Aus der Insektenwelt
Großes grünes Heupferd [Tettigonia viridissima]
Je später der Abend ...
desto interessanter oftmals die Gäste, habe ich mir schon oft gesagt.
Dieses Mal flog kurz vor Mitternacht ein Großes grünes Heupferd in unser Wohnzimmer und ließ sich zunächst auf dem Teppich nieder. Eine so große Heuschrecke hatte ich noch nie gesehen. Die Gesamtlänge Körper + Legestachel betrug 7 cm.
Frau Heupferd (erkennbar an dem Legestachel) war etwas hibbelig und wechselte dauernd den Standort. Mal landete sie auf der Stuhllehne, das nächste Mal auf der Tastatur meines Rechners und anschließend auf dem Bildschirmrand.
Als sie sich die Gardinenstange aussuchte, ließ ich sie bis zum nächsten Morgen dort übernachten. Am nächsten Morgen fand sie sehr schnell den Ausgang, als wir die Terrassentür öffneten.
Das war auch gut so, denn Heupferde fressen hauptsächlich Insekten. Die hätten wir ihr drinnen nicht bieten können.
Die Heupferde gehören zu den singenden Heuschrecken, allerdings nur die Männchen. Den Weibchen fehlen die dazu notwendigen Organe. Die Männchen kann man vom Nachmittag bis gegen Mitternacht singen hören. Wobei "Gesang" vielleicht etwas schmeichelnd ist.
Frau Heupferd legt ihre Eier gruppenweise im Boden ab. Es dauert ca. 2 Jahre, bis die Larven schlüpfen und über weitere Monate sich immer wieder häuten, bis sie ihre endgültige Form erreicht haben. Im Laufe eines Jahres sind deshalb Heupferde in verschiedenen Entwicklungsstadien zu finden.
Autor:Regine Hövel aus Dinslaken |
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