Die Haut muss nach oben

Dinslakener belegen Platz drei von drei bei „Doppelt kocht besser“

Eigentlich war es eine Quiz Show im privaten Fernsehsender SAT1, auf die sich Christiane Horlitz und Dirk, der Lebensgefährte ihrer Tochter Nina vor etwa einem Jahr als Team beworben hatten. Doch die wurde leider abgesetzt und die beiden gefragt, ob man ihre Daten für eine eventuelle andere Sendung speichern dürfe.

Kurze Zeit später kam ein Anruf der Produktionsfirma aus München. Die Produktionsfirma suchte Kandidaten für die Kochsendung „Doppelt kocht besser“ mit dem österreichischen Spitzenkoch Alexander Kumptner. In der Sendung ging es darum, dass jemand, der nicht über Kochkenntnisse verfügte, auf Anweisung des Partners oder der Partnerin, in diesem Fall Schwiegermutter oder -vater, über den viel zitierten Knopf im Ohr ein vorgegebenes Gericht mit vorgeschriebenen Zutaten zaubern sollte. Drei Teams kämpften miteinander um die höchste Punktzahl, welche die anweisenden Teammitglieder nach Testen aller Gerichte selber bestimmten, natürlich ohne Kenntnis darüber, welcher Teller von wem stammte. Für die Schlussbewertung war der österreichische Starkoch selbst zuständig. Der Preis für das Siegerteam 1000 Euro in bar. „Christiane hat erst zugesagt und mich dann gefragt“, sagt Dirk mit einem Schmunzeln. Also nahmen die beiden zwei Bewerbungsvideos auf, ein kurzes, in dem sie ein Kochbeispiel und ein etwas längeres, in dem sie sich selber vorstellten.
Die Freude darüber, angenommen worden zu sein, war bei beiden groß und so ging es ein paar Tage später mit dem Zug in die bayrische Landeshauptstadt, wo sie vom Produktionsteam am Bahnhof erwartet und ins Hotel gebracht wurden. „Wir wurden sehr freundlich und zuvorkommend empfangen“, erinnert sich Dirk, „und alle haben sich rührend um uns gekümmert“. „Christiane ergänzt, „Auch mit den anderen Kandidaten aus Bayern und NRW haben wir uns sofort gut verstanden“.

Zitronenabrieb zur Garnierung

Später, nach einer Führung durch das Studio, ging es dann zur Sache. Hähnchenroulade aus der Keule mit Spinat-/Fetafüllung und Paprikareis lautete die Aufgabe und alle machten sich ans Werk. „Die Haut nach oben“, kam die Anweisung von Christiane, „damit sie richtig knusprig wird“. „Kam mir zwar komisch vor“, bedauert Dirk augenzwinkernd, „aber seiner Schwiegermutter soll man ja nicht widersprechen“, zumal Christiane vom Erfolg des Kochtriells seine weitere Zukunft mit ihrer Tochter abhängig gemacht habe und wer wolle schon fünf Jahre einfach so wegwerfen. Christiane war allerdings die einzige, welche der Meinung war, die Haut müsse nach oben. Alle anderen machten es genau andersherum. Zum Schluss fehlte bei den beiden auch der Zitronenabrieb, der normalerweise vor dem Garen zum Gericht gehörte. „Den haben wir, als wir den Irrtum bemerkten, zum Garnieren genommen. Sah gut aus“, erklärt die Schwiegermutter, die, laut Dirk, eigentlich sehr gut kochen kann. 45 Minuten hatten die Teams Zeit, ihre Gerichte zur Vollendung zu bringen, bevor es ans Testen ging. Leider reichte das Ergebnis schlussendlich nur für den dritten Platz. „Dabei hatte ich die 1000 Euro schon auf der Hinfahrt verplant“, lacht Dirk und fügt hinzu, „aber was will man machen, wenn die Schwiegermutter falsche Anweisungen gibt“. Spaß habe es trotzdem gemacht und im Endeffekt hätten sie sich auch wieder vertragen. Mit der Tochter darf er auch zusammenbleiben. „Meinen Segen haben die beiden“, verspricht die Dinslakenerin lachend, „war ja schließlich mein Fehler“. Nach einer Hotelübernachtung und einem gemeinsamen Frühstück mit den anderen Kandidaten ging es am nächsten Tag wieder nach Hause an den Niederrhein. Nochmal machen? „Ja, auf jeden Fall würden wir das“ versichern beide übereinstimmend, denn der Spaß sei das Wichtigste gewesen.

Randolf Vastmans