Buchtipp: "In meiner Haut"
Was tun, wenn dein Leben plötzlich auf den Kopf gestellt wird?
Ein Schicksalsschlag der nicht nur die Denkweise der Hauptcharaktere verändert, sondern auch die des Lesers und ihn mit auf eine mitreißende, tiefgründige und an manchen Stellen traurige Reise nimmt.
In dem Jugendroman „In meiner Haut“ von Deborah Froese geht es um die 16-Jährige Dayle, die nach einer Explosion auf einer Party mit schweren Brandverletzungen und dessen Folgen zu kämpfen hat. Das Buch ist 2004 im Beltz & Gelberg Verlag erschienen und von Birgitt Kollmann aus dem Englischen übersetzt.
Nach einer Auseinandersetzung mit ihrer besten Freundin Amy wegen Dayles Freund Keith, gehen die beiden Mädchen im Streit auseinander.
An Dayles 17. Geburtstag gerät sie auf einer Lagerfeuerparty in eine Explosion und erleidet schwere Brandverletzungen. Darauf hin liegt sie lange Zeit im Krankenhaus und hat mit dem, was sie erlebt hat und den Folgen des Unfalls schwer zu kämpfen.
Auf ihrem Weg zur Besserung wird sie von ihrer Familie und vor allem von Amy und Keith unterstützt und sie versuchen ihr zu helfen, wo sie nur können. Als Dayle erfährt, dass Pete, der Verursacher der Explosion, ebenfalls mit noch gravierenderen Verletzungen im Krankenhaus liegt, fühlt sie sich anfangs besser, denn nun kann sie jemandem die Schuld für ihr Elend geben. Außerdem hat der Schuldige, ihrer Meinung nach, eine gerechte Strafe für sein Handeln bekommen.
Mit der Zeit erlischt ihr Rachegefühl jedoch und sie findet in Pete einen Menschen, mit dem sie das Erlebte gemeinsam verarbeiten kann. Doch als er plötzlich an seinen schweren Verletzungen stirbt, fällt sein bester Freund Keith in ein tiefes, schwarzes Loch und zieht sich immer mehr von allen zurück, eingeschlossen seiner Freundin. Währenddessen hat Dayle nicht nur Angst um ihren Freund, sondern fühlt sich durch die Folgen der Brandverletzungen vollkommen entstellt und hässlich.
Das Mädchen findet Hilfe und Unterstützung in den Erinnerungen an ihre verstorbenen Großmutter, zu welcher sie zu deren Lebzeiten eine sehr innige Bindung hatte.
Die aus Kanada stammende Autorin vermittelt sehr gut, was Dayle in dieser schweren und anstrengenden Zeit durchmachen muss, indem die ganze Geschichte aus der Sicht des Mädchens geschrieben ist. Dies reißt den Leser mit und man kann mitfühlen, welche Wandlung Dayle im Laufe ihrer Genesung durchmacht und wie sie lernt, was das Wichtigste im Leben ist, nämlich Familie und Freunde zu haben, die hinter einem stehen.
Auch wird die enge Beziehung zwischen der Hauptperson und ihrer Großmutter sehr gut dargestellt, sodass man versteht warum das Mädchen in bestimmten Situationen anders handelt, als der Leser es eigentlich erwartet hätte. Durch die Träume und Tagebucheinträge von Dayle zeigt die Autorin sehr gut, wie es in dem Mädchen aussieht und was sie in ihrer schweren Situation empfindet. Wegen all diesen Komponenten kann man dem Verlauf der Geschichte sehr gut folgen und kann alles was geschieht nachvollziehen.
Zusammengefasst ist „In meiner Haut“ von Deborah Froese ein sehr gelungenes Buch, was man, wenn man es einmal angefangen hat zu lesen, nicht mehr so einfach aus der Hand legen kann.
Es ist ein Buch für alle, die gerne tiefgründige und mitreißende Romane lesen, die gleichzeitig mitfühlend geschrieben sind und auch eine ernste Geschichte über Zusammenhalt nach Schicksalsschlägen, Veränderungen im Leben und wie man mit diesen klar kommt enthalten. Ich kann es nur weiter empfehlen und jedem sagen, dass dies ein Buch ist, was jeder gelesen haben muss, der gerne zugleich ernste und dennoch interessante und romantische Bücher ließt.
Autor:Sarah Rieken aus Dinslaken |
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