Jahrhundertraub
Osterhasenjammer

Der Osterhase ist schockiert,
das Nest ist leer, er glotzt und stiert.
Er jammert laut, wird blass und blasser:
„Das Osterfest, es fällt ins Wasser,

am letzten Tag vor dem Count Down,
da muss man mir die Eier klaun!
Wer dies verbrach, das weiß der Geier“,
er heult und schluchzt: „Die schönen Eier!“

Der Nikolaus war’s sicher nicht,
der liegt im Bett, ihn plagt die Gicht.
Er naschte auf der Weihnachtsfeier
zu viel Krokant- und Nougateier!“

Dem Batman traut er das nicht zu,
und Otto auch nicht, dem Filou.
Schon gar nicht Conan, dem Befreier,
der Hase wispert: „Arme Eier!“

War‘s Donald Trump vielleicht, der Geck,
der klaut auch schamlos Masken weg.
Wann endlich lüftet sich der Schleier,
was ist denn Ostern ohne Eier!

Auch Udo war’s nicht, der ist lieb,
das Häslein seufzt: „Der ist kein Dieb,
der Rocker mag nur rohe Eier
im Likör, das macht ihn higher.

Hatte gar die AfD
diese blöde Schnapsidee?
Ach, ich wäre sorgenfreier,
fände ich die Ostereier!“

War das Militär der Klauer,
auf Befehl Kramp-Karrenbauer?
Wohl damit es heißt: „Mensch Meier,
AKK, ja die hat Eier!“

Durch den Wald schallt das Gejammer
aus der Osterhasenkammer.
Alle Tiere hör‘n sein Fluchen,
machen mit beim Eiersuchen.

Der Fuchs hat sie zum Glück entdeckt
vom Osterhasen selbst versteckt,
damit sie sich kein Unhold krallt.
Der Hase seufzt, „Ich werde alt!“

Bild und Text © Volker Rubin

Autor:

Volker Rubin aus Dinslaken

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