Starke Frauen - Lea Eickhof
Nicht meckern, sondern machen
Schon in der Schule war Lea Eickhoff, die 1987 geboren wurde, kein zurückhaltendes Mädchen. Im Gegenteil, das Amt der Klassensprecherin lag ihr und sie führte es mit Begeisterung aus. War später ein Event zu organisieren, fand man Lea an vorderster Front
„Mein Grundsatz war immer `Nicht meckern, sondern machen´, beschreibt die heute 35jährige Dinslakenerin sich selbst. Das zeigte sich schon früh bei Feiern und Veranstaltungen im Freundeskreis: Im großen Garten ihrer Eltern veranstaltete sie Festivals mit 200 Gästen, wobei sie von der Organisation bis zur Ausführung das Heft in der Hand hielt. Weitere Veranstaltungen für Freunde und Bekannte folgten. „Es machte mir einfach Spaß, weil ich in den Veranstaltungen den Sinn sah und auch heute noch sehe, Menschen zusammenzubringen. Wenn man eine gute Idee hat, sollte man mal mutig sein und es einfach machen.“, beschreibt sie ihre Motivation.
Kein Wunder, dass jemand mit einem derartigen Engagement auch beruflich den entsprechenden Weg einschlagen möchte. Nach ihrem Abitur und verschiedenen Praktika beim Film- und Fernsehen, unter anderem beim „Perfekten Promi Dinner“, absolvierte sie ein duales Studium zur Diplom Eventmanagerin und legte vor der Industrie- und Handelskammer die Prüfung zur Veranstaltungskauffrau ab. Nachdem sie mehrere Jahre in einer Eventagentur in Essen gearbeitet hatte und dort unter anderem für die Organisation und Durchführung des „Stillleben Ruhrschnellweg“, der Sperrung von A40 und B1 im Ruhrgebiet anlässlich der „Ruhr 2010 – Kulturhauptstadt Europas“ zuständig war, verstärkte sich in ihr irgendwann der Wunsch nach Selbständigkeit und der eigenverantwortlichen Durchführung eines Festivals in ihrer Heimatstadt Dinslaken. „Ich nahm Kontakt zu den relevanten Stellen bei der Stadtverwaltung auf, wo die Idee auf fruchtbaren Boden fiel“, erinnert sie sich. Allerdings hätten sie die umständlichen Verwaltungswege gestört. „Ich fühlte mich durch die Bürokratie ausgebremst“.
Zechenwerkstatt und Ach so
Von Bekannten erhielt sie den Tipp, sich an die Freilicht AG Dinslaken zu wenden, einer 1995 von interessierten Bürgern gegründeten Gesellschaft zur Stärkung der kulturellen Dinslakener Landschaft, die auch für die Wiederbelebung des Burgtheaters verantwortlich zeichnete. Die Kontaktaufnahme kam gerade zur richtigen Zeit, denn für das Projekt „Fantastival“ der AG war die Stelle der Geschäftsführerin vakant geworden und Lea war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. So übernahm sie 2012 den hauptamtlichen Posten und ist seitdem für die Durchführung der beliebten Veranstaltung zuständig, die sie zwar nicht erfunden, aber seitdem ständig weiterentwickelt hat. „Ich bin heute noch dankbar für das Vertrauen, das mir mit damals 25 Jahren entgegengebracht wurde“, versichert sie und richtet ihren Dank an das gesamte Team der Freilicht AG. „Nur mit so einer tollen und idealistischen Truppe kann so ein Festival im Ehrenamt funktionieren. Es macht auch nach 10 Jahren immer noch viel Spaß.“ welches hinter ihr steht und sie in ihren Plänen unterstützt.
Mittlerweile hat sie mit ihren Freundinnen Kerstin Benninghoff und Filiz Göcer zusätzlich das Projekt „Ach so“ gegründet. Hierbei geht es um nachhaltiges und bewusstes Konsumverhalten sowie das soziale Miteinander der Menschen in Dinslaken und Umgebung.
Auch die Zechenwerkstatt in Lohberg liegt in der Hand der engagierten Geschäftsführerin und wer ihr zuhört, wenn sie über ihre Arbeit spricht, der kann das Leuchten in ihren Augen erkennen. So geht Powerfrau.
Randolf Vastmans
Autor:Randolf Vastmans aus Xanten |
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