Kreis Wesel: Volksinitiative zieht positive Halbjahres-Bilanz
66.000 Unterschriften trotz Lockdown
Ende Juli starteten die drei Umweltverbände BUND, NABU und LNU die Volksinitiative NRW “Insekten retten – Artenschwund stoppen“ und zogen nun eine positive Halbzeit-Bilanz: Trotz Corona-Pandemie und Lockdown sind die formalen Hürden genommen und die 66.000 erforderlichen Unterschriften zusammengekommen.
Die Forderungen der Volksinitiative müssen im Landtag behandelt werden. „Doch ist es wichtig, dass sich noch mehr Menschen beteiligen, damit diese Forderungen im Landtag ein starkes Gewicht bekommen“, so Günther Rinke, Vorsitzender der BUNDKreisgruppe Wesel.
Forderungen der Volksinitiative
Die zentrale Forderung ist die Verankerung von Naturschutz und Nachhaltigkeit in der zukünftigen Landespolitik. Im Einzelnen bedeutet dies: Naturschutzgebiete sollen gestärkt, ihr Zustand verbessert werden. Außerdem soll ein Netz miteinander verbundender Biotope in NRW etabliert werden, lebendige Gewässer und Auengebiet sind zu renaturieren beziehungsweise zu sichern. Die naturverträgliche Landwirtschaft soll gefördert werden. Auch im städtischen Raum muss mehr für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen getan werden, zum Beispiel durch Verhinderung sogenannter Schottergärten und Eindämmung der Lichtverschmutzung. Außerdem soll Flächenversiegelung, der sogenannte "Flächenfraß" verbindlich gestoppt werden.
72.745 Unterschriften für den Artenschutz – Kreis Wesel auf Platz 1
Den Menschen aus dem Kreis Wesel liegt die Natur und mit ihr der Schutz der Artenvielfalt am Herzen, was die Anzahl der Unterschriften aus dem Kreisgebiet belegt. Zur Halbzeit hat das Kampagnenteam der Volksinitiative ein Ranking veröffentlicht. Günther Rinke berichtet von der Online-Konferenz zur Halbjahresbilanz am 2. Februar: „Wir Niederrheiner aus dem Kreis Wesel haben ein tolles Ergebnis erzielt. Die Stadt Wesel liegt vor Haltern am See und Dinslaken auf Platz 11 unter den TOP 20 Städten mit den meisten Unterschriften - wobei Aachen mit mehr als 245.000 Einwohnern, die kleinste Stadt unter den TOP 10 ist. Auch im Ranking der Unterschriften bezogen auf die Einwohnerzahlen ist der Kreis Wesel mit allein fünf Gemeinden – Alpen, Dinslaken, Voerde, Wesel und Xanten – unter den TOP 20 dieser Kategorie stark vertreten, was dem Kreis Wesel den 1. Platz im Ranking unter den Kreisfreien Städten und Kreisen einbringt, er liegt damit, was die Anzahl der bereits gesammelten Unterschriften angeht, vor der Millionenstadt Köln und der Landeshauptstadt Düsseldorf mit mehr als 600.000 Einwohner.“ Angelika Eckel, stellvertretende Vorsitzende der BUND-Kreisgruppe Wesel berichtet: „Als wir im Sommer Unterschriften sammelten, erzählten uns die Menschen immer wieder, dass sie in ihren Gärten bereits heimische Blühpflanzen für die Insekten angepflanzt, beziehungsweise ausgesät haben und auch sonst viel für Insekten und Vögel tun, wie zum Beispiel Insektenhotels oder Nistkästen anbringen. Aber das allein reicht leider nicht aus, um die Artenvielfalt zu erhalten, beziehungsweise wieder zurückzugewinnen. Nicht alle Tiere finden in einem Garten den passenden Lebensraum, der ihren Bedürfnissen entspricht und so muss auch das Land NRW seinen Beitrag leisten, die Artenvielfalt zu erhalten, und da gibt es noch ganz viel Luft nach oben.“
Unterschriften werden weiterhin gesammelt
Die drei Naturschutzverbände und ihre 88 Unterstützer-Organisationen werden weiter Unterschriften sammeln – und jeder kann mitmachen, auch von zu Hause. Angelika Eckel: „Zurzeit können wir wegen des Lockdowns keine Unterschriften sammeln, aber jeder der uns unterstützen will, hat die Möglichkeit einen Unterschriftenbogen auszudrucken und an das Kampagnenbüro in Düsseldorf zu senden. Die Adresse des Büros steht auf dem Bogen.“ Wie genau ein Unterschriftsbogen für die Volksinitiative ausgedruckt werden kann, steht auf der Homepage der BUND-Kreisgruppe Wesel https://www.bund-wesel.de/ beziehungsweise auf der Seite der Volksinitiative www.artenvielfalt-nrw.de.
Autor:Lokalkompass Dinslaken-Voerde-Hünxe aus Dinslaken |
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