Dirk Lohmann reitet zum 250. Mal für Dinslaken und Umgebung
Sankt Martin seit mehr als 35 Jahren
Am 7. November für den Kindergarten Heilig Blut an der Hagenstraße
„Auch in den Zeiten von Halloween streckt der Heilige Mann seine Waffen nicht“, versichert Dirk Lohmann mit einem Augenzwinkern.
Seit mehr als 35 Jahren verkörpert der 53jährige Dinslakener nunmehr den Heiligen Martin, der seinen Mantel mit einem Bettler teilt.
Die Liebe zu Pferden und dem klassischen Turnierreitsport wurde Lohmann schon früh durch den damals noch elterlichen Pferdehof in die Wiege gelegt. Erfolge im Springsport bis in die schweren Klassen wurden schnell zur Regel. Seine Pferde ließ er bald aber auch bei den Martinszügen durch die Stadt, welche meist mit der Mantelteilung am Feuer ihren krönenden Abschluss fanden, mitlaufen. „Das führte bei den Pferden zu Gelassenheit und starken Nerven, die mittlerweile in der heutigen Zeit wichtiger denn je sind“, begründet Lohmann diese Aktivitäten, „Dazu bot es ihnen einen gewissen Ausgleich“. Die Anzahl an Kindern, die die Umzüge begleiten ist, entgegen vieler Prognosen, immer größer geworden. „Da kann es für den Reiter mit seinem Pferd schon mal sehr eng werden und dann ist es extrem wichtig, dass das Pferd die Nerven behält“.
Aber nicht nur das Pferd spielt eine große Rolle bei einem guten St. Martin-Ritt. Auch das Kostüm hat sich im Laufe der Jahre immer mehr in Richtung Authentizität entwickelt. Während früher noch ein Holzschwert und ein Karnevalshelm ausreichten, beeindrucken heute ein echter Römerhelm aus Metall (auf Dauer sehr schwer auf dem Kopf) und natürlich ein echtes Schwert. Dabei darf die Mantelteilung selbstverständlich nicht mehr wie früher entlang einer Druckknopfreihe stattfinden. Klettverschluss mit richtigem Schlitzgeräusch ist Standard. Was aber in den ganzen Jahren gleich geblieben ist, ist der Glanz in den Kinderaugen, wenn das große Pferd an ihnen und ihren nach wie vor überwiegend selbstgebastelten Laternen vorbei zieht. Die Textsicherheit der begleitenden Eltern hat sich dagegen nicht geändert. Gesungen wird immer noch und immer noch meist nur die 1. Strophe.
Seinen 250. Ritt führt St. Martin Lohmann nun am 7. November durch. Der Umzug beginnt um 17.00 Uhr mit einer Aufführung der Mantelteilung in der Dinslakener St. Vinzenz Kirche, wo Lohmann den Kindern die Hintergründe der Veranstaltung erklärt. Von dort aus geht es dann im Fackelzug und mit Musik zur KITA Heiligenblut, wo bereits ein Feuer angezündet ist. Hier steigt St. Martin ab, um jedem der teilnehmenden Kinder mit ein paar lieben Worten einen Weckmann zu überreichen.
Zu seinem 250. Jubiläum würde sich der Dinslakener über eine rege Teilnahme vieler Kinder freuen, wenn es wieder heißt, „Ich geh´ mit meiner Laterne“.
Randolf Vastmans
Autor:Randolf Vastmans aus Xanten |
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