Fünf Dinge, die mir nach der WM fehlen werden

Viertelfinale! Heute rollt das Leder gegen Argentinien bzw. Maradona. Wobei ich mich immer noch frage, wann endlich der entsprechende Tanz, die Macarena-Variante "Do the Maradona! Heeeeeey, Maradona!", erfunden wird. Ich gehe nun einfach davon aus, dass heute noch nicht die Endstation für Jogis Elf erreicht ist. Das wäre ja gelacht! Dennoch hat auch diese WM irgendwann ein Ende. Spätestens Ende nächster Woche heisst es Adieu, Südafrika. Folgendes wird mir fehlen ...

1. Afrikanisch angehauchtes Essen
Putenspieße, Chakalalakalakakalaka-Zeugs und Schokolade im Zebralook. Das ist toll, sowas macht Spaß. Seit ich meine Handseife aus einem Seifenspender mit Elefanten- und Safarimotiven erdrücke, habe ich einen kleinen Waschzwang entwickelt und ich bestehe nun jeden Tag auf meinen Straußenfleischburger.

2. Fußball-Smalltalk
Wie herrlich sind die Gespräche nach den Spielen. Besonders am nächsten Morgen mit den werten Kollegen, am Nachmittag im Freundes- und Bekanntenkreis und abends mit dem Fernseher. Jeder weiß Bescheid; Wissen wird innerhalb weniger Sätze abgeglichen und irgendwie hat jeder was anderes gehört. Schweini fällt aus! Jogi dreht durch! Lahm kackt ab! Am Ende sind sich doch irgendwie alle einig, dass Deutschland eine weitere Zitterpartie überleben muss. Aber das macht es ja gerade so spannend.

3. Public Viewing
Rudelgucken, sagt mittlerweile der Kenner. Menschen raufen sich zusammen, um auf eine Leinwand zu starren. Die Emotionen schwappen über, ausgelassene Stimmungen und das optimale Fan-Erlebnis. Nur die Briten schütteln den Kopf, aber die verstehen ja auch unter Public Viewing etwas anders. Wer weiß, ob bei der nächsten WM Rudelgucken noch gefragt ist. Die Heimtechnik entwickelt sich derart schnell, dass man für sein persönliches Fanerlebnis keinen Fernseher mehr braucht (Plasma-LCD-BlueRay-3D-Hin-oder-Her), sondern nur eine große Hauswand für den Beamer.

4. Autokorso
Schon gewußt? Unmotiviertes Hupen kann zur Strafe führen! Also bei der nächsten kaum zu überhörenden Autokette darauf achten, ob auch motiviert gehupt wird. Da will ich nicht so ein lasches "Ach, ich hup einfach ma mit, wa" hören! Sondern echtes Powerhupen, dass die Schwarte kracht. Es wird mir fehlen, dass ich auf offener Straße nicht mehr angehupt werde, nach einem erfolgreichen Spiel der Deutschen. Ich fühlte mich dann immer so beliebt, wie ein kleiner Star. Nach der WM werde ich nur noch angehupt, weil ich zu langsam über die Straße gehe. Aber da bin ich auch schon mal unmotiviert!

5. Vuvuzela
Das Instrument aus der Hölle, schimpfte Jon Quelane. Wir schauten die bisherigen Spiele und dachten: Mein Gott! Sind in Südafrika gigantische Killerbienen unterwegs? Und warum scheucht die keiner vom Mikro weg?
In Wahrheit ist die Plastiktröte Vuvuzela schuld am Lärmschwarm, der die ganze Welt verwundert. Um den einprägenden Ton einmal versuchsweise schriftlich darzustellen, müsste es wie folgt ausschauen: BZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZ. Aber am besten, man hört sich das Spektakel selbst an, solange man noch darf. Später. Im Viertelfinale. Bis dahin brate ich mir schnell einen Straußenburger.

Autor:

Oliver Peters aus Dinslaken

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