AK 2012 | Tor 3: Jingle-Bells-Flatrate.
Es gibt so ein paar Schlagwörter bzw. Wortgebilde, die lösen direkt Buhrufe in der bürgerlichen Mitte aus. Ein Beispiel wäre Maut. Ein anderes wäre GEZ. Auch immer unpopulär ist die GEMA, die Partybremsen schlechthin. Nun hat die fleißige "Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte" sich für die kommenden Weihnachtsfeste ein nigelnagelneues Konzept ausgedacht, um die horrenden Singwut einzudämmen.
Ja, es geht um Weihnachtslieder. Die sind ja auch irgendwo irgendwie mit Urheberrechten versehen und können nicht einfach mir nichts, dir nichts rumgeträllert werden. Erst recht nicht in Form eines Chors oder so. Um der Singwut Einhalt zu gebieten, schiebt die GEMA bald die "Jingle-Bells-Flatrate" ein.
Kunden, die sich für dieses Format entscheiden, dürfen dann gegen eine Grundgebühr für ganze vier Stunden ortsungebunden und je nach Belieben so viele Lieder anstimmen, wie sie wollen. Natürlich muss bei Events wie z.B. einem Kinderchor jeder Chorknabe einzeln zahlen.
Klingt viel - ist es auch!
Aber die GEMA verteidigt sich routiniert, dass die genauere Musiküberwachung auch jenen Vorteile biete, die beim Weihnachtsshopping dem Amoklauf nahe sind, weil sie stets mit "Stille Nacht" beschallt werden. Als letztes Argument ergänzt die GEMA schlagfertig: NIE WIEDER WHAM!
Wo sie Recht haben, haben sie Recht. Wenn auch nur Urheberrecht. Zumal die Pläne vergleichsweise gegen die Pläne der Regierung harmlos sind. Die haben nämlich eine neue Studie vorgelegt bekommen, dass Kerzenrauch genauso schädlich sei wie Tabakrauch. Stille Nacht, heilige Nacht.
Autor:Oliver Peters aus Dinslaken |
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