Bahnhof Dinslaken - Sieg auf ganzer Linie: Der Fahrstuhl wird gebaut!
„Hundert Jahre ohne Fahrstuhl sind genug!“ - hieß es noch in unserem letzten Kommentar und der vorangegangenen Berichterstattung zur unhaltbaren Situation am Bahnhof Dinslaken. Zahlreiche NA-Leser und auch Anzeigenkunden machten Druck!
Tja - und jetzt wird der Fahrstuhl gebaut! „Ein Jahrhundert-Problem für Dinslaken konnte endlich gelöst werden! „ so ein zu Recht stolzer Heinz Wansing zum Niederrhein Anzeiger.
Eigentlich waren wir mit dem CDU-Fraktionschef verabredet, um über sein 10-jähriges Fraktionschef-Jubiläum im Dinslakener Stadtrat zu sprechen... und nun verkündet Heinz Wansing diese freudige Botschaft!
Wie es mit vereinten Kräften - nach Jahren des vergeblichen Einsatzes - jetzt doch in so kurzer Zeit gelang, mit der nun historischen Beschlussvorlage 747 den Fahrstuhlbau auch noch fristgerecht im Planungsausschuss durchzupowern, lesen Sie dem nachfolgenden Lokalpolitik-Krimi:
Die Bahn hat (für ihre Verhältnisse geradezu) blitzschnell den Dinslakener Bahnhofsfahrstuhl in ihr Bauprogramm 2013/ 2014 aufgenommen, nachdem diese Zeitung den Fall noch einmal aufgegriffen hatte.
Bemerkenswert an dieser Entwickung ist auch, dass sich wie gewünscht alle Verantwortlichen überparteilich in Stadt und Verwaltung mal so richtig ins Zeug gelegt und an einem Strang gezogen haben!
„Dabei war der Zeitrahmen denkbar knapp“, berichtet uns Heinz Wansing von den zurückliegenden ereignisreichen Wochen. In enger Abstimmung mit Stadt, Bürgermeister und anderen Parteien organisierte Wansing neue Gespräche mit der Deutschen Bahn und dem Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR).
Der Durchbruch kam am 12. September: Und ob es nun am verschobenen Betuwe-Ausbau (der Fahrstuhl wurde dadurch ein eigenständiges Bauprojekt) oder an der Hartnäckigkeit und Überzeugungskraft der Dinslakener Delegation aus Hans-Jürgen Woydich (Senioren-Union), Heinz Wansing und Baudezernent Dr. Thomas Palotz lag oder einfach an der Gunst der Stunde: „Wir konnten diese neue Chance für unsere Stadt nutzen.“, so der CDU-Fraktionsvorsitzende bescheiden.
Schmales Zeitfenster
Es wurde noch richtig spannend: Denn, um noch in das frühestmögliche Bauprogramm der DB-Projektbau (2013/2014) aufgenommen werden zu können, musste auch eine neue Willenserklärung der Stadt Dinslaken vorgelegt werden. Und das bis zum 20. September!
Der Fachdienst Stadtentwicklung und Bauleitplanung unter Dr. Thomas Palotz nahm die Herausforderung an und legte am 15. September, auf der Basis des seit 21. Juni 2010 aus Kostengründen ruhend gestellten Förderantrags „zur anteiligen Förderung eines barrierefreien Bahnhofsteigzugangs im Bahnhof Dinslaken“, die nötige neue Beschlussvorlage (Nr. 747) für den am 19. September tagenden Planungsausschuss vor. Wo sie einstimmig angenommen und sofort an DB-Projektbau und VRR weitergeleitet wurde. Nebenbei kam auch noch heraus, dass der Lift wohl um ein ganzes Drittel günstiger als die ursprünglich großzügig gerechneten 1,2 Millionen Euro brutto gebaut werden kann, da die Bahn nun selbst plant und baut. Der Baukostenanteil der Stadt Dinslaken betrüge dann maximal 15 Prozent.
10 Jahre Fraktionschef
Heinz Wansing hat in den 10 Jahren als CDU-Fraktionsvorsitzender viel erlebt. Im politischen Alltag fliegen die Messer auch schon mal tiefer. Da freut so eine Wendung wie in Sachen Fahrstuhl natürlich doppelt. Auch die Innenstadt-entwicklung sieht er durch seine Partei positiv beeinflusst und nach mühsamen Jahren auf einem guten Weg. Ein bisschen stolz ist er gemeinsam mit seiner Fraktion u.a. auch auf die Renovierung des Freibades in Hiesfeld und auf das neue DINAMARE, denn beide Projekte basieren auf Anträgen der CDU-Ratsfraktion.
Am Herzen liegen ihm trotz knapper Kassenlage u. a. auch der Ausbau der Betreuung für unter Dreijährige (U3), die Sicherung der Jugendarbeit (u. a. P-Dorf oder ND-Heim). Dass er gern selbst Bürgermeister geworden wäre, hat der CDU-BM-Kandidat von 2009 nie geleugnet. Doch der Vollblutpolitiker genießt derzeit die überaus konstruktitve Phase im Rat der Stadt - wie sie nur zwischen Wahlkämpfen möglich ist: „Wir bringen gemeinsam viel auf den Weg“. An Bürgermeister Dr. Michael Heidinger (SPD) schätzt er übrigens dessen „Fleiß in der Sache und dass dieser immer zu seinem Wort steht“.
Kommentar: Lift? Na also - geht doch!
Da steht schon gar nicht mehr Bahnhof dran - und ehrlich gesagt: Der Ehrgeiz, eine echte Stadt mit eigenem Bahnhof zu sein, heißt auch, vor dem Gleis nicht mit Kinderwagen, Fahrrad, schweren Koffern oder gar Rollstuhl an hohen Treppen zu scheitern. Weil es über 100 lange Jahre keinen Lift am Haltepunkt Dinslaken gab.
Alle hatten sich zuletzt die Zähne an der Nach-Mehdorn-Bahn ausgebissen. Da geschah es aber, dass diese Zeitung mitten im Sommerloch - auch für uns eine alte Story - den unwürdigen Zustand noch ein letztes Mal aufgriff. Verbunden mit einem „Bitte, Bitte!“ an Alle, doch dieses eine Mal zusammenzuwirken. Flächendeckende Werbung wirkt: Zahlreiche NA-Leser und hier bei uns werbende Geschäftsleute der ganzen Region machten Druck - in ihren Vereinen und Verbänden, in Parteien und Fraktionen - und das parteiübergreifend! „Mein Dinslaken“ zog an einem Liftseil: Dickbrett-Bohrer Wansing und Parteifreund Dezernent Palotz haben es dann in Geheimverhandlungen, unterstützt von Heidingers Stadtverwaltung, geschafft!
Und alle zogen mit, einstimmig. Wir hatten „Bitte, Bitte!“ gesagt. Jetzt sagen wir „Danke!“ Mühselig und beladen, das können wir alle einmal sein. Ab 2013 / 2014 - mit Lift.
(sh. a: www.lokalkompass.de / Dinslaken / Politik / „Wo bitte ist der Fahrstuhl?“ und „Ritas Welt“).
Autor:Caro Dai aus Essen-Werden |
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