Im Herbst

Im Herbst

Der Morgen kommt, es geht die Nacht,
noch zittern Tropfen an den Zweigen,
die Erde glänzt wie neu gemacht,
ein frohes Singen bricht das Schweigen.

Ich steh und lausch, genieß den Tee,
ein neuer Tag entsteigt den Träumen.
Wie das Gewand von einer Fee
hängt Morgennebel in den Bäumen.

Der Nachbar holt die Zeitung rein,
zum Lesen schon halb ausgebreitet,
ihn neckt ein erster Sonnenschein,
der ihn bis vor sein Haus begleitet.

Die Sonne tanzt von Blatt zu Blatt,
lässt sie in rot und gelb erstrahlen.
Sie schaukeln leicht, sind müd und matt,
kein Maler kann sie bunter malen.

Doch schon der nächste frische Wind
lässt sie in Scharen abwärts schweben,
so wie sie einst gekommen sind,
entschwinden sie aus unsrem Leben.

Ich wende mich dem Schreiben zu,
lass mich von den Gedanken wiegen,
das gibt mir Kraft, ich finde Ruh
und kann mit meinen Versen fliegen.

© Volker Rubin

Autor:

Volker Rubin aus Dinslaken

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