Auf dem Weg ins digitale Zeitalter
Dinslaken soll zur „Smart City“ werden
Digitale Vernetzung sichert die Zukunft
Digital vernetzte Laternen, die sich einschalten, wenn Fußgänger mit Smartphone in die Nähe kommen; freie Parkplätze online finden; Staus umgehen; verkehrsabhängige Ampelschaltung, aber auch Arzttermine online vereinbaren…das alles hört sich im Moment noch eher nach Zukunftsmusik an. Allerdings gibt es bereits Städte, Große und Kleinere, welche einige dieser Standards erfüllen. So kann man zum Beispiel in der Modellkommune Bad Hersfeld die Lärmbelastung an bestimmten Stellen messen, indem man die Geräuschkulisse mit dem Mikrofon seines Smartphones aufnimmt und per App an die relevante Stelle bei der Stadtverwaltung schickt. Gleiches gilt für das Melden von Mängeln und Schäden.
Simon Panke (31), Mitglied der Dinslakener SPD hat diese Idee für die niederrheinische Stadt Dinslaken aufgegriffen und ist sich sicher, dass sie zukunftsweisend sein wird. „Bis jetzt“, so bedauert er, „wurde das Thema Digitalisierung eher stiefmütterlich behandelt. Für die Zukunft ist es allerdings sehr wichtig, um damit Ressourcen, wie Zeit, Geld und Umwelt zu schonen.“
Ein Beispiel sei das mögliche Digitalisieren von öffentlichen Abfalleimern, welche automatisch melden, wenn ihre Kapazität erschöpft ist. „In diesem Falle bräuchten die entsprechenden Entsorgungsbetriebe nur zu den vollen Behältern fahren, um diese zu leeren, was ihnen Zeit und Geld ersparen würde“.
„So könnte die Digitalisierung in vielen Bereichen den Behörden zugutekommen, ist sich Panke sicher. Aber auch die Bürger würden davon profitieren, wenn sich zum Beispiel Rollstuhlfahrer gegenseitig über eventuelle Stolperstellen informieren könnten, wenn Autofahrer live die Überlastungen von Straßen verfolgen könnten und so in der Lage wären, den Staus auszuweichen und somit den Stadtverkehr ein wenig zu entzerren oder Behördengänge online erledigen könnten.
So hat die Fraktion der SPD mit ihrem Vorsitzenden Jürgen Buchmann einen Antrag in den Stadtrat eingebracht, die Verwaltung mit der Erstellung eines entsprechenden Gesamtkonzeptes zu beauftragen, in welches die Prüfung folgender Aspekte einfließen soll:
Wie können bereits bestehende Ressourcen effektiv genutzt werden, beziehungsweise welche sinnvollen Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit bestehenden Unternehmen bieten sich an; welche Fördermöglichkeiten kämen infrage; welche digitalen Werkzeuge könnten die Servicequalität der Verwaltung weiter erhöhen und welche Maßnahmen wären kurzfristig umsetzbar?
Weitere Prüfungen sind in Bezug auf den Digitalisierungsstand der Schulen im Stadtgebiet möglich, wo besteht Verbesserungsbedarf?
Wäre es sinnvoll, eine Stelle zu schaffen, in der alle Drähte zusammenlaufen, die Vorschläge unterbreitet und bei positivem Bescheid umsetzt, den Datenschutz überwacht und Ansprechpartner für externe Stellen ist?
Wichtig sei auch, den Bürger mitzunehmen, erklärt Panke, „Die Menschen müssen lernen, dass für die Verwaltung nicht wichtig ist, wer gerade auf einer bestimmten Straße fährt, sondern wie viele“.
Da es sich bei diesem Thema um ein sehr komplexes handelt, gibt die Fraktion dem Rat mit der Erstellung bis Ende 2018 Zeit. Dass die Fraktion damit bei der Stadt offene Türen einrennt, ist sich der Fraktionsvorsitzende Buchmann sicher, „hat sie doch bereits bei der Weiterentwicklung des Zechengeländes in Lohberg und insbesondere bei der Zielsetzung des Stadtteils als Co2- neutral ihre Zukunftsorientierung ebenso bewiesen, wie bei der Umsetzung neuer Trends in der Stadtbücherei und anderer Einrichtungen“.
Diese Offenheit Neuem gegenüber gilt es, zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger, auf den Digitalisierungprozess zu übertragen.
Randolf Vastmans
Autor:Randolf Vastmans aus Xanten |
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