Es blüht und summt unter der Halde
Bürgermeister lobt Engagement der "Bienenweide" an der Landwehrstraße in Dinslaken
Von Jana Perdighe
An der Landwehrstraße auf Höhe der Brinkstraße wurde durch privates Engagement eine Fläche von einem Hektar zum Blühen gebracht. Ein sichtbarer Beitrag für eine naturnahe Gestaltung der Landschaft.
"Wir sind Anwohner und sind oft mit unseren Hunden unterwegs. Dabei ist uns aufgefallen, dass in diesem Jahr die Blühstreifen an den landwirtschaftlichen Flächen fehlen", berichten Christian Tobias und seine Frau bei einem Termin vor Ort.
Sie sind beide Jäger und viel in der Natur unterwegs. "In den letzten Jahren kann man die Klimaveränderung auch bei uns deutlich spüren", so Frau Tobias. Auch deswegen kam der Jäger im Frühjahr auf die Idee, aus der brachliegenden Fläche, unterhalb der Halde Wehofen, eine Wildblumenwiese für Wildbienen anzulegen.
Da war Manpower gefragt.
Schnell war der Kontakt zur Emschergenossenschaft, die Eigentümer der Fläche ist, geschlossen. Die rund 10.000 Quadratmeter große Brachfläche wurde für das Projekt "Bienenweide" kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Doch umsonst ist das Projekt nicht. Denn bevor die Saat, die natürlich bestellt und bezahlt werden musste, gesät werden konnte, musste der Acker erst von Dornengewächs, Müll und Unrat befreit werden. Da war Manpower gefragt. Hier konnte Sohn Louis mit seinen Freunden unterstützen. "Bevor wir am 2. Juni die Aussaat machen konnten, hatten wir viel Arbeit", bestätigte das Paar Tobias.
Durch die lange Trockenzeit im Juni sind bisher bereits 400 Euro Wasserkosten angefallen. Das Paar ist dafür in Vorleistung gegangen. "Anders als Spaziergänger meinen, gehen wir nicht in die Honigproduktion. Wir haben eine Wildacker- und eine Bienenwiesenmischung ausgebracht. Die Wildackermischung ist mehrjährig und lang grün. Die Wiesenmischung blüht je nach Wetter bis Ende September", so der Initiator weiter.
Bürgermeister Dr. Michael Heidinger lobt das Engagement
Beim Termin an der Landwehrstraße war auch Bürgermeister Dr. Michael Heidinger anwesend und lobte das Engagement: "Eine grandiose Aktion von Bürgern und ein toller Beitrag für unser Klima." Auf die Frage hin, für welchen Zeitraum die Emschergenossenschaft die Fläche zur Verfügung stellt, antwortete Dietrich Schröder von der Emschergenossenschaft: "Unser ökologischer Schwerpunkt wird auch auf dieser Fläche auf die Renaturierung der Escher gelegt. Spätestens in drei Jahren werden hier Bagger rollen." Entstehen soll eine natürliche Emscheraue mit Bauminseln. "Wir wünschen uns mehr Nachahmer und weitere bunte Flächen in Dinslaken", betonte Dr. Heidinger zum Abschluss des Gesprächs.
Mehr Informationen zum Projekt und die Unterstützungsmöglichkeiten finden sich online. Die Unterstützer der Wildblumenwiese an der Landwehrstraße freuen sich auf Nachahmer und viele weitere blühende Flächen im Dinslakener Stadtgebiet. Foto: JP
Autor:Lokalkompass Dinslaken-Voerde-Hünxe aus Dinslaken |
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