Dauer sein. Der Rat bestimmt die Politik, die Verwaltung ist ausführendes Organ. So will es die Verfassung und so wollen auch wir das.
Und wie gehts der Dinslakener CDU insgesamt?
Heinz Wansing: Wir hatten letztens einen Grillabend im Garten unseres Büros. Der ist richtig gut gelungen: Auch für den Zusammenhalt unter einander. Das wird eine feste Einrichtung für den Sommer werden. An solchen Abenden wird man sich auch der eigenen Möglichkeiten bewusst und was für tolle engagierte Menschen bei uns mitarbeiten, sich für ihre Stadt einsetzen. Dazu gehört z.B. auch unsere Landtagkandidatin Tatjana Stehr und die vielen ehrenamtlichen Helfer von der Jungen Union oder der Senioren-Union, der CDA und der Mittelstandsvereinigung. Die uns mit vielen wichtigen Aktionen unterstützen und die Sorgen und Nöte der Menschen kennen. Da weiß man dann auch, wofür man das alles macht.
Herr Wansing, vielen Dank für das Gespräch.
(Erschienen im Niederrhein Anzeiger KW 33/12, Text: cd).
Autor:Caro Dai aus Essen-Werden |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.